Ziemlich genau einen Monat ist es her, dass ich meine Tomaten ausgesät habe. Ungefähr zwei Wochen später folgten noch weitere Gemüsesorten und Blumen. Heute will ich euch zeigen, was aus ihnen geworden ist. Die ersten Bilder sind nach gut zwei Wochen beim Umtopfen der Tomaten entstanden. Die zweite Reihe habe ich jetzt heute, also noch einmal zwei Wochen später, gemacht.
Von den 28 ausgesäten Tomatensamen haben es 24 in die zweite Runde geschafft. Und weil ich ja zwei neugierige Stubentiger besitze, habe ich die Tomatenpflänzchen auf unterschiedliche Weise vor den gefährlichen Raubtieren geschützt. Und andersrum natürlich auch, denn Tomatenpflanzen sind giftig.
Insgesamt neun kleine Tomaten durften in das Mini-Gewächshaus von Ikea ziehen, das ich mir für 12,99 Euro geholt habe.
Für die anderen 15 Stück haben mein Liebster und ich „Schutzsäcke“ aus Bratschlauch-Folie und Schaschlikspießen gebastelt. Und weil die Töpfe allesamt unten Löcher haben, damit keine Staunässe entsteht, haben wir noch wasserdichte Wannen gebaut – aus Pappe und alten Platiktüten. Damit wir unsere Fensterbänke nicht fluten.
Weitere zwei Wochen später sind wir nun um einige Kleinpflanzen und wichtige Erkenntnisse reicher. Leider ging uns beim Umtopfen der Tomaten unsere Anzuchterde aus. Natürlich war Sonntagnachmittag und nirgends neue zu bekommen. Also nahmen wir kurzer Hand einen alten, dummerweise auch nicht luftdicht verschlossenen Sack Blumenerde, um die restlichen Pflanzen umzusetzen.
Das war ein grober Fehler: die Erde war vollkommen ausgetrocknet, so dass wir sie erstmal gewässert haben, damit die Tomaten nicht auf dem Trockenen sitzen. Dabei haben wir es offenbar zu gut gemeint. Irgendwann machten die Tomaten ein Fußbad, zusammen mit ihren Wärmemützen gefiel ihnen das leider gar nicht. Sie schimmelten.
Erst nur ein kleines bisschen, dann richtig schlimm, in weiß, grün und sogar gelb, kein schöner Anblick. Deshalb haben wir auch darauf verzichtet davon Fotos zu machen. 6 kleine Pflänzchen waren davon betroffen, eine war nicht zu retten. Den Rest haben wir nun noch einmal neu eingesetzt und hoffen, dass sie sich gut erholen. Zur Sicherheit tragen diese im Moment die meiste Zeit des Tages kein Hütchen auf dem Kopf. Sie sollen erstmal trocken werden.
Alle anderen Tomaten fühlen sich aber pudelwohl, zwei Sprösslinge sind sogar auch schon flügge geworden und befinden sich nun in der Obhut meines Bruders. Ich bin gespannt, ob er sie groß gezogen bekommt.
Am besten geht es den Tomaten im Gewächshaus von Ikea, ich muss allerdings auch dazu sagen, dass sie wahrscheinlich den besten Platz haben, weil dort am meisten und längsten die Sonne scheint. Aber auch die Kleinen mit den Wichtelmützen, die kein Fußbad bekommen haben, sehen sehr viel versprechend aus. Ob sich der Rest erholen wird, werden die nächsten beiden Wochen zeigen. Solange bleiben die Kleinen nämlich noch zu Hause, dann dürfen sie langsam ausziehen. Natürlich nur, wenn es das Wetter zulässt.
Und was wurde aus den Pflänzchen der zweiten Pflanzenrunde?
Das Gemüse, das wie auch die Tomaten in den kleinen Gewächshäusern mit Quelltabs angezogen wurde, wächst super. Alle Samen haben gekeimt, sogar die Melonen. Auch wenn die im Vergleich zu den anderen, die mit ihnen im gleichen Gewächshaus waren, noch recht klein sind, freue ich mich trotzdem über beide Zwerge. Aber soweit war ich letztes Jahr auch schon, dann haben sie den Umzug ins Freie leider nicht überstanden. Ich hoffe, dass es dieses Jahr besser klappt.
Euch interessiert aber bestimmt auch noch, was aus den Samen in den Klopapierrollen und im Eierkarton geworden ist:
Die Kapuzinerkresse in der Rolle sieht gut aus. Allerdings haben nur 4 von 6 Samen gekeimt, das passiert mir aber immer. Ich habe keine Ahnung, warum doch recht viele Samen nicht keimen. Es liegt aber sicher nicht daran, dass sie in Klopapierrollen stecken, denn in Töpfen oder im direkt im Beet hat das auch nicht besser funktioniert.
Gleiches scheint für die Wicken zu gelten. Ein Teil der angeritzten und vorgequellten Samen ist in den Klopapierrollen, weitere stecken direkt daneben in normalen kleinen Töpfen. Auch hier sind nur zwei Drittel gekommen. Das macht aber nichts, weil es eh zu viele geworden wären.
Die Löwenmäulchen brauchen wie jedes Jahr relativ lange zum Keimen und sind sehr lange nur zarte kleine Pflänzchen, mit denen man sehr behutsam umgehen muss, sonst verletzt man sie.
Ich lasse sie jetzt noch ein paar Tage in ihrer Aussaatwanne und dann werde ich sie wirklich ganz vorsichtig umsetzten. Ich hoffe, dass das dieses Mal klappt. Letztes Jahr ist aus unseren Löwenmäulchen leider nichts geworden. Aber zum Glück habe wir liebe Nachbarn, die das besser können und uns welche abgegeben haben. Also bitte Daumen drücken. Für die Melonen bitte auch ;-).
Und dann zum Eierkarton:
Da sollte man auf jeden Fall darauf achten, dass man nicht unterschiedliche Pflanzen mit unterschiedlichen Keimzeiten zusammen aussät. Hätte man auch vorher drüber nachdenken können. Die Zinnien und Sonnenblumen sind beide schnell gekeimt und müssten schon längst umgesetzt werden. Die Vanilleblumen brauchen sehr lange zum Keimen und sind noch winzig klein. Das war nicht sehr schlau. Ich hoffe trotzdem, dass aus allen Pflänzchen noch was wird.
Mein Fazit: Es scheint letztlich völlig egal, in welcher Form man die Blumen und Gemüse aussät. Hauptsache die Erde ist gut und die klimatischen Bedingungen passen. Die Erde sollte feucht, aber nicht zu nass und gut belüftet sein. Tomaten mögen offenbar jede Art des Brutkastens, dabei aber auf keinen Fall das Lüften vergessen. Man muss also nicht viel Geld für teure Quelltabs, Kokostöpfchen und Co. ausgeben. Einfache Erde und irgendwelche Behältnisse tun es genauso.
1 comment