Heute habe ich einen Buchtipp für euch.
Auch an der Beautywelt geht das Interesse an gesunder Ernährung nicht vorbei. Schließlich bedingt unsere Gesundheit einen großen Teil unserer natürlichen Schönheit. Sind wir gesund, sehen wir auch so aus. Und dass die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit hat, dürfte mittlerweile jedem klar sein. Der Markt ist übervoll mit Ratgebern und Sachbüchern, die alle das Gleiche versprechen: ein neues, gesundes und besseres Leben.
Die Wege zum Ziel sind ebenso vielfältig wie unsere Gewohnheiten, Vorlieben und Bedürfnisse. Jeder kennt das Erfolgsrezept, die Methode, mit der es jeder schaffen kann. Jeder, der etwas für sich und seine Gesundheit tun will, kann sich so seine Rosinen zusammenpicken und für ihn das bestmögliche Konzept finden. Geschmäcker sind schließlich verschieden, besonders, wenn es um die Ernährung geht.
Was mir bei vielen dieser Werke fehlt, sind ausreichend Hintergrundinformationen. Viele präsentieren ihren Weg, der vielleicht sogar der richtige ist, ohne deutlich zu machen, warum das so ist. Die Konkurrenz wird oft verbrämt, die eigene Haltung selten hinterfragt.
Mir reicht das als Leser oft nicht aus. Ich kaufe deshalb nur sehr selten und nur nach gründlicher Recherche Bücher, bei denen es ein umfassendes Quellenverzeichnis gibt, das bei Bedarf überprüft werden kann. So auch dieses Mal, obwohl ich bereits mehrere Bücher des Autors gelesen habe, die mich allesamt überzeugt haben. Es geht um Hans-Ulrich Grimm und sein aktuelles Buch:
Garantiert gesundheitsgefährdend. Wie uns die Zucker-Mafia krank macht.
Erschienen 2013 im Droemer Verlag München. Das Buch ist ein so genanntes Paperblank, also ein größeres Taschenbuch, dessen Umschlag etwas dicker ist als bei gewöhnlichen Taschenbüchern. Es ist die Erstausgabe, die in Deutschland 18 Euro für 304 Seiten kostet.
Ich beschäftige mich schon einige Jahre mit Lebensmitteln, Ernährung und Gesundheit – aus reinem privatem Interesse, ohne Notwendigkeit. Irgendwann hatte ich mein erstes Buch von Hans-Ulrich Grimm in der Hand, schnell folgten ein zweites und ein drittes. Mittlerweile besitze ich einige seiner Bestseller. Grimm ist Journalist, der sich intensiv mit der industriellen Herstellung von Nahrungsmitteln und deren Folgen auseinandersetzt. Auch die Futtermittelindustrie und ihre Konsequenzen für Hund und Katze nimmt der Stuttgarter in seinem Schwarzbuch „Katzen würden Mäuse kaufen“ unter die Lupe. Tierhaltern, die sich um die Ernährung ihrer Vierbeiner Gedanken machen, kann ich diesen Titel nur ans Herz legen. Er bringt Licht ins Dunkel und öffnet Augen, die Futtermittelkonzerne und Tierärzte gerne geschlossen halten.
Sein Schreibstil ist fesselnd, seine Thesen sind plakativ, seine Ergebnisse erschreckend. Jedes seiner Bücher hat mir gründlich den Appetit verdorben und das Einkaufen im Supermarkt zu einem Spießrutenlauf um Zusatz- und Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und letztlich Zucker gemacht. Wer Grimm liest, kann nicht weitermachen wie bisher.
Grimms Bücher sind keine Märchengeschichten, in denen am Ende alles gut ausgeht. Vielmehr sind es Sachbücher mit Horrorgeschichten, die uns das Fürchten vor dem eigenen Teller lehren. Es gibt Schurken und Bösewichter, die vor allem in der Industrie sitzen und einen Wolf im Schafspelz – die Politik, die sich mehr um die Interessen der Wirtschaft als um die ihrer Bürger kümmert. Helden gibt es auch, vereinzelt, in aussichtslosen Kämpfen. Aber jeder kann zum Helden werden, indem er sich informiert, indem er nicht alles bedenkenlos in sich hineinstopft, indem er die Kontrolle über das eigene Essen und damit über die eigene Gesundheit zurückgewinnt. Jeder kann zum Helden werden und die Geschichte am Ende gut ausgehen lassen.
In seinem aktuellen Bestseller „Garantiert gesundheitsgefährdend“ geht es um den Zuckerkonsum, der seit Jahren weltweit steigt. Gleichzeitig steigen die Zahlen verschiedenster Erkrankungen, die im Verdacht stehen, durch moderne Lebensweisen und Essgewohnheiten begünstigt zu werden. Die Rede ist von Übergewicht, Diabetes, Herz-/Kreislauferkrankungen, ADHS, Alzheimer und letztlich Krebs.
Grimm geht in seinem Buch auf die Risiken und Nebenwirkungen des Zuckers ein, zeigt wie gewinnbringend des süße Geschäft mit dem Zucker ist und verdeutlicht mit verschiedenen Beispielen, wie sehr Industrie und Wirtschaft auf der einen und Politik auf der anderen Seite miteinander verflochten sind. Ein eigenes Kapitel widmet er der „Früh-Programmierung“ von Babys und Kleinkindern auf das süße Leben im Zuckerrausch. Ein anderes beschäftigt sich mit Sklaverei und Kinderarbeit im globalen Zucker-Zirkus. Im letzten Drittel geht es speziell um Fruchtzucker, der „vom Hoffnungsträger zum Bösewicht“ wurde, um die neue Süße Stevia und darum, dass sich immer mehr Menschen vom süßen Überfluss abwenden.
Hans-Ulrich Grimm gelingt es in seinem Buch, die Zusammenhänge und Verwicklungen offen zu legen, unterschiedlichste Personen zu Wort kommen zu lassen und am Ende Recherchen, Meinungen, Studien und Erkenntnisse so zusammen zu bringen, dass es für den Leser nur eine Konsequenz geben kann: Zucker, nein danke. Wer nach dem Lesen den Zuckerkonsum nicht drastisch einschränken oder gleich ganz einstellen will, dem ist nicht mehr zu helfen. Die Zuckersucht hält ihn fest im Griff.
Ich hoffe der ein oder andere konnte mit diesem Exkurs heute etwas anfangen. Wenn nicht, ist das auch natürlich in Ordnung. Manche Dinge müssen eben gesagt werden, ob das jemand hören will, ist eine andere Sache.
Das Buch klingt sehr interessant und sitzt auch schon auf meiner Wunschliste.
Lebst du denn nun ganz zuckerfrei? Nachdem ich Skinny Bitch gelesen hatte, da konnte ich für einige Zeit kein Fleisch mehr essen, aber irgendwann hatte es sich wieder gelegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Grimm mich vollends vom Zucker befreien kann. Es wäre traumhaft!
Liebe Grüße Mia
Das Buch habe ich schon vor einer ganzen Weile gelesen, ich sollte aber noch mal reingucken. Grimm schreibt ja nicht nur über Zucker, sondern auch über Süßstoffe und Co und damit habe ich leider ein viel größeres Problem. Nachdem ich das Buch gelesen hatte, war ich ein Jahr lang Cola Light trocken :). Nach NY war es aber wieder vorbei mit der Abstinenz, deshalb sollte ich mir das besser wieder zu Gemüte führen.
Aber nein, ich lebe nicht zuckerfrei. Das klappt mal besser und mal schlechter. Aber wie gesagt, mein Hauptproblem ist Aspartam ;-)
Liebe Grüße an dich