Wenn ihr die Grundvoraussetzungen für euren Text geschaffen habt, dann könnt ihr nun richtig loslegen.
Der Titel. Am Besten fangt ihr vorne an: beim Titel. Er sollte aussagekräftig sein und dem potenziellen Leser Lust auf das, was folgt, machen. Gleichzeitig sollte er zum Rest des Textes bzw. der Arbeit passen. Reißerische Titel erregen zwar Aufmerksamkeit, die aber ebenso schnell wieder verfliegt, wenn der Inhalt nicht zum Titel passt. Der Leser fühlt sich betrogen.
Solltet ihr beim Schreiben merken, dass ihr vom Thema abweicht, dann ist das nicht schlimm. Ein Titel kann bis zuletzt immer wieder verändert werden. Es empfiehlt sich aber trotzdem mit einem Arbeitstitel zu starten. Verzichtet ihr darauf, lauft ihr Gefahr blind im Kreis des Themas herumzuirren, ohne vorwärts zu kommen, ohne einen roten Faden zu verfolgen, ohne das Ziel im Auge zu behalten.
Was für einen Blogpost noch in Ordnung sein kann, spätestens bei einer wissenschaftlichen Arbeit für Schule oder Uni geht das nicht. Also Thema formulieren.
Dann geht es an die Struktur, die er mittels Brainstorming und anschließender Sortierung vorbereitet habt. Überlegt euch eine sinnvolle Reihenfolge der Argumente, die ihr bringen wollt. Eine einfache Richtlinie lautet hier: das Wichtigste zuerst. Das funktioniert aber nicht immer für jede Textsorte gleichermaßen gut. Immer gilt jedoch: Ein Satz, der alles auf den Punkt bringt. Eine These, ein Grundgedanke, eine Meinung, die ihr im Folgenden weiter ausführt.
Nicht der Weg ist das Ziel, sondern das Ziel steht am Anfang eines (langen) Weges, dessen Ende ihr im Vorfeld kennt.
Wenn ihr das habt, dann geht ihr Schritt für Schritt in die einzelnen Unterpunkte, Kapitel und Unterkapitel, je nach dem wie umfangreich der Text ist, den ihr schreiben wollt, geht das natürlich schneller oder dauert seine Zeit. Aber je besser ihr im Vorfeld plant, desto leichter schreibt es sich. Ihr wisst dann ja schon, was zu sagen ist und könnt euch ganz auf das wie konzentrieren.
Wann immer Schwierigkeiten auftreten, Panik ausbricht oder ihr nicht wisst, wie es weitergehen soll, geht zu Schritt eins zurück. Macht eine Pause.
Für umfangreichere Texte:
Am besten sortiert ihr wirklich alle Gedanken, Ideen und Stichworte in eine Reihenfolge. Dann überlegt ihr euch, wie ihr was am besten zusammenfasst. Ihr braucht logische Sinneinheiten, die ihr in jeweiligen Kapiteln oder Unterkapiteln abarbeitet. Kein Leser dieser Welt liest einen mehrseitigen Text in einem Rutsch durch. Muss er mitten drin im Text irgendwo aufhören, findet er die Stelle nicht nur schlecht wieder, er ist womöglich mitten in einem wichtigen und vielleicht sogar noch arg komplizierten Sachverhalt ausgestiegen und kann hinterher der Argumentationsstruktur nicht mehr folgen. Mit Struktur und Sinneinheiten könnt ihr ihn so lenken, wie es für euren Text am besten funktioniert.
Zusammengefasst. Wenn ihr soweit gekommen seid, dann habt ihr euren Text eigentlich schon gedanklich geschrieben. Jetzt müsst ihr nur noch die einzelnen Stichpunkte ausformulieren und miteinander verbinden. Je nach Textart und Medium kann sich das natürlich mitunter erheblich voneinander unterscheiden. Aber auch hier gibt es einen Leitsatz: Beschränkt euch auf das Wesentliche, vermeidet Wiederholungen und variiert in Satzlänge und –struktur. Schließlich soll sich der Leser nicht schon nach den ersten Sätzen zu Tode langweilen oder noch schlimmer: einfach wegklicken.
Was ihr über den ersten und alles entscheidenden Satz wissen solltet, erfahrt ihr im 3. Teil der Serie „How to write“. Und wer noch einmal ganz von vorne beginnen möchte, der findet hier die Basics.
Ich wünsche euch ein fröhliches Schreiben!
ein toller beitrag, danke!
gglg
Herzlichen Dank meine Liebe :)