Essen und Trinken 

Ich bin also meinem eigenen Aufruf gefolgt, habe Mann und Zelt ins Auto geschmissen und mich auf den Weg gemacht – Richtung Nordsee. Einfach weil es dort am allerschönsten ist. Und weil ich dahin nur zwei Stunden fahren muss. Genauer gesagt, ging es nach Norderney. Denn Inseln sorgen eben einfach immer für noch ein bisschen mehr Urlaubsstimmung. Allein weil man auf eine Fähre steigt. Und so ganz unter uns: der Strand ist auf den Inseln schöner, einfach feiner und weißer. Norderney deshalb, weil sie vielleicht die coolste der Ostfriesischen Inseln ist, auch wenn alle ihre eigenen, ganz speziellen Vorzüge haben.

Norderney ist in den letzten Jahren meine Insel geworden. Alljährlich treffen wir uns dort mit der Familie meines Liebsten. Drei Generationen, mit ganz unterschiedlichen Bedürfnissen, die auf Norderney zu jeder Zeit, bei jedem Wetter das Passende finden können. 

Und auch das Campen ist für uns mittlerweile Tradition geworden. Mit dem Zelt ist man einfach unabhängig und flexibel. Selbst in der Hauptsaison, in der Ferienwohnung und Hotels nicht nur unverschämt teuer, sondern auch meistens ausgebucht sind, findet man mit einem Zelt immer noch ein freies Plätzchen. Und wenn das Wetter wider Erwarten doch mal längerer Zeit nicht mitspielt (ist uns in vielen Jahren nie passiert), dann kann man seine Zelte einfach abbrechen und woanders hinfahren.

Wenn wir im Sommer nach Norderney fahren, dann suchen wir nicht nur Ruhe und Erholung am weißen Strand, sondern auch viel Spaß beim Wellenbaden, Sandburgenbauen und Fahrradfahren. Aber nicht nur das. Wir wollen auch in coolem Ambiente Essen gehen, einen Latte Macchiato oder Eiskaffee trinken, nicht auf tolle Snacks fürs nächste Picknick verzichten und natürlich auch ein bisschen bummeln gehen. All das können wir Norderney und seit den letzten Jahres auch deutlich moderner als es früher der Fall war. An immer mehr Ecken und kleinen Gassen warten stylishe Läden darauf, von uns entdeckt zu werden. Coffee to go ist längst kein Fremdwort mehr und endlich sind Geschmack und modernes Design auf der Insel eingezogen.

Natürlich gibt es immer noch die kleinen, traditionellen Häuser, Hotels, Restaurants und Bars, in denen sich vor allem die Älteren treffen. Und das ist gut so. Besser aber ist es, dass eben nicht nur das Alte gibt, sondern auch das Neue. Modernität, Design und ein Hauch von „Großstadtflair“, auf den so viele auch im Urlaub nicht verzichten wollen.

Ich im Übrigen auch nicht. Es sei denn, ich entscheide mich eines Tages ganz bewusst für einen Urlaub hinterm Mond. Bis das aber soweit ist, freue ich mich darüber, dass Norderney an vielen Stellen moderner geworden ist und noch weiter werden wird.

Und damit ihr auch wisst, wovon ich rede, zeige ich euch jetzt ein paar von meinen Highlights.

Allen voran natürlich die Milchbar. Der Hotspot der Insel, an dem allabendlich die halbe Insel zusammenkommt, um gemeinsam der Sonne dabei zu zusehen, wie sie glühend rot im Meer versinkt.

Die norddeutsche Version vom Cafe del Mar. Es muss nicht immer Ibiza sein. Der Sonnenuntergang vor der Spitze Norderneys ist genauso schön. Und die Milchbar bietet ebenso tolle Cocktails zu später Stunde und für die richtige Urlaubsstimmung sorgen tolle Livemusikabende, bei denen für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte.

Aber auch das Frühstücksbuffet in Milchbar ist abwechslungsreich, der Nachmittagskuchen köstlich und die frischen Salate am Abend immer noch knackig. Und die Milchbar wäre nicht die Milchbar, wenn sie nicht köstliche Milchspezialitäten im Angebot hätte, wie Milchreis und –Shakes in leckeren Variationen. Die Milchbar steuern wir fast täglich an. Essen, Getränke, Musik, Aussicht und Atmosphäre sind einfach immer einen Besuch wert. Selbst bei Sturm und Regen laden die gemütlichen Sessel und Sofas vor den großen Fenstern zum Verweilen ein, während draußen die Kräfte der Natur wüten.

Noch nicht allzu lang gibt es die kleine, aber feine Kaffeegeniesserei in der Bismarckstraße mit der wahrscheinlich hübschesten Speisekarte der Welt. Neben allerlei Kaffeespezialitäten gibt es hier täglich frischen, hausgemachten, super saftigen und sehr leckeren Kuchen. Und worüber ich ein bisschen schmunzeln musste: in bestimmten „Detoxwochen“ entsprechende Säfte für die Entschlackung im Urlaub, natürlich alle to go. Über so viel Modernität habe ich mich echt gewundert.

Für ausgedehnte Strandtage oder auch längere Radtouren über die Insel bietet sich natürlich ein Picknickkorb ganz wunderbar an. Im Hausmanns Kost&Deli in der Jann Berghausstraße gibt es tolle Snacks und kleine Leckereien auch für unterwegs.

Die Suppen, Salate und Eintöpfe kann man aber auch hervorragend vor Ort genießen oder tolle kulinarische Mitbringsel für die Daheimgebliebenen besorgen. Wir haben uns für unser Picknick für einen Hot Dog und ein Ciabatta mit Tomate und Mozzarella entschieden. Eine gute Wahl, die super lecker war.

Wenn es aber doch ein schönes Essen in tollem Ambiente sein soll, dann lohnt sich ein Ausflug mit dem Rad zur Weißen Düne. Der Laden hat eine tolle Einrichtung, die gemütlich und schick zugleich ist, und darüber hinaus eine außergewöhnliche Speisekarte mit Pfiff.

Ein Vergleich mit der Sansibar auf Sylt drängt sich nicht nur durch die Dünenlage auf, sondern auch durch das gewissen Extra, das aber trotzdem nicht so gezwungen wie in der Sterneküche ist.

Dazu lädt auch hier eine tolle Terrasse mit massiven Holzmöbeln zum Warten auf den Sonnenuntergang ein.

Norderney hat also kulinarisch einiges zu bieten bei gleichzeitig hohem Stylefaktor. Es muss eben nicht immer Ibiza sein. Und Sylt auch nicht.