Was sind eigentlich Bloggerreisen? Wie läuft eine Bloggereise ab? Kann man sich für Bloggerreisen bewerben oder wird man eingeladen? Ist eine Bloggerreise so etwas wie eine Klassenfahrt, bei der es jede Menge Partys und vor allem ganz viel Spaß gibt? Und was brauche ich als Beauty-, Fashion- oder Lifestyleblogger, um Bloggerreisen zu machen, auch wenn ich selbst keinen reinen Reiseblog habe?
Viele Fragen zum Thema Bloggerreisen geistern immer wieder um her, manche gingen an mich persönlich, andere habe ich nur am Rande mitbekommen. Trotzdem möchte ich meine letzte Bloggerreise, die an mit pureGLAM und Radisson Blu nach Rostock ging, als Anlass dafür nehmen, euch ein paar Fragen bezüglich Bloggerreisen zu beantworten.
Bewerbung für eine Bloggerreise
Ob man sich für eine Bloggerreise bewerben kann oder ob man für eine solche direkt eingeladen wird, ist ganz unterschiedlich. Bei den Bloggerreisen von Vanessa Pur war es bisher in der Regel so, dass man sich bewerben konnte, wenn man gewisse Kriterien, die für eine bestimmte Bloggerreise angesetzt werden, erfüllt, wie Besucherzahlen und Seitenaufrufe im Monat, Regelmäßigkeit beim Bloggen oder auch ein Mindestalter des Blogs.
Dabei waren die Bewerbungen für die Bloggerreisen mit pureGLAM unterschiedlich, enthielten jedoch immer ein Mediakit, inklusive aktueller Zahlen. Manchmal musste für eine Bloggerreise dann noch angegeben werden, in welcher Form und Anzahl von Blogposts und Social Media Postings man über die entsprechende Reise berichten möchte. Sind dann Hotel und PR-Leute davon überzeugt, dass man als Blogger zum Hotel und der geplanten Reise passt, wird man eingeladen.
Einladungen zu Bloggerreisen
Bewirbt man sich nicht auf eine ausgeschriebene Bloggerreise, kann man als Lifestyle-, Beauty- oder Fashionblogger auch direkt von Tourismusbüros, Hotels oder auch anderen Unternehmen der Reisebranche eingeladen werden. Es gibt also unterschiedliche Möglichkeiten um auf eine Bloggerreise zu fahren und beides stimmt: man kann sich für manche Bloggerreisen bewerben, bei anderen wird man direkt, ohne den Umweg einer Bewerbung eingeladen.
Wie läuft eine Bloggerreise ab?
Nach außen scheinen Bloggerreisen immer luxuriöse Urlaube zu sein, bei denen es sich die Blogger zwischen Shoppingausflügen und Massagen am Pool bequem machen und exklusive Speisen gereicht bekommen, während sie für den sommerlich gebräunten Teint sorgen – natürlich neben obligatorischen Maccarons und Cupcakes, die sich vor allem bei Instagram gut machen. Und deshalb vor allem für alle Neider und Nichtgönner, die der festen Überzeugung sind, dass das Bloggen keine Arbeit und Blogger schon überhaupt kein Beruf ist: eine Bloggerreise ist keine Klassenfahrt und auch keine Kaffeefahrt. Eine Bloggerreise besteht in erster Linie eben aus Arbeit.
Eine Bloggerreise ist keine Kaffeefahrt.
Eine Bloggerreise startet sehr oft mit einem Kennenlern-Dinner, nachdem man eine mehr oder weniger lange Anreise hatte, die oft auf eigene Kosten geht, und bei der fast immer mehrere kilometerlange Staus und Verspätungen inbegriffen sind, entsprechend abgehetzt sind viele Blogger bei ihrer Ankunft am Reiseziel. Wer es trotz aller Widrigkeiten schafft, frühzeitig anzureisen, beginnt meist mit dem Fotografieren des Hotelzimmers, bevor es sich in Schale geworfen wird und zum Dinner geht.
Eine Bloggerreise bedeutet Netzwerken
Das Dinner am ersten Abend einer Bloggerreise dient natürlich dem Kennenlernen der Teilnehmer und Veranstalter in möglichst entspannter Atmosphäre, bei wahnsinnig leckerem Essen und tollen Drinks, zum Beispiel auf einer traumhaften Dachterrasse bei herrlichstem Sonnenschein und mit einem fabelhaften Barbecue im Radisson Blu Rostock. Einen tollen Beitrag dazu findet ihr übrigens bei Vanessa auf pureGLAM.tv.
Die Nächte auf Bloggerreisen sind kurz
Dass ein solcher Abend aber trotz traumhafter Kulisse durchaus anstrengend ist, darüber sprechen die meisten nicht. Schließlich wollen hunderte Fotos vom Essen, den Drinks, der Aussicht und sehr häufig auch noch von Outfits gemacht werden. Schließlich schmeißt sich kein Blogger erst in Schale und nutzt das dann nicht in irgendeiner Form für einen Blogbeitrag oder doch zumindest einen Social Media Post. Und nicht selten enden diese Abende erst nach Mitternacht.
Und obwohl der Tag lang und anstrengend war, setzen sich viele Blogger auch dann mitten in der Nacht hin und schreiben Beiträge, bearbeiten Fotos, schneiden Videos für den nächsten Tag. Die Nächte auf Bloggerreisen sind dementsprechend in der Regel kurz. Denn schon beim Frühstück, das in Radisson Blu Hotels immer ein Highlight ist, geht das fleißige Fotografieren und Posten bei Instagram weiter, ehe es zum ersten Programmpunkt des Tages geht: in Rostock zum Beispiel an den Hafen aufs Segelschiff, das uns nach Warnemünde, zur nächsten Station der Bloggerreise brachte. Mein Outfit für den Segeltörn hatte ich euch ja schon gezeigt.
Jede Gelegenheit will genutzt werden
Dass es während der mehrstündigen Segelfahrt nicht nur darum ging, ein paar Informationen ums Schiff und das Segeln herum zu erfahren, sondern auch um sich mit dem ein oder anderen Blogger, aber auch mit den Mitarbeitern des Hotels über verschiedene Dinge auszutauschen dürfte ebenso klar sein, wie dass während der Fahrt selbstverständlich noch Looks, das Picknick an Bord, die Schiffe im Hafen, die zur Aida-Kreuzfahrtflotte gehören, und natürlich das Schiff mit seinen Masten und Segeln fleißig abgelichtet wurden. Einen schönen Beitrag zu unserem Segeltrip gibt es übrigens jetzt auf Kiamisu.de.
Eine Bloggerreise verlangt mehrere Speicherkarten und Ersatzakkus
Im Hafen von Warnemünde ging es dann erst einmal durch den kleinen Ort, der an diesem Samstag, bei herrlichstem Wetter und Temperaturen weit über 25 Grad, natürlich äußerst gut besucht war, um auch das alte Fischerdörfchen kennenzulernen, zum Leuchtturm, der mit seiner fabelhaften Aussicht selbstverständlich noch weiteres Foto- und Videomaterial lieferte. Spätestens jetzt, am frühen Samstagnachmittag waren die ersten Speicherkarten voll und die Akkus der Kameras leer. Gut, wenn es nicht die erste Bloggerreise ist, sodass man selbstverständlich Ersatz aus der Tasche ziehen kann.
Auf Bloggerreisen nimmt man alles nur durch die Kamera wahr
Auf zum nächsten Programmpunkt, dem Beachpolo-Turnier am breiten Sandstrand von Warnemünde, der plötzlich so gar nicht mehr nach Ostsee und Rostock aussah, sondern eher an Luxusorte wie Sylt oder die feinen Strände entlang der Côte Azure. Obwohl ich allerhand Pferdesport schon aus nächster Nähe gesehen habe, gehörte Beachpolo bislang nicht dazu.
Ein wahnsinnig spannender, sehr intensiver und schneller Sport, der nicht nur Reiter und Pferdesportbegeisterte sofort in seinen Bann zieht. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mir als Hobbyreiterin gleich mehrmals die Augen zuhalten musste, als die Spieler mit ihren langen Holzschlägern ausholten, um den Ball zu schlagen und nicht selten ihre Pferde im Eifer des Gefechtes gegeneinander ausspielten. Trotzdem war es ein tolles Erlebnis, es mal aus nächster Nähe gesehen zu haben.
Am späten Nachmittag ging es zurück ins Radisson Blu Hotel Rostock, wo nicht nur eine kleine Erfrischung, in Form von gut gekühlten Eiskaffees, auf unseren Zimmern warteten, sondern auch gleich die Akkus wieder an den Strom angeschlossen und die ersten Bilder bearbeitet wurden, während man sich fürs anstehende Dinner wieder frisch machen musste.
„Happen von Hier“ mit dem Hoteldirektor am Tisch
Bei einer Bloggerreise sind nie nur Blogger, sondern immer auch Mitarbeiter des Hotels, PR-Leute und manchmal auch die Hoteldirektoren ganz persönlich dabei – so wie im Radisson Blu Rostock. Dass man sich auf einer Bloggerreise also nicht benimmt, als wäre man im Urlaub oder gar zu Hause, versteht sich spätestens an dieser Stelle wohl von selbst.
Und auch wenn mir bisher fast immer und überall nur unglaublich nette, herzliche und sehr aufgeschlossene Menschen begegnet sind, sodass es nie ein verkrampftes Gefühl von Geschäftsessen aufgetreten wäre, dann ist es trotzdem ein Unterschied, ob der Hoteldirektor eines Vier-Sterne-Hotels oder nur ein paar gute Freunde gegenüber am Tisch sitzen.
Bloggerreisen sind Businessreisen
Und auch wenn Gespräche am Tisch von Bloggerreisen immer auch persönlich und nett sind, dann ist ein Blogger-Dinner zumindest für mich, und ich weiß, dass es vielen Bloggern genauso geht, auch immer sehr anstrengend. Schließlich geht’s ums Business und ganz nebenbei wird natürlich weiter fleißig fotografiert, gefilmt, gepostet und genetzwerkt.
Bloggerreisen sind immer zu kurz
Obwohl Bloggerreisen anstrengend und mit jeder Menge Arbeit verbunden sind, sind sie auch immer wieder großartig wegen all der wunderbaren Menschen, die eine Bloggerreise einzigartig machen und Erinnerungen schaffen, die über das bloße Bloggen als Business hinausgehen. Deshalb Bloggerreisen sind trotz kurze Nächte und vielen Programmpunkten auf der Liste am Ende doch immer viel zu kurz. Und so schafft man es doch nie, einen Abend bei Zeiten zu beenden, um noch etwas am Blog zu arbeiten und einigermaßen früh schlafen zu gehen.
Und wenn dann noch jemands nach dem „offiziellen“ Dinner an die Bar geht oder die super engagierten Mitarbeiter eines Hotels spontan vorschlagen, den Abend doch noch mit einem kleinen Spazierganz am Wasser zum Rostocker Stadthafen und einem Cocktail ausklingen zu lassen, dann können die to do Listen noch so lang sein, man nimmt sich gerne die Zeit, um jede Minute voll auskosten zu können.
Bloggerreisen machen unglaublich viel Spaß
Und wenn es auf eine Bloggerreise mit Vanessa von pureGLAM geht, dann weiß man, dass sie ganz sicher eine tolle, harmonische Gruppe mit dem entsprechenden Hotel zusammengestellt hat, dass es eine wunderbare Zeit werden wird. Denn Bloggerreisen machen unglaublich viel Spaß, weil man sie mit sympathischen Leuten verbringen darf. Und diese Aussage gilt keineswegs nur für andere Bloggern, sondern gleichermaßen auch für PR Leute, Hotelmitarbeiter und Marketingmenschen. Und so wundert es wahrscheinlich auch niemanden, dass auf meinen Bloggerreisen mit Vanessa nicht ein einziges Bloggerbiest, von denen ich euch erzählt habe, mit dabei gewesen ist.
Aufhören, wenn’s am Schönsten ist?
Und wenn ich nun, nach dem großartigen Wochenende im Radisson Blu Rostock, mir vorstellen muss, dass es in Zukunft vielleicht wirklich keine Bloggerreisen mehr geben wird, die Vanessa organisiert, dann macht mich das vor allem traurig. Nicht nur, weil es für mich persönlicher weniger tolle Erlebnisse, gute Gespräche und Orte geben wird, die ich sonst wahrscheinlich oder sogar ganz sicher nicht besucht hätte, wie das kleine Hornbach in der Pfalz, aber natürlich auch Frankfurt und Rostock, sondern deshalb, weil auch diese Bloggerreisen für weniger Neid und Missgunst unter Bloggern gesorgt haben.
Wenn Rostock die letzte Station einer ganzen Reihe Bloggerreisen gewesen sein sollte, dann kann ich nur allen Beteiligten ein ganz großes Lob aussprechen – dann war es zumindest ein perfekter Abschied.
Vielen herzlichen Dank dafür!!
Wir machen einfach unsere eigenen Bloggerreisen. Pinkpetzie und der Kuchenbäcker. Und dazu suchen wir uns noch ein paar liebe Bloggerfreundinnen und Freunde aus.
Gut, dann gibt es vielleicht nicht so ein tolles Programm wie bei Vanessa und pureGlam aber wir sehen uns regelmäßig und haben ne gute Zeit.
Ich schlage vor, die erste Bloggerreise geht entweder nach Bielefeld oder Offenbach.
Liebe Grüße,
Tobi
Mein lieber Kuchenbäcker,
das machen wir in jedem Fall, wobei ich mir noch nicht so sicher, über das Reiseziel bin. Beide deiner Vorschläge sind ja nicht so richtige Tourismus Hochburgen ;). Aber wir werden schon eine schöne Reise zusammenstellen, mit hoffentlich ganz tollen Bloggern, wobei wenn der Kuchenbäcker und Pinkpetzie dabei sind, dann steht der Kern ja schon ;-P.
Liebste Grüße an dich!!
Schade, dass du nicht auf die Problematik von Bloggerreisen eingehst, dass das einfach gekaufte Berichterstattung ist, die für den Leser oftmals nicht erkennbar sind.
Im Journalismus sind solche Reise extrem verpönnt, weil es nichts mehr mit Glaubwürdigkeit oder Objektivität zutun hat. Diese kritische Haltung vermisse ich in der Blogosphäre sehr.
Trotzdem schön, dass du diese Reise mal ein bisschen näher beschreibst und sie dadurch etwas greifbarer machst.
Lieben Gruß,
Jana
Vielen Dank, Jana für deinen auch kritischen Kommentar.
Ich gebe dir absolut Recht, dass es bzgl. der Kennzeichnung dem Leser gegenüber durchaus noch Verbesserungspotenzial gibt. Da habe ich auch für mich selbst noch keine Lösung gefunden, die mich zu 100%ig zufrieden stellt. Außerdem stimme ich dir zu, dass es ein allgemeines Problem in der Blogosphäre mit Glaubwürdigkeit, Objektivität und Sponsoring gibt. Daran sind meiner Meinung nach aber auch nicht nur die Blogger selbst „schuld“.
Wo ich dir aber widersprechen muss ist, dass es im Journalismus, womit ich davon ausgehe, dass du Blogger nicht als Journalisten siehst, völlig anders ablaufen würde, dass Journalisten perse glaubwürdig und objektiv wären und Blogger grundsätzlich nicht, unabhängig davon, ob es nun um Reisen, Produkte, Firmen oder Dienstleistungen geht. Jede Zeitung, jedes Magazin, jeder Radio- und Fernsehsender sind im Großen und Ganzen wirtschaftlich arbeitenden Unternehmen, die finanziert werden müssen. Da ich auf allen Seiten schon gearbeitet habe und es zum Teil auch immer noch tue, weiß ich sehr genau, wo Unterschiede oder eben auch keine sind.
Wenn ich nun zum Beispiel zu einem Konzert gehe, um darüber für die Zeitung zu berichten, dann bekomme ich die Tickets dafür gestellt, ebenso als Blogger. Wenn der Artikel in der Zeitung erscheint, muss er nicht als Werbung gekennzeichnet werden, auf dem Blog im strengen Sinne eigentlich schon. Das wäre auch das, was sich die meisten Leser wünschen würden (die den Beitrag dann auf dem Blog vermutlich kaum noch lesen, in der Zeitung aber schon).
Meine Meinung und der Beitrag an sich bleiben aber gleich. Wo ist dann der Unterschied?
Warum muss ich als Blogger das als Werbung kennzeichnen, selbst wenn das Konzert oder das Produkt nicht gut war und das auch genauso im Text steht? Warum bin ich dann als Blogger gekauft und als Journalist nicht?
Ein schwieriges Thema, zu dem ich aber bald auch noch einen gesonderten Beitrag veröffentlichen werde.
Liebe Grüße an dich
Ein sehr interessanter Bericht!
Von allem Fotos manchen zu müssen wäre für mich jetzt nicht unbedingt Arbeit, ich mache ja auch Zuhause freiwillig Outfitfotos und knipse im Urlaub sowieso immer gerne und viel. Toll ist auf jeden Fall, dass man so viele tolle Fotomotive geboten bekommt! -Ein echter Mehrwert für den Blog, um den ich dich ein bißchen beneide.
Das mit dem Networking stelle ich mir allerdings anstrengend und potenziell enttäuschend vor. Das ist ja -auch ausserhalb der Bloggerwelt- doch oft so, dass man die Leute zwar kennenlernt, aber weiter nichts dabei herumkommt, ausser vielleicht zwei neuen Facebook Freunden.