Als Canon im Sommer 2016 den Nachfolger der 5D Mark III vorstellte, war ich gerade auf der Suche nach einer neuen Kamera. Bis dahin hatte ich mit unterschiedlichen Spiegelreflexkameras fotografiert und war bei EOS 700D von Canon hängengeblieben, mit der auch die meisten Bilder für den Blog entstanden sind.
Die 700D gehört in die Kategorie: Einsteigermodell Spiegelreflexkameras, wenn auch schon zu den besseren im unter Preissegment. Gekauft habe ich sie für rund 700EUR im Set mit dem Standard-Kit-Objektiv 18-55mm f3.5/5.6. Das ist vier Jahre her.
Seitdem hat sich viel verändert. Nicht nur in Sachen Digitalfotografie und Videos, auch für mich persönlich. Und eine Kamera zu kaufen, ist etwas anderes als ein neues T-Shirt oder einen neuen roten Lippenstift. Die Entscheidung für eine neue Kamera reift bei mir in der Regel sehr lange. Wenn nicht gerade ein Kauf spontan sein muss, weil eine Kamera kaputt ist. Was mir im Übrigen seitdem wir Digitalkameras benutzen, nicht mehr passiert ist. Toitoitoi, die letzte Kamera, die sofort ersetzt werden musste, war eine analoge Kamera, die mein Mann damals noch fürs Studium brauchte.
Vielleicht schreiben wir mal einen ganzen Blogbeitrag zu unserer Kamera-Geschichte. Denn auch wenn es sich einige von euch vielleicht nicht mehr vorstellen können, wir haben auch noch richtig analog fotografiert und Bilder entwickelt. Mein Mann hatte sogar eine kleine Dunkelkammer daheim. Aber das nur als Einschub. Wenn euch das Thema interessiert, lasst gerne einen Kommentar dazu da.
Im Sommer 2016 hatten wir auf jeden Fall den Entschluss gefasst, eine neue, bessere Kamera anzuschaffen. Doch welche sollte es sein? Direkt das neueste Vollformat-Modell, das Canon mit der 5D Mark IV gerade vorgestellt hatte? Das alte Modell, das nun deutlich günstiger wurde? Oder doch eher eine Kamera, die zwar auf dem neuesten Stand der Technik, dafür aber eben keine Vollformat Spiegelreflexkamera ist? Wie zum Beispiel, die Canon EOS 80D?
Vorteile einer Vollformat-Kamera, wie z.B. einer Canon EOS 5D Mark IV
- Höhere Qualität des Gehäuses, dadurch robuster und auch bei leichtem Regen ohne Probleme einsetzbar
- Höhere Lichtempfindlichkeit, dadurch bessere Bilder bei schlechten Lichtverhältnissen
- Weniger Bildstörungen
- Größere Dynamic Range, dadurch mehr Bandbreite zwischen Schwarz und Weiß
Lange Rede kurzer Sinn, es ist am Ende die Canon EOS 5D Mark III geworden.
Es sollte eine Vollformat Kamera werden, weil wir sie nicht nur zum Bloggen, sondern auch für verschiedene Auftragsarbeiten brauchen. Plakate, Werbeanzeigen und Flyer: die Qualität muss in unserem Arbeitsalltag entsprechend hoch sein. Wäre es für uns allein um den Blog und YouTube gegangen, hätten wir uns vermutlich für die 80D entschieden, die ich vor einiger Zeit bereits getestet und als nahezu perfekte Kamera für ambitionierte Blogger und YouTuber bezeichnet habe.
Aber beim Bloggen, wie beim Filmen und Fotografieren ist es immer irgendwann so, dass man nach mehr sucht. Wie kann ich meine Fotos und Videos verbessern? Welche Vorteile besitzen neue Kameras? Und wie kann ich Arbeitsabläufe besser gestalten, um Zeit bei der Produktion von Fotostrecken und Videos Zeit zu sparen?!
Canon EOS 5D Mark IV im Test
Nachdem wir die 80D getestet hatten, wollten wir irgendwann natürlich wissen, wie sich das Nachfolgemodell unserer 5D Mark III, die Canon EOS 5D Mark IV entwickelt hat. Und das am Allerbesten im direkten Vergleich, im Alltag, in Situationen, in denen es wirklich drauf ankommt, dass man sich auf seine Kamera verlassen kann.
Und Canon war so freundlich, uns eine 5D Mark IV zum Testen zur Verfügung zu stellen. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal für die tolle Möglichkeit, wirklich beide Vollformat-Modelle einander gegenüber stellen zu können.
Als Testzeitraum haben wir uns vier Wochen herausgesucht, in denen wir nicht nur einige spannende Projekte für den Blog geplant hatten, sondern darüber hinaus auch ein Großprojekt für einen Kunden mit Fotos und Videos begleitet haben. Man könnte also sagen, wir haben die 5D Mark IV direkt einem echten Härtetest unterzogen, mit schwierigen Lichtsituationen, wenig Zeit für das perfekte Foto und nur einer Chance, den richtigen Moment auf Video festzuhalten.
Denn letztlich zählt für uns: kann ich mich auf eine Kamera im Ernstfall verlassen oder nicht?! Und wie schnell komme ich mir ihr zurecht, sodass ich direkt loslegen kann, ohne stundenlang Betriebsanleitungen lesen und hin und her probieren zu müssen.
Canon EOS 5D Mark IV sofort einsatzbereit, kein Eingewöhnung
Die Umstellung von der 5D Mark III auf das Nachfolgemodell Canon EOS 5D Mark IV funktioniert sofort und absolut intuitiv. Und das obwohl ich mit der 5D Mark III gar nicht so viel fotografiere und die meist meinem Mann überlasse, während ich oft zu anderen Modellen oder sogar dem Handy greife, um Fotos zu machen. Es ist also nicht so als hätte ich mit der 5D III 100.000e Fotos bereits gemacht. Natürlich weiß ich, wo die wichtigen Knöpfe und Rädchen sind, wie ich was einstelle, aber in Fleisch und Blut ist mir die Bedienung der 5D Mark III bisher nicht übergangen. Und ich verrate euch auch gleich warum.
Die 5D Mark IV konnte ich einschalten und direkt losfotografieren, was ich, um ehrlich zu sein, auch gemacht habe. Denn im Gegensatz zu ihrem Vorgänger hatte ich bei ihr direkt das Gefühl, die „richtige“ Kamera, meine Kamera in den Händen zu halten. Ein wichtiger Punkt dafür ist das reduzierte Gewicht. Während die 5D Mark III noch 950g Gewicht hat, sind es bei der 5D Mark IV nur noch 800g – für mich ein entscheidender Vorteil.
Canon 5D Mark III und IV Unterschied Gewicht, Fernauslöser-Buchse, zusätzlicher Knopf
Auch wenn es „nur“ 150g sind, wenn man die Kamera den ganzen Tag lang tragen muss und sie immer wieder ansetzt, dann spürt man das Gewicht deutlich. Die 800g der neuen 5D Mark IV fühlen sich für mich einfach deutlich besser an. Obwohl das Gehäuse selbst bei beiden Modellen selbst sehr ähnlich ist. Lediglich ein zusätzlicher Knopf ist hinzugekommen und der Anschluss für den Fernauslöser ist an einer anderen Stelle. Da ich den im Alltag bisher so gut wie nie benutze, wäre mir der Unterschied vermutlich gar nicht aufgefallen, wenn ich nicht explizit danach gesucht hätte.
Im direkten Vergleich der beiden Modelle haben wir allerdings noch einige weitere Unterschiede und Verbesserungen feststellen können. Wenn es um Fokussierung, Bildrauschen und Touchscreen geht, dann merkt man, dass einige Jahre Entwicklung zwischen den beiden Modellen liegen. Und wenn ich anfangs bei manchen Punkten gedacht habe, „wozu brauche ich das?“, so habe ich mich im Gebrauch an einiges so schnell gewöhnt, dass ich darauf nur ungerne nach dem Test wieder verzichte.
Unterschiede zwischen Canon EOS 5D Mark III und Canon EOS 5D Mark IV:
- ISO Bereich ist deutlich erweitert worden und liegt nun bei 100-32.400; vorher waren es 100-25.600 -> merkt man bei schwierigen Lichtsituationen deutlich
- Auflösung 30,4 Mio. Pixel zu vorher 22,3 Mio. -> im Onlinebereich für mich nicht entscheidend, weil ich selten Bilder benötige, die mehr als 2.000 Pixel besitzen
- 7 Bilder pro Sekunde im Vergleich zu 6 Bildern (im RAW Format) -> manchmal macht das eine Bild eben den Unterschied
- Touchscreen, vorher gab es nur ein „normales“ Display -> angenehme Bedienung, warum haben Laptops und PC’s das eigentlich noch nicht?
- 4K zu Full HD im Bereich Video -> Zoom-Möglichkeit praktisch
Die Möglichkeit in 4K zu filmen, hatte ich bisher für nicht entscheidend beim Kauf einer Kamera gehalten. Denn die Datenmengen, die dabei entstehen, sind so groß, dass sie mein Laptop gar nicht mehr und auch mein iMAC nur noch sehr schwer verarbeiten können. Das heißt: das Schneiden und Bearbeiten eines 4K-Videos dauert um so vieles länger, dass man sich im Vorfeld sehr genau überlegt, ob man sich der Qualitätsunterschied überhaupt rechnet.
Bedenkt man, dass viele Online-Inhalte mittlerweile sowieso mobil übers Smartphone konsumiert werden, lohnt sich der Aufwand bisher meist nicht.
Vorteile von 4K Videoaufnahmen
ABER die 4K Größe der Videoaufnahmen ermöglicht eine Veränderung des Bildausschnitts im Nachhinein und das kann mitunter sehr vorteilhaft sein. Wenn es ums Filmen von Menschenmassen oder Situationen geht, die sehr schnell sind, dann passiert es immer wieder in der Hektik, dass der Bildausschnitt nicht ideal gewählt ist. Ist die Aufnahme in 4K, kann ich einzelne Sequenzen oder auch ganz Filmen im Nachhinein beschneiden, also heranzoomen. Dadurch verschwinden zum Beispiel unschöne Gegenstände an den Bildrändern, die man in der Eile übersehen hat.
Videos filmen in 4K: ein Muss oder Spielerei?
Wenn ich die Möglichkeit des nachträglichen Zooms auch vorher nicht vermisst habe, so habe ich sie in ganz kurzer Zeit schätzen gelernt. 4K sollte meine nächste Kamera schon können, nicht so sehr deshalb, weil es bereits Standard im Bereich Videos wäre und bessere Rankings bei YouTube verspricht, sondern viel eher deshalb, weil ich in der Bearbeitung mehr Möglichkeiten habe.
Im Bereich Video besitzt die 5D Mark IV im Vergleich zum älteren Modell von Canon aber auch noch einige weitere Funktionen, auf die ich ungerne verzichte. Dazu gehört der Dual Autofokus mit 61 Messfeldern, für den Canon mittlerweile bekannt ist und den andere Hersteller so nicht anbieten. Schon bei der EOS 80D war ich begeistert vom Dual-AF und der Gesichtserkennung, die es spielend leicht machen, ein Objekt, das sich bewegt im Fokus zu behalten.
Dual-AF bei der Canon 5D Mark IV: tippen und es ist scharf
Beim Filmen nicht manuell zu fokussieren, wäre mir früher nie in den Sinn gekommen. Denn der Autofokus verursacht beim Filmen in der Regel nur Probleme. Erst neulich habe ich nach langer Zeit mal wieder einzelne Filmaufnahmen mit einer Kamera gemacht, die eben den Dual-AF wie die 80D und die 5D Mark IV nicht besitzt, und hinterher feststellen müssen, dass alles unscharf war. Irgendwie habe ich mich in kurzer Zeit so daran gewöhnt, dass ich mich der Fokus automatisch und ganz sicher scharf verfolgt, dass ich einfach komplett ausgeblendet hatte, dass das eben kein Standard ist, sondern nur die neueren Canon Kameras besitzen.
Musste ich beim Test der 80D noch reichlich herumprobieren, bis ich den Dreh des Dual-AF beim Filmen heraushatte, war das bei 5D Mark IV schon gar kein Problem mehr. Das liegt auch daran, dass Canon noch einmal nachgebessert hat und es mittlerweile fast unmöglich ist, das einmal erkannte Gesicht beim Filmen aus dem Fokus zu verlieren. Ähnliche Effekte lassen sich bei anderen Kameras nur durch zusätzliches Equipment erzielen. Das funktioniert zwar auch, zumindest wenn man gleichzeitig ein Stativ verwendet, aber es ist natürlich sehr viel praktischer, wenn die Kamera es einfach automatisch macht und spart zusätzliches Gewicht. So können sich auch Kamera und Objekt gleichzeitig bewegen.
Auslösen übers Tippen aufs Display
Gleichzeitig ist es wahnsinnig praktisch beim Fotografieren einfach auf das Display tippen zu können und schon ist die gewünschte Stelle scharf. Gerade beim Fotografieren von Flatlays ist man häufig ja schon froh, wenn man noch halbwegs sicher stehen kann. Wenn man dann nicht mehr durch den Sucher gucken und manuell fokussieren muss, ist das schon eine deutliche Erleichterung. Das gilt natürlich für alle Fotos in unbequemen Posen.
Schneller Autofokus, Wifi und GPS bei der Canon EOS 5D Mark IV
Während ich die Möglichkeit, Fotos direkt mit GPS Koordinaten zu versehen persönlich nicht brauche, vermisse ich die Datenübertragung per Wifi und die Möglichkeit den Auslöser über die Canon App zu betätigen schon sehr. Eben mal ein Foto für Instagram oder Facebook machen und es direkt hochladen, dafür ist die Wifi Möglichkeit über die Canon CameraConnect App schon wahnsinnig praktisch.
Gerade wenn man für die schnellere Schreibgeschwindigkeit beim Fotografieren und Filmen eine CF-Karte (neben einer SD-Karte) verwendet, kann man so die Bilder zwischendurch mal schnell ans Handy übertragen, um sie zu verschicken, hochzuladen oder einfach nur, um sie sich genauer anzusehen. Denn mein Laptop besitzt zwar einen SD-Karten Slot, aber keinen für CF-Karten. Ich brauche also immer einen Adapter, um die Daten zu übertragen.
Wifi für schnelle Datenübertragung auch unterwegs
Und neuere Geräte haben zum Teil ja gar keinen Anschluss mehr. So muss man unterwegs nicht gleich den Laptop und/oder die Kamera verkabeln, sondern kann einzelne Bilder direkt übertragen. Gleichzeitig kann man über die App natürlich auch das Smartphone oder Tablet als zusätzlichen Bildschirm benutzen, was auch ganz praktisch sein kann. Vor allem, wenn man die Kamera fürs Video schon richtig eingestellt, kann man über das Smartphone dann noch einmal schauen, ob alles passt und den Aufnehmen-Button drücken. Gerade bei Kameras, die kein Klapp- oder Schwenkdisplay haben, wie leider auch die 5D Mark IV nicht, ist das sehr hilfreich, um auch wirklich das zu filmen, was man filmen möchte.
Warum eine Vollformat-Kamera im Härtetest nötig ist:
Das Bloggen hat sich in den letzten Jahren wahnsinnig professionalisiert. So produzieren immer mehr Blogger auch Fotos und Videos für andere. Bei uns war es zwar andersherum, wir haben zuerst Fremd-Produktionen übernommen, bevor wir angefangen haben zu bloggen, trotzdem stellen wir an unsere Fotoausrüstung natürlich die gleichen Anforderungen.
- Sie muss zuverlässig sein
- Perfekte Qualität liefern können, auch bei schwierigen Lichtsituationen
- Sie muss robust sein (wenn es zum Beispiel regnet)
- Trotzdem noch handlich sein und nicht zu viel Platz und Gewicht beim Reisegepäck einnehmen
- wir brauchen einen perfekten Allrounder, mit dem wir in allen Situationen perfekt ausgestattet sind
Anforderungen an eine Kamera sind individuell
Sicherlich sind die Anforderungen an eine Kamera immer ganz unterschiedlich. Ebenso klar ist, dass auch Geschmack und persönliches Gefühl immer eine Rolle spielen. Und sicher ist außerdem, dass es nicht die eine perfekte Kamera für jeden, jeden Anlass und jede Vorliebe gibt. Gerade wenn es darum geht, Fotos und Video mit einer Kamera zu machen, dann ist die Auswahl an geeigneten Kameramodellen gar nicht mehr so groß. Die meisten sind entweder perfekte Fotokameras oder eben ideal zum Filmen.
Wir haben uns für das ältere Modell einer Vollformat-Kamera entschieden – zum Glück ohne zu wissen, welche Vorteile das neuere Modell bietet. Denn preislich ist der Unterschied zwischen der neueren 5D Mark IV und dem Vorgängermodell von Canon schon sehr deutlich. Der UVP liegt je nach Angebot bei fast dem Doppelten für das neuere Modell. Das ist sicher eine Preisfrage, bei der auch einige Profis schlucken. Denn so viel ist sicher: mit der Canon 5D Mark IV fällt man auf.
Mit einer Canon 5D Mark IV fällt man auch unter Fotografen auf
Ich kann gar nicht sagen, wie oft wir im Testzeitraum auf die Kamera angesprochen worden sind. Jeder Fotograf, den wir getroffen haben, wollte wissen, ob das tatsächlich die neue 5D Mark IV sei. Wenn man auch als Blogger, gerade bei Instagram gewohnt ist, nach seinem Outfit oder der Farbe seines Lippenstiftes gefragt zu werden, dann haben mich die Reaktionen der anderen Fotografen rund um das Event, das wir begleitet haben, doch wirklich überrascht. Selbst gestandene Fotografen bekamen plötzlich leuchtende Augen. Und das obwohl die Kamera ja nun schon seit fast eineinhalb Jahren verfügbar ist.
Vorteile der 5D Mark IV im Vergleich zum Vorgängermodell
Nimmt man die Vorteile der neueren 5D Mark IV zusammen, wie höherer Standard-ISO-Bereich, Touchscreen, Dual-AF, neuer Belichtungsmessung, Wifi, GPS und 4K Videoaufnahmen: dann ist die Canon 5D Mark IV sicher eine richtig gute Weiterentwicklung der 5D Mark III. Und während ich persönlich mit dem älteren Modell bis heute noch keine tiefe Freundschaft geschlossen habe, habe ich die 5D IV in die Hand genommen und wusste sofort, das ist „meine“ Kamera.
Da wir zeitgleich beide Modelle im Einsatz hatten und ausgiebig im direkten Vergleich testen konnten, kann ich sagen, der Unterschied wird umso deutlicher, je schwieriger die Licht- oder Bildsituation ist. Außerdem besitzt die neuer Canon EOS 5D Mark IV einige Feautures, die das Arbeiten angenehmer, zuverlässiger und schneller machen. Trotzdem ist es natürlich eine preisintensive Investition, die gut überlegt sein will.
Es muss keine Vollformat-Kamera und auch nicht das neueste Modell sein
Ich gehöre nicht zu denjenigen, die meinen, nur mit dem perfekten Equipment kann man tolle Bilder machen. Im Gegenteil. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen: je besser die Ausrüstung ist, desto weniger Mühe investiert man oft. Das ist zwar irgendwie traurig, aber wahrscheinlich menschlich.
Je mehr Arbeit die Kamera übernimmt, desto weniger muss man selbst für ein tolles Video oder ein perfektes Foto tun. Und umso überraschter bin ich oft, wenn ich mich auf dem Instagram Kanal von Canon durch die Bilder klicke, bei denen sowohl Kamera, als auch Objektiv immer angegeben sind. Die tollsten Bilder sind oft sogar mit den einfachsten Kameras gemacht.
Tolle Bilder kann man auch mit Einstiegsmodellen machen
Gerade wenn man nur hobbymäßig fotografiert oder die allermeisten Bilder nur bei Instagram, Facebook oder auf den Blog hochlädt, in einer Größe von 1.000 oder 2.000 Pixeln, dann muss es keine Vollformat-Kamera sein. Wer beim Wandern in den Alpen nur ein paar Urlaubsbilder als Erinnerung machen möchte, kann sich die Schlepperei einer Vollformat-Spiegelreflexkamera sicher sparen.
Für Einsteiger kann ich die 700D und ihren Nachfolger, die 750D uneingeschränkt empfehlen. Wer sich im Bereich Spiegelreflexkameras ein bisschen ausprobieren möchte und vielleicht auch das ein oder andere Video aufnehmen will, für den ist bestimmt auch die neue 200D etwas, die es auch in Weiß gibt. Schließlich spielt zumindest bei uns Frauen auch die Optik immer wieder eine Rolle.
Alternativen von Canon zur 5D Mark IV: 750D, 200D, 80D und 5D Mark III
Wer schon etwas mehr von seiner Kamera haben möchte, ambitioniert ist oder vielleicht seinen Blog oder YouTube Kanal professionalisieren möchte, dem kann ich immer noch die Canon 80D empfehlen, alternativ den Nachfolger die 77D. Wer eine Vollformat-Kamera vor allem zum Fotografieren sucht, dem kann ich auch immer noch die 5D Mark III ans Herz legen, die ich nach wie vor für die meisten Fotos auf meinem Blog nutze.
Wer Wert auf Videos in 4K Qualität legt, einen Touchscreen braucht und noch mehr aus seinen Fotos und Videos, vor allem bei schwierigen Lichtsituationen holen möchte, für den ist die 5D Mark IV sicher eine Investition, über die man sich Gedanken machen kann.
Und dem ein oder anderen aufmerksamen Leser wird es an dieser Stelle wahrscheinlich schon aufgefallen sein. Ich habe im Vergleich der verschiedenen Canon Modelle, zwischen Einsteiger- und Profikameras eine ausgelassen. Die Canon EOS 6D Mark II oder auch das Vorgängermodell der 6D.
Ist die Canon 6D Mark II eine preisgünstige Alternative zur 5D Mark IV?
Das liegt an dem einfachen Grund, das ich zur Canon EOS 6D absolut nichts sagen kann. Denn weder das ältere Modell, noch die neue 6D Mark II habe ich bisher in der Hand getestet oder auch nur mal in der Hand gehalten.
Ob sie vielleicht auch eine interessante und deutlich preisgünstigere Alternative zum Einstieg ins Vollformat zur 5D Serie von Canon ist, weiß ich also nicht. Zwar gibt es schon einige Erfahrungsberichte zur 6D Mark II, zum Beispiel bei Vanessa Pur, um sie aber in einen solchen Vergleich mit aufzunehmen, muss ich sie selbst getestet haben. Spannend wäre ein Test vor allem im Vergleich zur 5D III, die zwar deutlich älter ist, aber ungefähr im gleichen Preissegment liegt.
Bei allen technischen Fakten und Details, letztlich entscheide ich dann doch immer nach Gefühl, welches die richtige Kamera für mich ist. Und das hat mich in der Vergangenheit eigentlich nie enttäuscht. Ok, vielleicht einmal. Aber dafür müsste ich an dieser Stelle zu weit ausholen. Bei der Canon EOS 5D Mark IV war es auf jeden Fall Liebe auf den ersten Blick, ohne dass ich es absolut rational mit klaren Argumenten belegen könnte.
Was ist eure Traumkamera?
Welche würdet ihr wählen, wenn ihr die freie Auswahl hättet? Mit welcher Kamera macht ihr eure Fotos? Nutzt ihr nur eine oder verschiedene Kameras? Welchen Stellenwert haben Objektive für euch? Und möchtet ihr unsere komplette Kamera-Geschichte erfahren?
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Welche Kamera ist die richtige?
Erfahrungsberichte zur 6D Mark II, zum Beispiel bei Vanessa Pur
Vielen Dank an Canon für das Bereitstellen der Kamera zu Testzwecken.
Ich habe auch eine Canon, merke mir diese aber mal vor, falls ich mal eine neue benötige :)!.
Liebe Grüße!
Hast du immer noch die 700D, die wir damals ans Herz gelegt haben? Ich mag die auch immer noch so gerne – auch wenn es natürlich eine ganz andere Preisklasse ist ;).
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende für dich
Danke für den ausführlichen Vergleich! Ich habe seit dem Sommer die 80D und bin damit sehr zufrieden. Allerdings hat auch die schon mit allem Zubehör fast so viel wie mein gebrauchtes Auto gekostet. Fotografieren ist leider ein teures Hobby, aber sicher werde ich bei Gelegenheit trotzdem wieder neue Objektive kaufen.
Sehr gerne ;).
Die 80D ist auch wirklich eine tolle Kamera. Wenn wir das Vollformat nicht brauchen würden, hätten wir uns wohl auch für die 80D entschieden. Gerade zum Filmen ist die auch toll. Und ja, Fotografieren ist schon teuer. Ich habe auch noch ein Objektiv auf der Wunschliste, für das ich sparen muss…
Sehr interessant was die neue Canon zu bieten hat. Ich habe die 5D Mark III und bin mit ihr soweit absolut zufrieden, weil sie auch schwierigen Lichtsituationen meistern kann. Das Gewicht ist tatsächlich eine Hausnummer. Wer sie noch nie in der Hand hatte, der wird sich wohl wundern. Auf Reisen ist das nicht so optimal. Da ist sie mir auch oft zu schwer. Nur wegen dem Gewicht würde ich sie jetzt nicht austauschen, aber wenn sie mal kaputt gehen sollte (bitte nicht!), dann vielleicht gegen ein leichteres Modell.
Ja, die Lichtsituationen meistert die 5D Mark III schon sehr gut. Dass sich da noch so viel verbessern kann, hätte ich gar nicht gedacht. Und dass die Neue leichter ist, finde ich auch großartig. Wenn man die 5D III den ganzen Tag trägt, dann merkt man abends schon, was man gemacht hat ;).
Womit machst du dann auf Reisen Bilder? Hast du da eine kleine Kamera für?
Ich hatte die Canon mit, weil sie abends einfach unschlagbar ist. Tagsüber hatte ich die Olympus PEN dabei. Sie macht schon sehr gute Bilder/Urlaubsschnappschüsse und wiegt quasi nichts. Mit einem anderen Objektiv würde sie sicher auch am Abend besser funktionieren.
Das stimmt. Wir können die Canon auch nie zu Hause lassen ;). Meine Olympus Pen habe ich auch damals dafür gekauft, sogar sehr lange nach einem guten Objektiv gesucht… Aber so ganz zufrieden bin ich mit der mittlerweile auch nicht mehr.
Ich suche schon seit längerem nach einer deutlichen Verbesserung zu meiner aktuellen Kamera, und diese (5DIV) wird es auch im nächsten Jahr werden – Hauptgründe für diese sind der hervorragende Autofokus und die deutlich bessere Performance bei schwierigen Lichtverhältnissen – danke für deine verständliche Art und Einschätzung der 5D IV ..!
gruß grey
Hallo Grey,
ja, die 5D IV ist schon eine wirklich tolle Kamera! Gerade bei schwierigen Lichtsituationen ist sie wirklich klasse! Ich finde den Unterschied zum Vorgängermodell auch deutlich. Was mich allerdings mittlerweile stört ist, dass ich nicht mit genügend Frames für Zeitlupenaufnahmen filmen kann. Wenn du sie vor allem zum Fotografieren nutzen möchtest, ist sie großartig! Beim Filmen fehlen leider ein paar Möglichkeiten, die bei anderen (Herstellern) mittlerweile Standard sind.
Viele Grüße an dich!
Hihallo,
vielen Dank für die Mühe, die in diesem Artikel steckt. Ich habe seit 10 Jahren die 30D mit Batteriegriff, von neuen Kameras habe ich mich immer fern gehalten und lieber feine EF-Objektive gekauft. Jetzt zeigt die 30D langsam Verschleißerscheinungen und so wird der Blick in Richtung Vollformat konkret. Seit Wochen pendel ich zwischen 6D Mark II, 5D Mark IV und EOS R hin und her – dieser Beitrag hier hat mich endlich „seßhaft“ werden lassen. Unter Ausnutzen der Cashback-Aktion von Canon wird demnächst die 5D hier einziehen…
Dankeschön und viele Grüße!
Eva-Maria
Hallo liebe Eva-Maria,
ich danke dir für deinen Kommentar und ich freue mich sehr, dass ich dir bei deiner Entscheidung weiterhelfen konnte.
Verrückterweise habe ich gerade auch die EOS R getestet und finde auch die wirklich klasse. Sie ist nicht unbedingt besser als die 5D Mark IV, aber dafür leichter und günstiger. Das hat mitunter auch Vorteile.
Ich kann es auf jeden Fall total verstehen, dass du dich mit der Kaufentscheidung so schwer tust oder getan hast. Das ist auch wirklich keine leichte Entscheidung.
Ich hoffe auf jeden Fall, dass du mit deiner neuen Kamera glücklich wirst!
Viele Grüße an dich!