Ein Plädoyer für Traditionen
Früher war nicht alles besser. Der Schnee fiel nicht eher, war nicht weißer und blieb auch nicht länger liegen. Gebrannte Mandeln, Liebesäpfel und Lebkuchenherzen schmeckten nicht besser und Glühwein, Feuerzangenbowle und Kakao wärmten uns nicht mehr. Auch die Häuser waren nicht schöner geschmückt, die selbst gebackenen Kekse nicht leckerer und die Tannenbäume nicht größer. Früher war vieles gut, aber nicht alles besser. Und trotzdem sollten wir in unseren schnelllebigen Zeiten immer öfter darüber nachdenken, was denn früher gut war und es auch heute noch genauso ist. Ein handgeschriebener Kalender zum Beispiel.
Alle großen Männer und natürlich Frauen schrieben Tagebücher, machten Notizen und Skizzen, alles mit Stift und Papier. Und das war gut. Natürlich sind Smartphones unfassbar praktisch und erleichtern viele Dinge ungemein, das heißt aber nicht, dass wir immer, ausschließlich auf sie zurückgreifen müssen. Hand aufs Herz! Wie viel Zeit des Tages beschäftigen wir uns mit unseren mobilen Geräten? Wie oft greifen wir in unsere Jacken und Taschen, nur um eben mal die Mails zu checken, ein Foto für Instagram zu schießen oder um ein paar Dinge zu notieren. Ganz ehrlich? Ich möchte nicht einmal wissen, wie viel es tatsächlich ist.
Ich möchte euch heute dazu ermutigen wieder zur Feder zu greifen und Kalender und Notizen offline zu schreiben. Mit der Hand. Das ist nicht nur viel schöner, sondern auch manchmal deutlich praktischer. Immer dann, wenn man nämlich Termine und Notizen telefonisch, übers Handy macht. Gleichzeitig telefonieren, den Kalender durchscrollen und nebenbei noch Notizen machen, am Besten auch noch unterwegs, das ist mit einem einzigen Gerät plötzlich überhaupt nicht mehr praktisch.
Das Handy muss ständig vom Ohr weggenommen werden, der Gesprächspartner redet plötzlich, obwohl man ihn um einen Moment gebeten hat, einfach weiter, man fragt nach und bittet „Können Sie das noch einmal wiederholen?“. Dann durchsucht man verschiedene Apps und Menüs und am Ende gibt man auf, weil der am anderen Ende der Leitung nicht wissen muss, was um einen herum gerade so alles passiert. Ich werde es mir schon merken können. Kann ich nicht. Aber das fällt mir erst viel später auf. Meistens, wenn es schon zu spät ist.
Ein Kalender oder auch ein einfaches Notizbuch sind da viel praktischer. Die kann ich während des Gesprächs aus der Tasche ziehen, durchblättern und reinschreiben. Alles gleichzeitig. Und ein solches Traditionsteil eignet sich auch ganz hervorragend als Geschenk zu Weihnachten für die Schwester, die beste Freundin oder auch sonst wen, dem man etwas Persönliches überreichen möchte. Und Weihnachten eignet sich da ganz besonders, weil nur wenige Tage später der alte Kalender abgelaufen und ein neuer noch nicht besorgt ist.
Einen solchen Kalender kann man ganz individuell nach den eigenen Bedürfnissen auswählen. Es gibt unzählige verschiedene Varianten und für jeden Geschmack und jedes Budget findet sich das Passende. Hat man das passende Büchlein oder Heft ausgewählt, kann man es individuell gestalten. Mit Fotos, Bildern oder Aufklebern, die zum Beispiel an den letzten gemeinsamen Urlaub oder einfach an Früher erinnern. Verschiedene Farben lassen sich für verschiedene Bereiche verwenden und mit Postits oder anderen kleinen Zettelchen kann man Informationen, Gedanken und Ideen sortieren und kenntlich machen. Das sieht nicht nur hübsch aus, sondern macht auch furchtbar viel Spaß, nicht nur während des Schreibens, sondern immer, wenn man hineinguckt. Und das kann man auch Jahre später noch. Papier ist beständig. Apps und Smartphones kommen und gehen. Und so wird der Kalender nicht nur zur Organisations- und Gedächtnisstütze, sondern auch zu einem schönen Erinnerungsstück.
Ich hoffe, ich konnte euch motivieren auch mal wieder zu Stift und Papier zu greifen, anstatt alles ins Handy einzutippen oder wisst nun wenigstens, was ihr verschenken wollt.
Früher war nicht alles besser. Kalender aber schon.
Wie recht du doch hast… Ich greife auch oft zu Zettel und Stift. Ich besitze zwar kein Terminkalender in dem Sinne, aber es gibt einen Familienkalender in der Küche. Dort sind alle Geburtstage, Termine und die Termine für die Müllabfuhr notiert. :-)
Zudem gibt es kein Telefonat an dem ich nicht irgendwas auf ein Zettelchen kritzel. Manchmal sind da schon kleine Kunstwerke entstanden. ;-) naja und der klassische Einkaufszettel gehört wöchentlich auch in mein Repertoire. Immer wenn mir was einfällt wird’s aufgeschrieben.
Ohne Zettel und Stift geht bei mir gar nichts – Ideen, Skizzen, alles auf einem kleinen Stück Papier.
Toller Beitrag.
Liebe Grüße und noch einen schönen Abend wünscht Steffi
Danke :). Du schreibst immer so liebe Kommentare. Dein Päckchen sollte morgen bei dir sein.
Ich bin die totale Zetteltante. Überall liegen welche herum: Einkaufszettel für verschiedene Märkte, Speisezettel, to-do-Listen usw. Und wenn ich mal keine habe, endet alles im totalen Chaos.
Liebe Grüße und einen tollen Abend
Danke für diesen wunderbaren Post! Ich gebe dir vollkommen Recht und ja, ich muss mir auch an die eigene Nase langen, auch ich bin sehr oft im Social Media Strudel gefangen. ABER: Ich bin sehr stolz darauf, dass ich schon seit vier Jahren einen Taschenkalender besitze, den ich auch wirklich täglich zur Hand nehme, um Termine oder anderes dort zu vermerken, das iPhone nutze ich dafür nämlich wirklich gar nicht!!!!:)
Küsschen, Vanessa
Oh danke liebe Vanessa. Ich freue mich, dass ich offenbar nicht die einzige bin, die so „verstaubte“ Kalender noch voller Leidenschaft führt.
Küsschen und einen wunderbaren Abend