Die meisten von euch wissen, dass ich in einer Dachgeschosswohnung mitten in der Stadt wohne und das sehr gerne. Manchmal wünsche ich mir aber trotzdem, den Garten direkt vor meiner Haustür zu haben oder wenigstens einen kleinen Balkon. Das wär’s. Dann könnte ich wenigstens draußen frühstücken und hätte auch ein paar Kräuter und Gemüsesorten direkt zur Hand.

Bis zu meinem Garten brauche ich zwar auch nur zehn Minuten, aber manchmal sind sogar die zu viel. Außerdem fährt man nicht zweimal am Tag dorthin, nur um die Pflanzen, die in Töpfen, geschützt unterm Vordach der Terrasse oder im Tomatenhaus wohnen, zu gießen. Das geht zeitlich einfach nicht. Ein kleiner Balkon, der nur so groß sein müsste, dass zwei Stühle, ein kleiner Tisch und einige, wenige Blumentöpfe darauf Platz finden könnten. Mehr bräuchte ich gar nicht.

Denn im Gegensatz zu einer Terrasse oder einem richtigen Garten hat der Balkon den enormen Vorteil, das kein Unkraut sich überall breit machen kann. Und wenn ihr euch an meinen Sonntage sind Post von neulich erinnert, dann wisst ihr, wie viel Arbeit es macht, einen Garten wieder auf Vordermann zu bringen, der ein paar Wochen sich selbst überlassen war. Richtig viel. Hätte ich also einen Balkon, hätte ich einen Platz im Freien zum Sonnen und für Zwischendurch und müsste nicht mal das Unkraut zwischen den Pflanzen jäten. Das wäre doch ganz großartig. Und obwohl ich absolut nicht vorhabe umzuziehen, stöbere ich immer wieder in Zeitschriften und im Internet nach neuen, schicken Ideen für Balkone. Denn vieles, was für Balkone gilt, eignet sich auch ganz hervorragend für einen kleinen Garten.

Gerade Vorher/Nachher Bilder sind immer unglaublich beeindruckend, wie doch mit wenigen Veränderungen aus einem scheußlichen und deshalb total ungenutzten Balkon ein echte Wohlfühloase entsteht. Je kleiner, der zur Verfügung stehende Platz ist, desto mehr muss man darauf achten, dass man einen Stil, eine Holz- und eine Leitfarbe für sich findet. Denn nichts ist schlimmer als ein zusammengewürfeltes Sammelsurium der Stile, am besten noch in allen Farben des Regenbogens.

Für unseren Garten haben wir uns von Anfang für einen schwedisch-skandinavischen Stil entschieden. Das bedeutet, wir haben zuallererst die braune Holzhütte in ein schönes Rot, mit weißen Giebeln, Fenster- und Türrahmen, getaucht. Dann mussten selbstverständlich weiße Holzmöbel her, ebenso wie ein Rosenbogen aus weißen Rosen. Und um das Ganze endlich mal abzurunden, müssten wir die Terrasse endlich mit einer Holzkonstruktion versehen. Denn diese scheußlichen Betonplatten passen einfach gar nicht ins Konzept, mal ganz abgesehen davon, dass die Ameisen auch hier mittlerweile fleißig ihr Unwesen treiben und überall den Fugensand nach oben befördern. Wir haben also schon wieder ein Großprojekt beschlossen, für das wir bisher noch keinen geeigneten Zeitpunkt gefunden haben. Denn das Ganze wird wieder richtig viel Arbeit bedeuten.

Und zuerst müssen wir sowieso die Unkrauthölle beseitigen, damit nicht unsere Nachbarn mit Spaten und Harken am Zaun stehen und uns erschlagen wollen. Denn das blöde Zeug wächst und gedeiht ja in seiner ganzen Pracht, ohne dass man dafür etwas tun müsste. Außerdem haben wir nun doch noch ein paar Gemüsepflänzchen ins Beet gesetzt, die gewässert und gelockert werden wollen. Das Ganze ist schließlich vor allem ein Nutzgarten und die letzten Wochen war er nur für die Ameisen und Wühlmäuse nützlich. Ihr seht schon, „auch ein kleiner Garten ist eine endlose Aufgabe“, stimmt immer noch.

Vielleicht doch besser ein Balkon?!