Ist die Canon EOS 80D die perfekte Kamera für Blogger? Was muss eine perfekte Blogger-Kamera haben? Was muss sie können? Worauf kann ich als Blogger im Notfall verzichten? Und wie viel Geld muss ich für die perfekte Blogger-Kamera investieren? All diese Fragen habe ich mir im Vorfeld des Kamera Testes zur Canon 80D gestellt.
Seit zweieinhalb Jahren fotografiere ich so gut wie alle Bilder für den Blog mit der Canon 700D, mit der ich sehr zufrieden bin. Davor hatte ich eine 450D und auch alle analogen Spiegelreflexkameras zuvor waren von Canon. Da bin ich also absolut markentreu. Denn hat man sich erst mal ein gewisses Sortiment an Objektiven zugelegt, ist man froh, wenn man die auch für die nächste Kamera verwenden kann. Aber das hatte ich ja schon in meinem Beitrag die richtige Kamera für Blogger verraten.
Nun habe ich die Canon 80D auf ihre
Tauglichkeit für Blogger getestet
Für jedes Foto und jedes Video gibt es die richtige Kamera. Die Entscheidung darüber, welche Kamera gerade die passende ist, erfordert immer ein Abwägen zwischen Bildqualität und Zweckmäßigkeit.
Welche Kamera ist für ein Selfie zwischendurch die richtige? Klar, das Smartphone, das ich schnell aus der Tasche zücke. Für die Snowboardfahrt durch den Tiefschnee? Nehme ich logischerweise eine Actioncam. Und für den Kindergeburtstag? Nehme ich doch die Spiegelreflexkamera von Onkel Claus. Aber welche Kamera ist für den Blog die richtige? Welche Kamera vereint alles, was ich brauche? Schließlich möchte ich für den Blog eine Kamera, die alles kann.
Ist die 80D von Canon die Kamera, die alles kann?
Fotos und Videos für den Blog, für Instagram und Facebook, aber auch für YouTube müssen vor allem schnell gehen und dabei professionell aussehen und trotzdem immer ganz persönlich sein. Die Kamera muss dafür gut bei schlechtem Licht funktionieren. Denn auf vielen Events ist das Licht eher schlecht. Tipps für bessere Outfitbilder habe ich euch neulich schon verraten.
Die Kamera darf nicht zu schwer sein. Schließlich ist sie immer dabei und deswegen muss sie natürlich auch robust sein. Ach ja und Videos? Klar, die muss sie auch können. Die perfekte Kamera für Blogger muss also vor allem vielseitig sein. Und genau eine solche Kamera hat Canon meiner Meinung nach gebaut: die Canon EOS 80D.
Denn die Canon 80D ist das perfekte „Allround-Talent“. Sie ist in allen Belangen, die man für Fotos und Videos braucht, richtig gut, ohne dabei zu sehr auf einen Bereich ausgerichtet zu sein. Deshalb kann man sie für eigentlich alles, was den Blog und Youtube betrifft, hervorragend nutzen.
Wer sich für genaue technische Details interessiert, findet diese überall im Netz. Zahlen und Fakten könnte man selbstverständlich genau miteinander vergleichen. Aber im alltäglichen Gebrauch geht es um das persönliche Gefühl. Und am Ende entscheidet die Zweckmäßigkeit darüber, wie gut eine Kamera (für einen persönlich) funktioniert. Ich schließe deshalb die technischen Daten und Fakten bei meinem Bericht aus. Ich verrate euch, was mir an der Canon 80D so gut gefällt und warum ich sie für die perfekte Blogger-Kamera halte.
Jede Kamera hat ihre Vorteile:
die Canon 80D ist vielseitig
Wer zum Beispiel das perfekte Cover-Foto machen möchte, kommt leichter zum Ziel, wenn er eine professionelle Fotokamera besitzt. Natürlich könnte man sich dafür eine Canon 5D Mark III oder die neue 5D Mark IV, also ein Vollformatkamera, kaufen. Und mit ihr bekommt man auch einfach umwerfend gute Bilder. Aber mal eben mit ihr ein Selfie-Video aus der Hand für den Vlog machen? Das ist doch eher schwierig.
Abgesehen von ihrem Gewicht, hat die 5D III kein Klappdisplay, weil sie eben eine professionelle Fotokamera ist, bei der es vor allem um Bildqualität geht. Die perfekte Blogger-Kamera aber muss also Kompromisse eingehen, um möglichst vielseitig zu sein.
Das betrifft natürlich auch den Preis der Anschaffung. Denn die wenigsten Blogger können mehrere Tausend Euro für eine Kamera ausgeben, um diese dann ausschließlich für Fashion-Shootings oder Produktfotos zu nutzen, weil die Vollformatkamera für die vielen Fotos zwischendurch einfach zu unhandlich ist.
Und auch die Canon 80D ist kein günstiges Einsteigermodell. Aber sie liegt meiner Meinung nach genau in der Mitte, zwischen Hobby und Profi. Und dort bewegen sich die meisten ambitionierten Blogger. Allerdings können und wollen auch die mittlerweile nicht mehr auf kleine Videos verzichten. Und auch in diesem Bereich ist die 80D genau auf die Bedürfnisse von Bloggern zugeschnitten.
Die 80D ist ideal für YouTube
Die Kamera besitzt ein besagtes Klappdisplay, um sich selbst beim Filmen zu sehen oder in schwierigen Positionen auch noch Filmen und Fotografieren zu können. Ein typisches Beispiel dafür sind die beliebten Flatlays, die deutlich leichter von der Hand gehen, wenn das Display schwenk- und klappbar ist.
Die 80D von Canon besitzt zum Filmen eine eingebaute „Timelaps-Funktion“, für die in Vlogs so beliebten, schnell laufenden Aufnahmen. Und nicht zu vergessen, die 80D hat Möglichkeit 60 Frames per Second (fps) in Full HD zu filmen. Das sorgt für einen leichten Zeitlupeneffekt, der vor allem beim Fashion-Shooting und bei Lookbooks besonders beliebt ist.
Davon abgesehen besitzt die ideale Blogger-Kamera eine Gesichtserkennung und fokussiert durch Tippen aufs Display. Und das alles kann die 80D in einer fantastischen Bildqualität. Aber wir kommen an dieser Stelle zu einem der besagten Kompromisse, die eine Blogger-Kamera eingehen muss: mit der Canon 80D ist Filmen in 4k nicht möglich. Aber mal im Ernst. Wie viele Youtube Videos hast du schon in 4k gesehen oder selbst gemacht?
Auch die DSLR Einsteigermodelle von Canon lohnen sich.
Doch auch ein Blick in die Einsteiger-Klasse der Canon DSLRs lohnt sich allemal. Mit der 750D oder der 700D bekommt man für einen deutlich günstigeren (halben) Preis, eine Kamera, die auch fantastische Bilder und Videos macht. Doch die Einsteigermodelle der Spiegelreflexkameras können in vielen Belangen eben mit einer 80D nicht mithalten.
Der Unterschied zwischen 80D (1) und 700D (2) ist bei einem solchen Stillleben nicht groß.
Aber eine Canon 750D filmt in Full HD maximal 30 fps. Damit ist leider kein schöner Zeitlupeneffekt möglich. Die Sichtfeldabdeckung des Suchers beträgt bei der 750D 95% und bei der 80D 100%. Das ist ein kleiner Unterschied, der in der Praxis aber sehr viel ausmachen kann. Die 80D hat aber auch eine deutlich schnellere Serienbildaufnahme, die, und hier sind wir schon bei einem entscheidenden Unterschied zwischen 700D oder 750D und 80D, eng mit dem deutlich besseren Autofokus System zusammenhängt.
Besonderheiten der Canon 80D
Die 80D besitzt außerdem mehr als doppelt so viele Sensoren für den Autofokus, die auch bei wenig Licht noch gut arbeiten. Doch um immer scharfe Fotos zu machen, muss man ein paar grundlegende Dinge über das automatische Scharfstellen wissen.
Deshalb hier ein kleiner Exkurs ins Fokussieren:
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, dass man an der Kamera einstellen kann, an welcher Stelle auf dem Foto – beziehungsweise mit welchem Fokuspunkt – die Kamera fokussieren soll. Dafür bieten die meisten Kameras mindesten zwei unterschiedliche Autofokus-Modi an. Bei Canon heißen sie „One Shot“ und „AI Focus“.
In den meisten Fällen benutzt man einen einzelnen Fokuspunkt in der Mitte – im Modus „One Shot“ – die Kamera fokussiert, der Schärfebereich „rastet ein“. Beim Fotografieren bewegt man den markierten Punkt genau über die gewünschte Stelle und drückt den Auslöser halb durch. Die Kamera stellt scharf und solange man den Auslöser gedrückt hält, verändert sich der Fokus nicht mehr.
Autofokus der Canon 80D ist klasse
Nun schwenkt man die Kamera in den gewünschten Bildausschnitt und löst aus. Das nennt man dann „focus and reframe“, eine Bewegung, die Vielfotografierern in Fleisch und Blut übergeht und die man als Fotograf selber kaum mehr wahrnimmt. Diese Technik funktioniert aber nur bei unbewegten Objekten. Denn wenn sich das zu fotografierende Objekt bewegt, während man den richtigen Bildausschnitt sucht, läuft es logischerweise aus dem scharfen Bereich heraus und wird unscharf.
Eine klassische Situation für Lifestyle und Modeblogger ist zum Beispiel eine Ganzkörperaufnahme, bei der die Person eher rechts oder links im Bild in einer Laufbewegung abgebildet werden soll. In diesem Fall funktioniert die „focus and reframe“ Methode nicht.
Hierfür bietet sich der Modus „AI Focus“ an, bei dem nach dem Fokussieren auf ein bewegtes Objekt der Schärfebereich kontinuierlich mitgeführt wird. Kombiniert man diesen Modus bei der 80D mit einer Mehrfeldmessung, zum Beispiel am rechten Bildrand, und stellt zusätzlich von Einzelbild auf Serienbildaufnahme um, dann spielt die Kamera ihre Stärke voll aus.
Serienbild-Aufnahme der 80D erleichtert das Shooting
Einmal auf das Objekt ausgerichtet, rattert die Kamera mit sieben Bildern pro Sekunde los und hält die Schärfe kontinuierlich auf das Objekt. So bekommt man eine Reihe von scharfen Fotos, von denen man nur noch dasjenige mit offenen Augen und der richtigen Körperhaltung aussuchen muss.
Wer einmal in diesem Modus mit einer 80D fotografiert hat, möchte einfach nicht mehr zurück zu einem deutlich langsamerem Einsteigermodell. Denn die Schnelligkeit und der verbesserte Autofokus machen das Fotografieren, vor allem in Bewegung, deutlich angenehmer und sehr viel schneller.
Mein Fazit für das Fotografieren mit der
Canon EOS 80D
Die Canon 80D ist die perfekte Kamera für Blogger mit Ansprüchen. Für den Einstieg in die Spiegelreflexwelt, vor allem unter dem Gesichtspunkt des Preises, ist jedoch eine 700D oder 750D, mit der auch ich meine Fotos zunächst weitermachen werde (muss), vollkommen ausreichend. Für den Bereich „Video“ kommt in Kürze aber auch noch ein weiterer ausführlicher Post zur 80D.
Ich habe die Canon 80D in den letzten zwei Monaten ausgiebig testen dürfen. Die habe ich zu diesem Zweck von Canon kosten- und bedingungslos zu Verfügung gestellt bekommen. Ich habe dafür nichts weiter erhalten, als ein blutendes Herz, da ich dieses Schmuckstück nach dem Test nun wieder zurückgeben muss.
Ein spannender Bericht. Ich bin mit der Canon 5D Mark III total zufrieden, aber für unterwegs hat sie ihre Tücken. Das Gewicht ist wirklich enorm! Meine erste Canon war die 650 D, die auch das tolle Display hat. Sie ist leichter, aber die Bilder mit der 5D ist um einiges besser. Da muss man wirklich abwägen.
Die Canon 5D Mark III ist eine großartige Fotokamera. Da gibt`s nichts. Das neue Modell ist allerdings noch etwas toller. Aber so ist das ja immer. Die 80D ist im Vergleich deutlich günstiger und fürs Filmen einfach super praktisch. Wenn man einen Allrounder sucht, der kein Vermögen kostet, dann hat man mit der 80D auf jeden Fall eine tolle Kamera.
Klasse, dass Du mal einen Bericht über eine Karmera schreibst, wo es nicht nur um die Fakten, sondern auch um die Handhabung geht.
Mich würde mal interessieren, wie stark sich die Bilder zwischen den neueren Smartphones und einer Spiegelreflexkamera unterscheiden.
Ich mache bisher alle meine Bilder mit meinem iPhone. Bis jetzt habe ich eigentlich nur Kommentare bekommen, dass mir nicht geglaubt wird, dass die Bilder mit einem Smartphone gemacht wurden.
Deswegen kann ich mich bis jetzt auch noch nicht dazu durchringen, so eine teure Kamera zu kaufen. Vor allem wenn ich dann auch noch bedenke, dass ich das gesamte Equipment auch immer mitschleppen muss.
Und bei Tag finde ich die Bilder auch echt genial, gut in der Dämmerung oder bei Nacht, da lässt die Qualität dann doch sehr zu wünschen übrig.
Hättest Du vielleicht mal ein Bild, welches du mit der Kamera und mit dem Smartphone gemacht hast?
Liebe Grüße an Dich :-)
Danke dir, meine Liebe!! Ich habe zum Vergleich zwischen Smartphone und DSLR schon einmal einen Beitrag geschrieben: https://www.rosegoldandmarble.de/fotografieren-fuer-blogger-teil-1-die-kamera/ Da findest du auch verschiedene Vergleichsfotos.
Aber klar, dass Equipment muss getragen werden. Gut, wenn man einen Packesel hat ;).
Liebe Grüße an dich
Ah, super. Danke, Liebes.
Ich habe mir gerade schon mal die Bilder angesehen, den Post lese ich dann nachher in Ruhe.
Die Unterschiede sind ja doch deutlich zu erkennen…
Danke nochmal für den Hinweis und ganz liebe Grüße zurück :-*
Sehr gerne doch. Ja es hängt viel von der Lichtsituation ab, wie gut ein Smartphone zurecht kommt. Wobei es auch da immer auf das Gerät selbst ankommt.
Ich fotografiere momentan auch mit der 700D und bin semi-zufrieden. An sich ist die Kamera toll und bietet alles, was ich benötige. Nur das Objektiv ist aktuell einfach nicht mein Freund, aber das ist ein anderes Thema. ;)
Die 80D hat aus meiner Sicht einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Vollformatkameras: Das Klappdisplay. Das war beim Kauf der 700D schon ausschlaggebend und ich bin froh, dass ich damals auf Verlaufsberater nicht gehört habe, sonst würde ich mich immer noch ärgern. Irgendwann wird es sicherlich mal Zeit für eine neue Kamera und da ich auch ein Canon-Kind bin, wird es wohl die 80D werden (es sei denn, es vergeht so viel Zeit, dass schon wieder zig neue Kameras auf dem Markt sind).
Liebste Grüße & danke für deinen Erfahrungsbericht!
Dorina // Adeline und Gustav
Welches Objektiv verwendest du denn momentan? Ich habe aber auch immer mal wieder Phasen, in denen mich der Look eines Objektivs nervt und dann nehme ich ein anderes. Vielleicht wäre das eine Idee für Weihnachten? Für ihren Preis ist die 700D richtig super. Da lässt sich wirklich nicht meckern. Die 80D hat aber allein durch die WLAN Funktion ein Gimmick, das ich schon sehr vermisse.
Liebe Grüße an dich