Kaum ein anderer Gesichtsreiniger wird in der Blogger-/Youtube- und Beautywelt mehr gehypt als der Cleanse & Polish Hot Cloth Cleanser von Liz Earle. Ist er wirklich so gut, wie alle meinen? Oder kann er dem Ruf, der ihm vorauseilt, nicht gerecht werden? Ich habe es getestet.
Was ich schon mal vorne weg sagen möchte, der Reiniger enthält ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe, die nicht an Tieren getestet werden. Überhaupt ist die Firmenphilosophie von Liz Earle sehr sympathisch. Reizfrei sind die Inhaltsstoffe aber leider nicht. Für wen das ausschlaggebend ist, der sollte sich lieber nach einem anderen Produkt umsehen.
Ich besitze eine 100ml Flasche mit Pumpspender, die ich mir wie so viele andere Beautyprodukte in London gekauft habe. Aus Deutschland kann man die Produkte problemlos über die britische Homepage von Liz Earle, aber mittlerweile auch bei QVC, bestellen. Das Starter Set mit einem Muslin Cloth kostet 14,75 Pfund. Es gibt aber auch immer wieder verschiedene Angebote, die den Reiniger eine Ecke günstiger machen. Da müsst ihr einfach mal auf der Internetseite stöbern und bei Interesse auf das passende Angebot warten. Die Lieferung aus Großbritannien dauert knapp eine Woche.
Mit dem Liz Earle Cleanse & Polish Hot Cloth Cleanser lässt sich das Gesicht von Makeup, Schmutz und Schweiß gründlich befreien. Selbst ein vorheriges Abschminken der Augen mit einem zusätzlichen Reiniger ist eigentlich nicht nötig. Selbst Wimperntusche entfernt der Reiniger schonend, ohne dabei die empfindliche Augenpartie zu reizen. Bei wasserfestem Augenmakeup kapituliert er allerdings. Zum Abschminken von wasserfester Mascara muss man auf jeden Fall einen anderen Entferner benutzen. Aber sonst entfernt der Reiniger zuverlässig alles, was sich an einem Tag so auf dem Gesicht angesammelt hat. Der Hot Cloth Cleanser enthält ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe, wie Rosmarin, Kamille, Kakaobutter und Eukalyptusöl.
Man entnimmt mit dem Pumpspender genau die gewünschte Menge des Produkts und verteilt die weiße, milchige, recht feste Creme auf dem trockenen Gesicht. Dann arbeitet man es mit kreisenden Bewegungen gründlich in die Haut ein. Besonders an den Augen sieht man dann schon die erste Wirkung des Reinigers. Die Wimperntusche wird gelöst und macht Pandaaugen. Wenn man alles gründlich verteilt und eingerieben hat, nimmt man das so genannte Muslin Cloth und tränkt es ordentlich mit möglichst warmem Wasser.
Mit dem feuchten Tuch nimmt man dann den Reiniger wieder vom Gesicht ab und mit ihm auch Schmutz und Makeup. Bei Bedarf lässt sich dieser Vorgang so lange wiederholen, bis das Tuch beim Abwischen des Gesichts sauber bleibt. Bei besonders viel Makeup empfiehlt sich sogar ein kompletter zweiter Durchgang – mit nochmals Reiniger auftragen und abwaschen. Mindestens alle zwei Tage sollte man das Tuch gegen ein neues austauschen und das benutzte mit in die Wäsche tun.
Das Muslin Cloth besitzt eine leicht raue Oberfläche, die das Gesicht während der Reinigung gleichzeitig peelt. Nach dem Abschminken fühlt sich die Haut dann sauber, frisch und babyzart an. Sie spannt und brennt überhaupt nicht, auch die Augen sind kein bisschen gerötet oder gereizt. Auch habe ich nach der Reinigung mit dem Liz Earle Hot Cleanse & Polish Hot Cloth Cleanser nicht sofort das dringende Bedürfnis, mich umgehend einzucremen, was bei vielen anderen gründlichen Reinigern immer der Fall ist. Das liegt wahrscheinlich an der pflegenden Kakaobutter.
Wobei wir schon bei meiner Kritik wären: Kakaobutter ist erwiesenermaßen ein komedogener Stoff, der bei vielen Pickel und Unterlagerungen verursacht. Ich befürchte, auch bei mir. Anfangs habe ich den Reiniger täglich verwendet und meine Haut wurde immer schlechter. Jetzt benutze ich ihn nur noch alle drei Tage und komme damit offenbar besser zurecht. Allerdings komme auch verschiedene ätherische Öle für meine Unverträglichkeit in Frage.
Das mag Zufall sein und kann auch überhaupt nichts mit dem Reiniger zu tun haben, sondern einfach durch Stress und andere ungünstige Faktoren, die sich negativ auf das Hautbild auswirken, zusammenhängen. Trotzdem finde ich es schade, dass Liz Earle die Kakaobutter nicht durch einen anderen nicht komedogenen Pflegestoff ersetzt. Denn schließlich soll der Reiniger ja für alle Hauttypen geeignet sein, was durch Kakaobutter eben nicht der Fall ist.
Nichtsdestotrotz mag ich den Hot Cloth Cleanser sehr gerne. Vor allem die Anwendung gefällt mir sehr gut. Deshalb benutze ich an den Tagen, an denen ich nicht den Reiniger von Liz Earle verwende, trotzdem das Muslin Cloth. Durch das wirklich warme Tuch öffnen sich die Poren und meine Haut nimmt die Pflege danach deutlich besser auf. In Verbindung mit dem kräutrigen Duft des Cleansers kommt einem das lästige Abschminken wie eine Mini-Home-Spa-Behandlung vor, die einfach gut tut.
Da aber die überwiegende Mehrheit ganze Lobeshymnen auf das Produkt anstimmt, schließe ich daraus, dass einfach meine Haut wieder mal zickig ist und das nichts mit der Qualität des Liz Earle Cleanse & Polish Hot Cloth Cleanser zu tun hat. Er ist enthält aber leider einige Stoffe, die für sehr sensible Haut nicht geeignet sind. Für wen das wichtig ist, der sollte lieber zu einem anderen Produkt greifen.
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