Von Afrika über Australien nach Asien, Amerika und die alte Welt. Ich bin schon viel herumgekommen. Über meiner großen, dunklen Ledercouch hängt eine Weltkarte. Mit kleinen bunten Fähnchen markiere ich die Orte, die ich bereits bereist habe und die, die ich noch sehen möchte. An den entlegensten Ecken und Enden dieser Erde habe ich habe ich lustige, skurrile, traurige und schöne Momente erlebt, nur um am Ende immer wieder hierher zurückzukehren und eine weitere kleine Fahne auf meiner Weltkarte zu platzieren. Ich bin eben ein echter Weltenbummler.
Jetzt aber sitze ich hier und genieße die Stille unter dem Dach. Mitbringsel aus aller Welt umgeben mich. Der große Holz-Buddha, den ich in Indien geschenkt bekommen habe, thront über meinem kleinen Schreibtisch. Er steht so, damit mir die Morgensonne ins Gesicht scheint und das kleine Erkerfenster den Blick auf die Wiesen, Felder und Hügel hinterm Haus freigibt. Ein Gefühl von Freiheit, auch hier drinnen. Mein Elefant leistet mir im Bad Gesellschaft, damit ich jedes Mal, wenn ich in meine hölzerne Wanne steige, daran denke, wie ich mitten in Afrika, nur unter einem Himmelbett schlafend, die Sterne gezählt habe.
An meinem Schreibtisch sitze ich gerne, um meine Gedanken in die Ferne schweifen zu lassen, wohin es wohl als nächstes geht?, oder um lange Briefe zu schreiben, mit Stift und Papier, solche, die tatsächlich mit der Post kommen. In meinem Rücken steht ein großes, altmodisches Bücherregal aus dunklem Holz, in dem auch ein paar Erinnerungsstücke ihren Platz gefunden haben, so wie der antike Globus oder meine handgemachte Lampe aus Marrakesch. Ich liebe es, meine Finger über die Buchrücken gleiten zu lassen und der Zufall entscheiden zu lassen, was ich als nächstes lese.
Dieses Mal fällt mir ein Buch von Jan Weiler in die Hände. Er schreibt wunderbare Geschichten über das Reisen und ausgerechnet an der Stelle, an der ich das Buch aufschlage, eine über des nach Hause Kommen: „Zuhause ist es immer noch am schönsten“. Während ich in den weichsten Kissen dieser Welt versinke und die Geschichte lese, kann ich ihm da nur zustimmen. Wo sollte es schöner sein als hier und jetzt? Es ist ein Gefühl der Geborgenheit, des angekommen Seins. Nirgendwo sonst wäre ich jetzt lieber. Zuhause ist eben doch am schönsten. Ich verstehe plötzlich gar nicht mehr, was mich all die Jahre umgetrieben hat.
Und während ich noch darüber sinniere, dass das eigene Bett jawohl immer noch das gemütlichste ist, bahnt sich ein düsterer Gedanke den Weg in meinen Kopf: um 13 Uhr muss ich das Zimmer räumen. Widerwillig suche ich meine Habseligkeiten zusammen, packe sie in meinen Koffer und schließe ihn. Ich verlasse diesen wunderbaren Ort, von dem ich tatsächlich kurz dachte, er wäre mein Zuhause – nur meine Katzen waren nicht da.
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Das Lösch für Freunde ist ein ganz besonderes Small Luxury Hotel, ein Ort, an dem man sich wie zu Hause fühlt. Habt ihr auch schon mal in einem Hotel geschlafen, in dem ihr euch wie zu Hause gefühlt habt? Was muss ein Hotel haben, damit ihr euch richtig wohl fühlen könnt?
* Der Beitrag und das Video sind im Rahmen einer Bloggerreise ins Lösch für Freunde entstanden.
Ich klicke mich gerade durch all deine tollen Texte und bin ganz gefesselt!
Dieser gefällt mir besonders gut – wie schön, wenn ein Hotel es schafft, einem wirklich dieses Heimatsgefühl geben zu können. Eine Weltkarte hängt im Übrigen auch über meinem Bett: Das mit dem Weltenbummeln kann ich also sehr gut verstehen. (:
Ganz liebe Grüße!
Vielen lieben Dank für das nette Kompliment. Ich freue mich sehr, dass dir meine Beiträge, bzw. vor allem die Texte so gut gefallen. Das macht mich sehr glücklich.
Das Hotel ist wirklich einfach nur wunderschön und ich freue mich riesig, dass ich hoffentlich ganz bald noch einmal hin kann.
Viele liebe Grüße an dich!