Manchmal erscheint ein Beitrag auf dem Blog, bei dem zwischen den Zeilen eigentlich einiges stehen müsste. Denn viele Posts sehen am Ende ganz anders aus als sie eigentlich ausgesehen hätten, wenn ich könnte, wie ich wollte… Manchmal sind es persönliche Gedanken zu einem bestimmten Thema, aber auch Hintergrundinformationen und Weiterführendes, das sich nicht direkt für einen Blogbeitrag eignet. Denn ein Großteil meiner Leser kommt von Google, weil er etwas ganz Bestimmtes sucht. Ihn interessieren persönliche Gedanken, eben das zwischen den Zeilen nicht. Er will Hilfe, Inspiration und Anleitung, sonst aber nichts.
Ganz anders sind aber meine Stammleser, die Pinkpetzie mögen, weil es eben sehr oft persönlich ist, weil es nicht um Keywords und Informationen, sondern um Texte, Meinungen und Gedanken geht.
Zwischen den Zeilen ist ein Versuch, beiden gerecht zu werden. Dem Besucher, der über Google nach einem Produkt oder aber auch nach Tipps sucht. Aber auch dem Stammleser, der immer wieder kommt, weil es ihm um das Persönliche geht, weil er die Beiträge wirklich bis zum Ende liest und sie nicht nur scannt. Und gleichzeitig ist Zwischen den Zeilen ein persönliches Schreib-Projekt, ein Ort, an dem ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann, ohne dabei SEO-Kriterien berücksichtigen zu müssen oder aber den Informationssuchenden zu langweilen.
Zwischen den Zeilen soll es erlauben, auch mal kontroverse Meinungen zu diskutieren, sich auszutauschen und jenseits von Schlagwörtern wieder mehr Geschichten erzählen zu können. Ob das Ganze eine gute Idee ist, ob es so funktioniert, wie ich es mir gedacht habe und ob ihr Stammleser überhaupt Lust auf dieses Projekt habt, das wird die Zukunft zeigen, für heute ist es nur ein Anfang, eben einiges zwischen den Zeilen des eigentlichen Blogeintrags.
Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um über den Inhalt einer Beautybox zu bloggen?
Diese Frage stelle ich mir im Grunde jeden Monat, dieses Mal aber ganz besonders. Denn am Freitag kam die Box, die sich viele ins Büro liefern lassen, weil sie dann 1 EUR weniger, also 16.50 statt 17,50 EUR kostet. Freitag war aber ein Brückentag, also werden wohl einige erst am Montag zu ihrer Aprilausgabe von My Little Box gekommen sein. Ich habe mich also ganz bewusst dafür entschieden, keinen Beitrag zum Inhalt der Box vor Montagabend oder eben Dienstag zu veröffentlichen. Denn gerade bei diesen Beautyboxen gehört die neugierige Vorfreude ganz besonders zum Spaß am Inhalt der Box selbst. Diesen wollte ich niemandem nehmen.
Das Ende vom Lied:
Ich bin die Letzte, die nun die Box auf ihrem Blog vorstellt.
Und nun sitze ich vor dem Dilemma, das sich schon am Wochenende abzeichnete, als Beitrag um Beitrag zum Inhalt der neuen My Little Box aufploppte und ich eigentlich schon am Sonntag keine Lust mehr hatte, diesen Post überhaupt noch zu schreiben. Den letzten beißen ja bekanntlich die Hunde. Nein, aber mal im Ernst: nimmt man Rücksicht auf andere, ist man Ende selbst der Dumme. Das scheint am Ende nicht nur grundsätzlich, sondern auch ganz besonders zum Bloggen dazuzugehören.
Egoismus gehört zum Bloggen dazu.
Ich habe mich aber nicht nur, um niemanden zum Inhalt der My Little Box Weekend Edition zu spoilern, gegen eine frühere Veröffentlichung entschieden, sondern auch, um niemandem, der seine Blogbeiträge eben nur am Wochenende schreiben kann, auf die Füße zu treten. Wir Blogger neigen ja leider dazu, uns gegenseitig das Leben schwer zu machen. Und wenn es um Berichte geht, die zumindest eine ganze Reihe Blogger veröffentlichen möchte, dann will keiner der letzte sein, ganz besonders dann, wenn der Inhalt oder eben ein Event das gleiche war. Dann will jeder der Erste sein. Also setzen sich immer wieder einige Blogger noch spät abends an den PC, um den Beitrag zum Events des Abends zu tippen. Angeblich, weil die Eindrücke dann noch ganz besonders frisch sind. Wer’s glaubt.
Jeder will der Erste sein.
Das ist der einzige Grund, warum sich einige noch spätnachts zu zwingen, den aktuellen Beitrag zu tippen. Schließlich will jeder sein Stück vom Kuchen haben. Daran ist prinzipiell nichts verwerflich. Wenn es aber zu Lasten der Qualität geht, dann ist damit niemandem geholfen, dem Leser, der die Infos angeblich ja so schnell wie möglich verlangt, am allerwenigsten. Denn aktueller Journalismus ist wichtig und richtig. Sind die Beiträge aber schlecht recherchiert, dann sind sie quasi wertlos. Nicht umsonst lassen wir uns im Kulturjournalismus in der Regel ganz bewusst, einen Tag Zeit, um Eindrücke sacken zu lassen, um so viel Objektivität wie möglich zu gewährleisten.
Erst mal drüber schlafen.
Ein Sprichwort, das auch fürs Bloggen hilfreich wäre. Aber widerspricht es dem Medium, dem Bloggen selbst? Geht es mittlerweile nicht nur noch darum, Informationen so schnell wie möglich zu verbreiten? Unabhängig davon, ob sie einen Mehrwert bieten, oder nicht? Ich habe zumindest Zweifel.
Was in keinster Weise heißen soll, dass ich der Meinung wäre, alles richtig zu machen und nur bestens recherchierte Artikel veröffentlichen würde. Im Gegenteil, viele meiner Beiträge haben rein gar nichts mit Recherche zu tun, sondern entspringen häufig persönlichen Erfahrungen, Meinungen oder Gedanken und entstehen tatsächlich sehr häufig nachts.
Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich versuche möglichst aktuell zu sein, sondern damit, dass ich oft nachts am besten schreiben kann, weil die Ablenkung auf ein Minimum reduziert ist und ich dann erst den Kopf zum Schreiben freihabe. Nachts entstehen die meisten Kolumnen, nachts kam die Idee für Zwischen den Zeilen.
Und wenn ihr auch in Zukunft mehr lesen wollt, dann achtet auf den entsprechenden Zwischen den Zeilen Link. Diese Texte werden anders nicht veröffentlicht, nicht in den sozialen Netzwerken geteilt und auch sonst nicht irgendwie promotet. Sie sind Beiträge, die sich zwischen den Zeilen befinden. Nicht mehr und nicht weniger.
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