Am letzten Dienstag ging es für mich auf große Fashion Week Reise nach Berlin. Viereinhalb Stunden quert durch Deutschland, die eher an eine Fahrt in den Winterurlaub als an einen Besuch der Berliner Fashion Week erinnerten. Zweistellige Minusgrade und überall eine dichte Schneedecke, so sieht normalerweise der Weg zum Snowboarden in der Schweiz aus, nicht die Fahrt in die Hauptstadt. Dick eingepackt mussten wir unterwegs immer wieder anhalten und das Wintermärchen bestaunen und natürlich reichlich Fotos machen. Wer weiß, ob der Winter noch einmal so zurückkommt? Endlich in Berlin und in unserem Hotel angekommen, ging es dann auch direkt schon los mit den Berlinergirls Stephie und Franzi Richtung Mitte zum Mädchenitaliener, der mir zwar schon oft empfohlen wurde, den ich aber noch nie besucht hatte.

Reise zur Fashion Week wie Fahrt in den Winterurlaub

Da sucht man sich extra zwei ortskundige Damen als Reiseleiter, die sich dann in der Eiseskälte gleich erst mal verlaufen. Auf Umwegen bekam ich dann aber doch noch meine wohl verdienten Spaghetti-Pesto und auch der Rest des Abends verlief ohne weitere Komplikationen. Berlin ist offenbar selbst für Berliner zu groß. Für mich ein Grund, warum ich niemals nach Berlin ziehen würde. Wenigstens zu Hause sollte man sich doch auskennen. Nun gut, Berlin und ich werden wohl sowieso nie Freunde, aber das ist ein anderes Thema.

Zum Start der Fashion Week gabs erst mal Pasta

Mittwoch sollte dann der große Tag der Mode werden. Morgens ging es zum vereinbarten Treffpunkt, um vor der Show von Anja Gockel im Zelt am Brandenburger Tor wenigstens kurz noch eine Kleinigkeit zu essen und einen großen Kaffee zu trinken. Abends war es doch irgendwie noch ganz schön spät geworden, die Augen entsprechend klein und der Kaffeedurst groß. In Berlin am Hautbahnhof ein Taxi zu bekommen, ist ein Kinderspiel, möchte man meinen. Offenbar nicht zur Fashion Week, da gibt’s zwar jede Menge, doch kein einziges war unbesetzt. Also liefen wir erst ein mal ein ganzes Stück zu Fuß, bis wir ein freies Gefährt ergattern konnten und natürlich zu spät kamen. Kaffee gabs trotzdem noch, bevor es zum Zelt ging.

Anja Gockel Show bei der Fashion Week

Die Show und die Kollektion von Anja Gockel gefielen mir ausgesprochen gut: alle war unheimlich tragbar, tolle, fließende Schnitte und Stoffe. Einzig und allein ein leuchtendes Orange als Trendfarbe dämpfte meine überschwängliche Begeisterung. Warum das ganze Zelt genannt wird und so viele immer wieder von Modezirkus sprechen, weiß ich jetzt auch. Denn nichts anderes ist es. Es ist ein Sehen und Gesehen werden, in dem sich jeder präsentieren will. Mit artistischen Höchstleistungen auf schwindelerregenden Absatzhöhen, Feder- und Pelzkostümen, inklusive Clownsmakeup, gab es eigentlich alles, was eine Zirkusnummer ausmacht, lediglich ein Dompteur fehlte, um all die Wildkatzen auf ihren Podesten zu platzieren.

Im Anschluss an die Show ging es zur HashMAG Blogger Lounge in die Kunztschule – eine tolle Location, die neben leckerem asiatischem Essen, Kaffee und Donats auch jede Menge andere Unterhaltung, zum Beispiel beim Daumenkino-Dreh von Clockhouse lieferte. Überhaupt waren hier die Firmen gut ins Event eingebunden, ohne dass es zu wenig Zeit zum Austausch mit anderen Bloggern und zur Erholung gegeben hätte. Gerade Veranstaltungen wie die HashMAG Blogger Lounge sind auch für Fashion Week Neulinge perfekt, um ein bisschen Modeluft zu schnuppern und sich trotzdem nicht fehl am Platz zu fühlen.

HashMAG Blogger Lounge auch für Fashion Week Neulinge

Und weil wir am Ende doch nicht alle Programmpunkte machen konnten, die auf unserer Liste standen, blieb im Anschluss sogar noch etwas Zeit für eine kleine Stärkung bei Hans im Glück. Und wieder einmal musste ich feststellen, dass Ketten nicht überall gleich gut sind. Nur weil eine Filiale X in Stadt Y großartig ist, heißt das noch lange nicht, dass es woanders auch so ist. Auch wenn ein gewisser Standard stets gegeben ist.

Am späteren Abend ging es dann noch zur Präsentation von Eva Padbergs Home Kollektion by Ce’nou & Home24 in den Interior-Showroom von Home 24, wo wir die verschiedenen Stücke der Kollektion unter die Lupe nehmen konnten. Auch hier waren gleich mehrere Highlights dabei. Vor allem die Cozy Cocooning Serie hat es mir angetan. Natürliche Farben und Materialien, die allesamt nicht nur wunderschön, sondern auch extrem kuschlig sind.

Donnerstag war dann auch schon wieder unser letzter Tag bei der Fashion Week in Berlin. Nachdem sich unsere Pläne mehrfach geändert hatten, ging es zum mycs Brunch, wo wir die tollen individualisierbaren Design-Möbelstücke und ihre verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten ausprobieren konnten. Ein passgenaues Regel, das über die Tür geht und am besten auch noch Schubladen und Türen in Kupfer hat, das wäre schon echt toll. Zumal in meiner Wohnung ja eigentlich nichts nach Standardmaß passt. Mit mycs werde ich mich auf jeden Fall noch genauer beschäftigen.

Disney Fashion Open House mein Highlight der Fashion Week

Nach kurzem Mittagsbreak ging es dann zum Tiergarten zum Disney Fashion Open House ins Stue Hotel – ein wunderschönes Hotel, das mich von der Inneneinrichtung absolut begeistert hat. Ich wäre am liebsten direkt eingezogen. Was sich hinter diesem Programmpunkt wohl verstecken würde, hatte ich mich im Vorfeld gefragt. Selbst wenn ich Erwartungen gehabt hätte, wären die um Länge übertroffen worden. Das Disney Fashion Open House war auf jeden Fall mein Highlight während der Fashion Week. Unglaublich schöner Star Wars Goldschmuck von Malaikaraiss, ein echter Disneyzeichner, der auf Wunsch individuelle Kunstwerke anfertigte, Taschen, Kleider, Kissen und Decken mit verschiedensten Disney Motive, die ich am liebten gleich alle eingepackt hätte und was für mich persönlich natürlich das i-Tüpfelchen war, unglaublich tolle Adidas Sneakers in Gold und Silber, die man noch selbst zusätzlich auf der Homepage gestalten kann. Ich befürchte ganz arg, dass ich doch noch ein weiteres Paar Superstars in meine Sammlung aufnehmen muss. Denn silberne R2D2 Schuhe… Ihr wisst schon…

Nachdem wir dann leider doch keine Tickets für den Lavera Showfloor bekamen, obwohl wir auf der Gästeliste standen, entschieden wir uns spontan die Berliner Rush Hour mit einem kurzen Einkaufsbummel durch die Mall of Berlin zu überbrücken, bevor wir die Heimreise antraten. Bei H&M Home habe ich mal eben eine komplette neue Badeinrichtung erstanden. So hatte die geplatzte Veranstaltung doch noch was Gutes.

Shopping darf zur Fashion Week auch nicht fehlen

Um ein Fazit unter dieses Tagebuch zu ziehen: die Fashion Week Berlin war für mich eine tolle Erfahrung mit großartigen Menschen, die ich leider viel zu selten sehe, vielen tollen Firmen, PR Menschen und Bloggern, die ich kennenlernen durfte und jeder Menge Spaß. Gleichzeitig hat die Fashion Week für mich aber auch viel von ihrem Zauber verloren. Es ist eben doch nicht alles Gold, was glänzt. Arroganz und Ignoranz, gepaart mit schlechter Organisation und Chaos, haben auch die Schattenseiten der Modewoche zu Tage geführt. Manchmal ist es auch gar nicht so schlecht, wenn Träume, Träume bleiben. Durch meine Arbeit als Journalistin habe ich schon unzählige Veranstaltungen besucht, wenn auch meist mit anderen Schwerpunkten. Im Grunde ist es immer und überall das gleiche – auch bei der Fashion Week in Berlin.

Und wer das Ganze in bewegten Bildern sehen möchte, der kann sich mein allererstes Video bei Youtube angucken. Ich würde mich riesig freuen, wenn ihr mich da besucht und dürft ihr natürlich auch gerne einen Daumen (natürlich nur nach oben), einen Kommentar oder gleich ein Abo dalassen.