Backen war gestern
Heute feiern wir Bergfest. Die Hälfte des Adventskalenders ist mit dem heutigen Post schon rum. Bald ist Weihnachten. Habt ihr schon alle Geschenke beisammen, oder seid ihr noch auf der Suche nach der ultimativen Geschenkeidee. Wenn ja, dann habe ich heute vielleicht einen Tipp für euch. Eine super schöne Idee zum Selbermachen, über die sich der oder die Beschenkte bestimmt riesig freuen wird. Und wer nichts verschenken möchte, der kann sich mit diesem DIY auch selbst was Gutes tun. Einzige Voraussetzung für sprudelnde Glücksmomente ist eine Badewanne.
Was ihr dafür braucht und wie das Ganze funktioniert, verrate ich euch.
Im Netz finden sich zahllose Anleitungen auf Blogs, in Foren und auf Youtube. Einfach googlen. Ich habe mir einige angesehen und mich für eine Mischform nach eigenem Geschmack entschieden. Die Möglichkeiten sind auf jeden Fall zahlreich. Ich verlinke euch hier den Blogpost von Leonie auf Ninjahase von letzter Woche. Ihr toller Beitrag hat mir letztlich den Anstoß gegeben, wieder den Kochlöffel in der Kosmetikküche zu schwingen. Außerdem findet ihr bei Magi ein etwas älteres Video, über das ich ein bisschen lachen musste, weil sich in der Zwischenzeit ihre Videos doch arg verändert haben.
Die Zutaten zu besorgen war wohl das Schwierigste an der ganzen Sache. Angeblich bekommt man alle Zutaten spielend leicht im Supermarkt, in Drogerie und Apotheke. Hier jeden Falls nicht. Es war eine ziemliche Rennerei zwischen den einzelnen Geschäften, viele Verkäufer haben einen nur mit großen, nichtssagenden Augen angestarrt und hatten keinen blassen Schimmer, was ich von ihnen wollte. Letzten Endes habe ich aber doch noch alle Zutaten bekommen. Wenn man es mit der Bade-Weihnachtsbäckerei nicht ganz so eilig hat, kann man auch alle Zutaten online bestellen und kommt dabei wahrscheinlich auch deutlich günstiger weg. Wäre leichter gewesen, hätte aber auch länger gedauert.
Als Basiszutaten braucht ihr Folgendes, jeweils in Klammern, wo ich es herbekommen habe:
Speisestärke (Supermarkt), Kartoffel- oder Maismehl tun es natürlich auch
Natron (Drogerie oder Supermarkt)
Zitronensäure (Apotheke)
Kakaobutter, Sheabutter (beides Spinnrad) und/oder Kokosöl (Biosupermarkt)
Milchpulver (Reformhaus)
Vitamin C Pulver (Drogerie)
Honig (Drogerie oder Supermarkt)
Förmchen (Bastelbedarf)
Und dann je nach Geschmack:
Duftöl (Spinnrad)
Mulsifan oder einen anderen Emulgator (Spinnrad)
Speisefarben (Supermarkt)
Dekozeugs (Supermarkt)
Außerdem braucht ihr eine größere Schüssel, in der ihr alle Zutaten mischt, eine kleinere, um Kakaobutter oder Kokosöl über einem Wasserbad zu schmelzen, also noch einen Topf, ganz wichtig eine Waage und mehrere Löffel. Und dann kann es auch schon losgehen.
Eine Basismischung für ca. 2-3 Badekugeln besteht aus folgenden Mengenverhältnissen:
100g Natron
50g Zitronensäure
25g Milchpulver
25g Speisestärke
10g Vitamin C Pulver
10g Emulgator (optional)
40g Kakao-, Sheabutter oder Kokosöl
1 TL Honig, wenn man möchte
8-10 Tropfen Duftöl
Lebensmittelfarbe
Deko
Übrigens stelle ich Kosmetiksachen ebenso Pi mal Daumen her wie ich auch koche oder backe (beim Backen soll das ja angeblich ganz übel sein). Bisher hat es noch immer funktioniert, auch wenn man nicht alles aufs Gramm genau abwiegt. Also stresst euch nicht, dann klappt das Ganze auch.
Zuerst wird die Kakaobutter oder was auch immer ihr dafür benutzen möchtet im Wasserbad geschmolzen. Auch den Honig, den ich teilweise verwendet habe, habe ich auch mit im Wasserbad geschmolzen. Ich habe auch verschiedene Rezepte gefunden, die direkt flüssiges Öl in der gleichen Menge verwendet haben. Ob die Kugeln dann genauso fest werden, kann ich euch nicht sagen. Ich bin lieber auf Nummer sicher gegangen und habe ein Fett benutzt, das bei Zimmertemperatur fest ist. Sheabutter hat den neutralsten Eigengeruch, Kakaobutter (es sei denn sie ist raffiniert) und Kokosöl riechen ja von sich aus schon recht stark. Wem das nicht gefällt oder wo es zu der gewünschten Duftrichtung nicht passt, der nimmt einfach was Anderes. Alle drei haben sich bei mir gleich gut verarbeiten lassen.
In der Rührschüssel vermengt man dann zuerst alle trockenen Zutaten miteinander. Ich habe die Zitronensäure immer erst kurz bevor das Fett hinzukam mit unter die übrigen Zutaten gerührt, das erschien mir nach den ersten Tests besser, weil es sonst schon erste Reaktionen zwischen dem Natron und der Säure gab. Ob das wirklich besser ist, kann ich euch aber nicht versprechen. Ich habe dazu noch 10g Emulgator verwendet. Das muss man nicht machen. Der Emulgator sorgt dafür, dass sich hinterher in der Badewanne das Fett gut mit dem Wasser verbindet und nicht tröpfchenweise oben drauf schwimmt. Das soll zum Einen die Haut während des Bads besser pflegen, zum Anderen soll es verhindern, dass sich ein allzu starker, bunter Rand an der Badewanne absetzt. Da man die Wanne hinterher sowieso schrubben muss, kann man auf den Emulgator auch verzichten.
Dann kommt das Fett in die Schüssel hinzu und alles gut miteinander vermengen – am Besten mit den Händen, um eine möglichst homogene Masse zu bekommen. Zum Schluss noch Duftöl und Speisefarbe nach Geschmack unterrühren und fertig ist der Backteig, der nun in die Förmchen gefüllt werden muss. Die Konsistenz ist dann gut, wenn sich der Teig wie feuchter Sand anfühlt. So wie früher der ideale Sandkuchen gebaut wurde. Wenn es zu matschig ist, dann wird es schwer, also besser noch etwas von den trockenen Zutaten hinzugeben. Wenn man die Badekugeln verzieren möchte, sollte man die Deko zuerst in eine Hälfte der Form legen und dann die Masse in die Förmchen geben. Beide Hälften sollten gut gehäuft sein, allerdings darf man die Masse nicht aktiv schon mal in die Form drücken, sonst kriegt man die Pampe am Ende nicht in einem Stück aus der Kugel wieder heraus. Sind beide Förmchen-Hälften gefüllt, presst man sie aufeinander und drückt und dreht bis beide Hälften gut gefüllt sind. Da die Förmchen durchsichtig sind, sieht man das ja von außen. Wenn man glaubt, dass meine eine Kugel fertig gepresst hat, dann versucht man ganz, ganz vorsichtig die eine Hälfte der Form abzunehmen. Ein bisschen, klopfen, drücken und rütteln und dann sollte die Kugel fertig sein.
Wenn es geklappt hat, super, wenn nicht, muss man wahrscheinlich noch einmal neu befüllen. Im Idealfall klappt es natürlich und ihr könnt auch die andere Hälfte vorsichtig abnehmen und die Kugel zum Aushärten in den Kühlschrank legen. Auch hierbei müsst ihr wirklich ganz vorsichtig sein, weil die Badekugeln noch sehr empfindlich sind und wenn ihr nicht aufpasst, dann geht es so wie mir und eine Badekugel landet zerbröselt mitten im Kühlschrank.
Einen letzten Moment, in dem es gilt den Atem anzuhalten ist, wenn ihr die Kugeln aus dem Kühlschrank holt und vom Teller oder Brett, auf dem sie gelagert wurden, abnehmen wollt. Einige klebten leider ein bisschen, wahrscheinlich die mit Honig, und ließen sich nicht völlig spurlos entfernen. Kaputt gegangen ist aber keine Kugel. Honig soll ein natürlicher Schaumbildner sein und natürlich die Haut pflegen. Ich habe ihn in einen Teil der Kugeln reingemacht, in andere nicht. Ich bilde mir ein, dass es tatsächlich etwas mehr geschäumt hat, aber auch darauf würde ich nicht wetten. Es funktioniert auf jeden Fall auch ohne Honig, für diejenigen, die lieber vegane Badebomben herstellen wollen. Das Milchpulver ist für die Kugeln auch nicht zwingend nötig, allerdings sprudeln sie ohne längst nicht so gut. Im Reformhaus oder auch in der Apotheke lassen sich aber bestimmt auch vegane Alternativen finden, ansonsten Milchpulver einfach weglassen. Toll aussehen und super duften tun sie sowieso.
Ich habe folgende Varianten hergestellt:
Schokokugeln mit Kakaobutter, Kakaopulver und Schokoraspeln zur Deko.
Rosa Kokos-Knaller mit Kokosöl und Kokosflocken.
Einen zimtigen Tannenbaum mit rotem Glitzer und Cranberrys.
Orangenbälle und Herzen mit pinken, getrockneten Blüten.
Und einen gelben Vanille-Schokostern, weil mir leider die Zutaten ausgegangen sind.
Der Phantasie sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt. Vorsichtig solltet ihr allerdings mit Glitzer sein. Da ist viel sehr schnell zu viel und ihr erlebt euer buntes Glitzerwunder und der Glitzer ist überall. Also sparsam damit umgehen. Ansonsten kann ich euch noch den Tipp geben: Kugeln lassen sich leichter herstellen, als andere Formen, weil sie einfach besser zusammengepresst und aus den Förmchen herausgeholt werden können. Der Stern war ein mittelschweres Drama, auch wenn er wirklich schön geworden ist. Je simpler das Förmchen, desto leichter in der Herstellung, aber andere Formen sind natürlich auch besonders toll.
Ich hoffe ich habe nun den ein oder anderen auf den Geschmack gebracht, ich finde die Badekugeln ein ganz wunderbares Weihnachtsgeschenk und wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachmachen und schickt mir bitte, bitte Fotos von euren Badevariationen. Darüber würde ich mich riesig freuen. Und wenn ihr noch Fragen habt, immer her damit.
Sehr tolle DIY-Idee. :-)
Werde ich bei Gelegenheit sicher mal ausprobieren. Aber bei mir in meinem kleinen Örtchen wird es schwer werden die Zutaten zusammen zu bekommen. Werde dann wohl mal eine Online-Bestellung losschicken müssen. ;-)
Ob es dieses Jahr noch was wird, wage ich zu bezweifeln, aber sobald ich die Teile mal gemacht habe, schicke ich dir ein Foto.
Freue mich schon auf dein heutigen Post. Mein Schoki-Kalender hat definitiv Konkurrenz bekommen. ;-)
Sei lieb gegrüßt und einen sonnigen Start ins Wochenende wünscht Steffi
Dann freue ich mich einfach im nächsten Jahr von dir ein Foto zu bekommen :).
Wahrscheinlich lohnen sich Online-Bestellungen für sowas sowieso generell, weil man alles auf einmal bekommt und es mit Sicherheit auch noch deutlich günstiger wird.
Ich freue mich sehr, deinem Schoki-Kalender Konkurrenz zu machen und hier muss man nicht mal ein schlechtes Gewissen haben ;-).
Liebste Grüße und ein ebenso sonniges Wochenende wie schon die letzten Tage. So mag ich den Winter.
Das ist ja wirklich eine ganz tolle Idee. Soviel Kreativität würde ich mir auch mal selbst wünschen, aber irgend wie liegt mir das dann doch nicht.
Herzlichen Dank. Ich bin eigentlich auch nicht so kreativ :)