Auszeit, Schulzeit, Arbeitszeit, Urlaubszeit, Tageszeit, Ruhezeit, Ferienzeit, Jahreszeit, Uhrzeit. Immer dreht sich alles nur um Zeit. Dabei können wir Zeit nicht anfassen und auch nicht wirklich sehen. Zeit vergeht und kommt nicht zurück. Auch jetzt in der Urlaubszeit nicht. Zeit läuft. Ruhezeit gönnen wir uns nur selten, eine Auszeit so gut wie nie. Irgendwas ist immer.
Eine Auszeit kann sowohl positiv als auch negativ sein, in jedem Fall ist sie eine Zeit. Wie lange sie auch dauert, unabhängig davon, ob sie ein Ende hat. Jetzt, in der Urlaubszeit nehmen sich viele Blogger eine Auszeit oder fahren die Anzahl an Postings auf dem Blog, bei Facebook und Instagram herunter. Nur Snapchat läuft wie gewohnt, weil nebenbei, weiter.
Auszeit von der Auszeit?
Doch ist eine Auszeit mit Snapchat noch eine Auszeit und nicht nur eine Verlagerung des „Problems“? Kennen wir überhaupt noch echte Ruhezeiten? Selbst der nächtliche Schlaf wird auf ein Minimum reduziert. Schließlich gibt es so viel zu tun, noch mehr zu entdecken und etwas zu verpassen – unabhängig von der Uhrzeit oder Jahreszeit. Aber im Sommer ist es am Schlimmsten. Glaube ich zumindest.
Die Uhrzeit behauptet, es sei schon recht spät. Längst Zeit, da haben wir sie wieder, zur Ruhe zu kommen, sich auf die neue Woche vorzubereiten, und sich kleine Auszeit vor dem Fernseher zu gönnen. Schließlich läuft Tatort. Doch es ist warm und hell und die Stadt ist voll mit Pokemon Go Spielern und irgendwie fühlt sich alles nach Auszeit, nichts nach Ruhezeit und ein bisschen was nach Arbeitszeit an. Zeit ist sowieso relativ und warum sollte ich mich in Zeiten von Netflix und Co. an eine Uhrzeit binden?!
Jetzt ist die beste Zeit
„Die beste Zeit ist jetzt“. Heißt was? Wenn man nicht einmal weiß, was jetzt heißt und noch weniger was eigentlich Zeit ist. Ist jetzt dann nicht schon wieder vorbei, während ich meine Auszeit doch durch einen Sonntagspost unterbreche? Viele liegen am Strand, in ihrer Urlaubszeit und warten auf die Badezeit, die sich nach den Gezeiten richtet. Zeit, überall Zeit. Zeit, die voranrennt und nicht zurücksieht. Zeit, wer bist du eigentlich, dass du mein Leben bestimmst?
Es ist Essenszeit, doch eigentlich habe ich gar keine Zeit. Also den Moment für eine kleine Auszeit von Auszeit, die ich durch den Blogpost unterbrochen habe, nehmen und die Ruhezeit genießen, wenigstens solange ich esse. Ich mag die Jahreszeit, den Sommer, und was er bedeutet. Lange Tage, mit viel Zeit für schöne Dinge, wenn ich mir denn hin und wieder den Luxus einer Auszeit gönne. Zeit, die ich mit meinen Lieben verbringe. Denn wie schnell die Zeit abgelaufen ist, das haben wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten nur allzu häufig gespürt. Es blieb kaum noch Zeit, um die einzelnen Ereignisse zu verarbeiten. Schlag auf Schlag die nächste Tragödie.
Ich brauchte eine Auszeit. Das ganze Wochenende mit der Familie und Freunden verbringen, so viel Zeit wie schon lange nicht mehr. Trotzdem blieb der stetige Blick auf die Uhrzeit und das, was alles noch zu tun war. Denn eine Auszeit bedeutet noch lange keine Ruhezeit, die sich sowieso längst nicht mehr an eine Tageszeit richtet.
Ob ich die Zeit genutzt habe? Ja, irgendwie schon. Trotzdem fehlt mir am Sonntagabend einiges an Arbeitszeit, die ich nun in den nächsten Tagen wieder reinholen muss. War es das wert? Ganz bestimmt. Trotzdem dreht sich alles so sehr um Zeit, dass ich mir auch dieses Mal eine kurze Auszeit von der Auszeit nehme, um wenigstens noch ein bisschen zu schaffen. Ich kann nicht anders.
Schulzeit, Ferienzeit
Wie schön war es zur Schulzeit. Sechs Wochen lang einfach nichts machen. Bis mittags schlafen, in die Ferien fahren, wiederkommen und noch mal wegfahren oder einfach in den Tag hineinleben. Doch wenn ich ehrlich bin: die Zeiten haben sich geändert – nicht nur für mich. Dank Smartphones, Twitter, Facebook und Co. sind wir immer überall live dabei. Auszeit gibt es nicht mehr. Es wäre auch verschwendete Zeit.
Wenn ihr bei Instagram folgen möchtet, verpasst ihr keine Auszeit mehr ;-)
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