Amtskrise und Douglasbesuch

Schon wieder Sonntag? Moment mal. Das kann doch gar nicht sein. War nicht eben noch Dienstag oder zumindest Mittwoch? Hm… Ich frage mich wie so oft, wo die Zeit eigentlich geblieben ist. Was habe ich eigentlich die ganzen letzten Tage gemacht? Wieso bin ich nicht zum Bloggen gekommen? Die Antwort ist ebenso einfach wie erschreckend. Ich habe mich mit alltäglichen Dingen herumgeschlagen, die zwar erledigt werden müssen, aber einem eigentlich nur die Zeit stehlen. Ganz weit vorne dabei sind immer Besuche auf dem Amt. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber wenn es darum geht, Stunden ohne Sinn und Zweck verschwinden zu lassen, dann ist die deutsche Bürokratie die unangefochtene Nummer Eins der Zeiträuber. Und am Ende ist man meist genauso schlau wie vorher.

Warum hängt dein Glück oder auch Unglück davon ab, ob der Stadtmitarbeiter gute oder schlechte Laune hat? Warum sagt einem eigentlich jeder was anderes? Und warum ist eigentlich nie jemand da? Wie kann es sein, dass man mit einem beliebigen Anliegen X zu A geht, der einen schon nach dem ersten Satz an B verweist, der natürlich gerade nicht da ist. Urlaub, krank, keine Ahnung. C, der eigentlich als Vertretung für B eingesetzt ist, hat aber seit Tagen ein Schild an der Bürotür mit der Aufschrift: „Dieses Büro ist heute leider unbesetzt“. „Heute“ scheint ein dehnbarer Begriff. Würde C gleich an die Tür schreiben, „ich komme so schnell nicht wieder“, müsste ich nicht täglich wieder hin, um zu hoffen, dass er doch da ist. Ist er nicht.

Irgendwann ist aber B plötzlich wieder da, aber B sagt, er sei dafür nicht zuständig und verweist an C, der aber gerade nicht da ist, oder an D, der eigentlich auch für die Sache zuständig ist. Aber D hat den ganzen Tag Termine. Als ich ihn doch kurz vor Feierabend erwische, antwortet er, ich solle mich morgen telefonisch melden, er müsse sich da noch einige Dinge nachfragen. Doch morgen geht niemand ans Telefon. Und übermorgen auch nicht. Dann ist Wochenende. Und Montag beginnt der zweiwöchige Frühjahrsurlaub. Schönen Dank auch. Ich liebe Besuche auf dem Amt.

Aus lauter Frust landete ich bei Douglas. Eigentlich meide ich die Filialen. Doch ich brauchte einen neuen Gesichtsreiniger und wollte den Clinique Take the day off Balm kaufen. Hatten sie natürlich nicht. Ich dafür aber eine Douglette an den Haxen. Nennt man die Damen so? Und ob ihr es glaubt oder nicht, sie war toll: freundlich, hilfsbereit und nicht annähernd so aufdringlich, wie man es sonst von den Mitarbeiterinnen in Türkis gewohnt ist. Am Ende habe ich einen Reiniger gekauft, den ich zwar eigentlich nicht wollte, der mich aber beim Testen überzeugen konnte. Und außerdem habe ich jede Menge Proben mitbekommen. Nicht die üblichen Tröpfchen Parfüm, sondern richtige Pflegeproben. Ein bisschen so wie man es von Sephora kennt. Und überhaupt stand die Dame am Freitag den wundervollen Mitarbeitern New Yorker Sephora Filialen in nichts nach. Sie war kompetent, freundlich und akzeptierte auch ein einfaches „Nein“. Mir scheint, Douglas hätte ich sich die Kritik, die wir Blogger nur allzu oft äußern, tatsächlich zu Herzen genommen. Mittlerweile gibt es neben der Douglascard auch ein Bonuspunktesystem, was ich zwar noch nicht so ganz verstanden habe, aber erst mal gut finde.

Deshalb müsst ihr mir unbedingt verraten, ob ihr auch mittlerweile häufiger positive Erfahrungen mit den Damen in Türkis machen konntet. Ob ihr probentechnisch auch reichlich bestückt worden seid, obwohl ihr kein Vermögen ausgegeben habt und ob eure Besuche auf dem Amt auch immer so ablaufen.

Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.

PS: Die Valentinstagssets von Rausch haben übrigens Anne und Modewunsch gewonnen. Mails an euch sind schon raus. Alle anderen müssen nicht traurig sein, es wird bald wieder etwas zu gewinnen geben.