Ich bin pizzasüchtig. Schon seit Jahren und bisher hat keine Therapie geholfen. Wenn ich nicht gerade eine riesengroße Köstlichkeit in mich hineinschiebe, ist mir durchaus klar, dass Pizza kein Essen, sondern reiner Genuss ist. Eine Pizza enthält so ziemlich nichts, was mein Körper tatsächlich brauchen würde. Und kommt mir jetzt nicht mit den Tomaten in der Soße. Nachdem die bei 250 Grad im Ofen waren, ist von Vitaminen nichts mehr zu sehen. Mehl und Käse brauche ich zum Leben auch nicht. Und das, was ich oben an Belag so draufpacke, dient höchstens einem Alibi. Ganze vier Pilze, in hauchdünne Scheibchen geschnitten, oder auch ein paar Blätter Basilikum machen eine Pizza nicht zu einem vollwertigen Essen. So viel ist klar.
Zeit. Und trotzdem kann ich ohne Pizza nicht leben. Manchmal kommen diese Suchtanfälle so überraschend schnell, dass umgehend gehandelt werden muss. Und weil ich diese Sucht nun schon einige Jahre mit mir herumtrage, habe ich schon überall Pizza gegessen. Viele Teigfladen waren den Namen nicht wert. Es kommt also unter keinen Umständen, zu keiner Zeit in Frage, einfach irgendeine Pizza zu essen. Das wäre Majestätsbeleidigung. Nun gibt es zwar in der Nähe mehrere ganz ordentliche Pizzabäcker und auch einen kleinen wirklich tollen Laden, aber da ist leider nicht rund um die Uhr geöffnet. Und wenn man mal ehrlich ist, so eine Pizza kostet oft auch eine Menge Geld.
Die Lösung. Die Zutaten hingegen sind wirklich günstig. Es lohnt sich also selbst Hand anzulegen und zum Nudelholz zu greifen. Schließlich weiß ich so zumindest, was drin ist, dass es tatsächlich Käse ist und kein Kunstprodukt. Außerdem kann ich mich am saisonalen, regionalen Angebot bedienen und auf Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und Co. verzichten. Bleibt nur ein Problem: Eine normale Pizza wird auf einem Hefeteigboden gebacken und der braucht Zeit. Habe ich einen Anfall, kann ich nicht warten. Es musste also eine Lösung her. Und die heißt Flammpizza. Anstelle eines richtigen Pizzateiges mache ich einen Flammkuchenteig, der in wenigen Minuten einsatzfähig ist und meine Sucht stillen kann.
Für Gäste. Außerdem eignet er sich ganz hervorragend, wenn sich überraschend Besuch ankündigt. Es geht wie gesagt rasend schnell. Und weil ich diesen großartigen Tipp nicht für mich behalten kann, teile ich das Rezept heute mit euch. Als Gegenleistung erwarte ich lediglich Fotos von euren Flammpizzen und –Kuchen, falls ihr es nachmacht. Mehr nicht.
Was ihr braucht:
Für den Teig: Mehl, Wasser, Salz und Öl.
Ihr nehmt doppelt so viel Mehr wie Salz, also z.B. 250g Mehl und 125ml Wasser. Dazu kommt ca. ein halber Teelöffel Salz, je nachdem wie ihr es mögt und 1-2 Esslöffel Öl. Ich nehme dafür Olivenöl. Einfach alles miteinander vermengen und zu einem glatt Teig kneten.
Für die Soße: Entweder eine normale Tomatensoße aus passierten Tomaten, Tomatenmark, Salz, Pfeffer und Gewürzen nach Belieben. Oder eine Creme Fraiche-Schmand-Mischung, die ihr mit Salz, Pfeffer und Knoblauch abschmeckt. Das Ganze funktioniert natürlich auch mit veganen Alternativen.
Den Belag könnt ihr dann je nach Lust und Laune völlig frei wählen. Wenn ihr es süß besonders gern mögt, dann könnt ihr auch eure Pizza auch einfach mit Nutella oder Apfelmus bestreichen und mit Früchten (besser nach dem Backen) toppen. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachmachen und guten Appetit.
Schönes und leckeres Rezept, ich liebe Flammkuchen!! :) Und sehr schön, dass du dazu stehst, auch mal Fast Food zu essen (wer das nicht tut, lügt in meinen Augen)! ;)
Liebe Grüße, Heike
Ich glaube manche verzichten tatsächlich auf all die bösen Leckereien oder sie lügen tatsächlich. Käme für mich nie in Frage ;-). Trotzdem dürft es ab und an auch echt ein bisschen gesünder sein.
Ganz liebe Grüße an dich
Ich könnte Pizza fast jeden Tag essen!!! Ich mache den Teig auch selber, weil es wirklich flott geht. Bei meinem Rezept verwende ich noch zusätzlich Trockenhefe und 1 Esslöffel Zucker.
Hefe mache ich nur rein, wenn ich ein bisschen Zeit habe, die „ich will Pizza sofort“ Variante kommt ohne aus