Ich brauche Ordnung und bin doch ein ziemlicher Chaot. Denn sobald ich nur wenig Zeit habe, richte ich um mich herum Verwüstung an. Klamotten werden überall hingehängt -nur nicht in den Schrank. Das Geschirr stapelt sich in der Küche, natürlich vorgespült, weil mir die Zeit fehlt, die Maschine auszuräumen. Saubere Wäsche nehme ich vom Ständer und ziehe sie direkt an, damit ich sie nicht in den Schrank räumen muss. Und ganz besonders schlimm ist es mit Post, die auf jedem Schrank, jedem Tisch und jedem Sideboard liegt. Ich muss sie nämlich ständig vor Augen haben, um nichts zu vergessen. Direkt bearbeiten, wegräumen oder abheften ist unmöglich. Keine Zeit, es gibt Wichtigeres.
Ich will Ordnung schaffen. Sämtlichen Papierkram erledigen und alles an seinen Platz legen. Das Problem dabei ist: Ich habe zu viel Kram für zu wenig Platz. Ich muss also erst einmal ausmisten, bevor ich alles verstauen kann. Und zum Anfang habe ich mir meine Beautysachen vorgenommen. Ich hatte jeden Überblick über meine Sammlung und Vorräte verloren. Ich wusste weder wie viele Bronzer sich in meiner Sammlung befinden, noch wie viele Dinge ich gekauft habe und sie bis heute nicht angerührt habe. Meine Schubladen waren zum Teil so voll, dass hinten immer etwas runter fiel, wenn ich sie vorne aufzog. In den üblichen weißen Windlichtern, Vasen oder was auch immer, aus dem schwedischen Möbelhaus standen Eyeliner, die noch trockener als jede Wüste waren, und Kajalstifte, aus dem letzten Jahrtausend. Ich habe den ersten Sonntag des Jahres also mit dem Ausmisten meiner Kosmetiksammlung verbracht. Unglaublich wie lange so etwas dauern kann, auch wenn ich nicht mal besonders viel besitze. Natürlich ist es mehr als genug Zeug, aber die Ausmaße manch anderer Beautyblogger sind längst nicht erreicht. Und das soll um Himmels Willen auch nie passieren.
Ich möchte lediglich Dinge behalten, die ich regelmäßig benutze, auch wenn es saisontypische Dinge sind. Alles, was ich länger als ein Jahr nicht mehr verwendet habe, ist aussortiert. Außerdem musste alles gehen, was seine Haltbarkeit mehr als deutlich überschritten hatte. Dazu noch ein paar Farben, die ich nicht mal am Rosenmontag tragen würde, und meine Meinung dazu auch ganz bestimmt nie ändern werde.
Am Ende ist fast die Hälfte rausgeflogen.
Und es fühlt sich unglaublich gut an. Endlich weiß ich wieder ganz genau, was sich eigentlich alles in meinen Schubladen versteckt. Endlich kann ich auch nur die Dinge benutzen, die mir wirklich gefallen. Denn ansonsten gilt: was gekauft ist, wird auch benutzt. Es sei denn, ich finde es in den Untiefen meines Schrankes einfach nie wieder. Und endlich habe ich wieder Platz für neue Sachen. Nein! Natürlich nicht! Ich habe ganz bestimmt nicht, den ganzen Nachmittag sortiert, getestet und verglichen, um mich dann in den nächsten Wochen wieder genauso zu zu ölen. Nein! Ab jetzt wird Ordnung gehalten und mindestens alle vier bis sechs Monate durchgesehen, ob denn auch noch alle Beautyprodukte in Ordnung sind oder weggeworfen werden müssen.
Denn mal ehrlich: wer soll das alles jemals aufbrauchen?
Ein Vorsatz fürs neue Jahr ist auf jeden Fall bewusster einzukaufen. Nicht nur was Schminke und andere Beautyprodukte betrifft, gleiches gilt für Klamotten, Schuhe und sogar Lebensmittel. Ich kaufe ständig von allem zu viel – meist sogar ohne es zu wollen. Schließlich locken überall die großen, rot leuchtenden Saleschilder und wenn der Tag sowieso schon mies war, dann hilft ein bisschen Frustshopping doch immer. Eben nicht. Denn in aller Regel kaufe ich dann unsinnige Dinge, die ich im normalen Geistenzustand garantiert nicht eines Blickes würdigen würde. Ganz besonders schlimm wird es, wenn ich unterzuckert bin. Deshalb ganz wichtig: lasst mich bloß nicht, unter keinen Umständen, hungrig in einen Supermarkt!
Und wenn ich mir jetzt so Beiträge anderer Blogger ansehe, dann haben offensichtlich die meisten einen ähnlichen Vogel wie ich ihn habe. Anders ist es nicht zu erklären, dass das 100. Rouge in einem Pfirsichton gekauft wird oder wirklich jedem limitierten Nagellack hinterher gejagt wird. Das ist doch nicht normal. Muddelchen hat vor Kurzem einen sehr kritischen, aber auch sehr wahren Blogpost zum Thema Kaufsucht und Beautywahnsinn – mit einer sehr angeregten Diskussion in den Kommentaren – dazu veröffentlicht, den ich euch nur empfehlen kann. Ihr findet ihn hier.
Und in diesem Sinne verabschiede ich mich für heute mit der dringenden Bitte an euch: kauft nicht alles, was euch irgendein Blogger vor die Linse hält. Man braucht keine 100 Nagellacke und keine 50 Lippenstifte, um glücklich zu sein. Ganz egal wie außergewöhnlich eine Farbe oder eine Textur auch sein mögen.
Je mehr Zeug wir anhäufen, desto weniger wissen wir das Einzelne zu schätzen.
Und jetzt mal Hand aufs Herz: Wer besitzt wirklich nur so viel, wie er tatsächlich regelmäßig benutzen kann? Und was macht ihr mit den Dingen, die ihr aussortiert? Und was mache ich jetzt mit dem ganzen Berg?
Hihi, ja das kenne ich – zumindest den ersten Teil mit den Bergen die überall entstehen! Mein Mann nennt den Berg mit den Klamotten dann auch immer liebevoll „den Pilz“. Ansonsten ne, bei Beauyprodukten sammelt sich bei mir nicht so viel an und ich benutze wirklich fast alles was ich so im Bad stehen habe. Bewusster Einkaufen ist ein toller Vorsatz, das klappt bestimmt!
Liebe Grüße
Karen
Der „Pilz“ ist auch nicht schlecht :))) Mein Mann hütet sich zum Glück vor solchen Aussagen, weil er an den Bergen auch fleißig mitarbeitet ;-). Bewusster Einkaufen ist glaube ich bei vielen ein Vorsatz und ich hoffe sehr, dass ich ihn auch umsetzen kann.
Liebe Grüße an dich
…und lasst mich bloß nie unbeaufsichtigt in einen dm oder Schreibwarenladen! ;D Das Dilemma mit den „Verlockungen“ kenne ich sooo gut!
Dabei schminke ich mich eigentlich nie wirklich…
Meine Einzige Lösung: nicht mehr in die Läden gehn. Nur noch dann, wenn du tatsächlich was brauchdt und dann schnell rein, Sachen von Liste geschnappt und wieder raus. Spart nicht nur Geld und Müll, sondern auch Zeit. Erst beim shoppen und später beim Kram verwalten und entsorgen…
Tja, wohin mit Beautysachen… das würde mich auch interessieren.
Super Beitrag, danke dir!
Oh ja, Schreibwarenläden sind bei mir auch ganz gefährlich. Bei dm kann ich mich mittlerweile meist gut beherrschen, da scheint eine Art Übersättigung eingetreten zu sein. Wobei ich gestehen muss, dass mein Mann letztes Jahr öfter mal zu dm geschickt wurde, damit ich nichts kaufen kann ;-). Aber an Notizbüchern, Washi Tape und Co komme ich auch immer noch nicht vorbei. Und davon habe ich mittlerweile auch schon mehr als genug.
Was ich mit den Beautysachen machen, weiß ich immer noch nicht. Sie liegen immer noch auf einem großen Berg im Wohnzimmer. Vorschläge werden gerne angenommen ;-)
Liebe Grüße
Lieb von Dir, dass Du mich erwähnt hast, danke Dir :) Tatsächlich wurde sehr viel diskutiert unter meinem Beitrag und der Post erhielt – auch dank einer Weiterempfehlungen – sehr viele Klicks.
Ich habe z.B. vorgestern mein Schlafzimmer gründlich geputzt, dort steht auch mein Schminktisch nebst Container mit allem Schminkkram. Da ich ja immer eine gewisse Auswahl auf dem Schreibtisch platziere, damit ich auch ältere Produkte mal wieder benutze, wühlte ich so in den Schubladen (ich habe letztes Jahr gründlich ausgemistet und bestimmt 60-80 Sachen auf Ebay verkauft) herum und dachte mir, dass das immer noch zu viel Kram ist. Ich weiß zwar, was in meinen Schubladen ist und ich bilde mir sogar ein, dass ich es merken würde, wenn man mir z.B. einen Lidschatten „klauen“ würde (haha, als ob das irgendwer täte^^), aber na ja, ich werde auch in diesem Jahr sehr, sehr ausgewählt kaufen. FInde Deine Einstellung toll und genau das ist es: Wenn man so viel Sachen hat und immer mehr anhäuft, umso weniger weiß man die anderen Dinge zu schätzen, die bereits da sind.
Es gab Momente vor gut 2 Jahren, da habe ich mich sogar richtig geschämt und ich kann mich auch an Einkäufe erinnern, über die ich mich spätestens zu Hause nicht mehr gefreut habe. Es lagen ewig Sachen rum, die ich noch nie benutzt hatte, wie soll das auch gehen, wenn ständig Nachschub kommt und man dann auch noch feststellt, dass die Schminkroutine doch zu 60-70 Prozent immer die gleiche ist und man meist doch irgendwie zu immer den gleichen Farben greift.
Da hab ich dann begriffen, dass sich etwas ändern muss. Ich wünsche Dir ganz viel Freude mit Deinen verbleibenden Produkten und wenn Du DIr dann mal vereinzelt was Neues kaufst, erfreu dich dran, nur 1-2 Teile manchmal können schon „glücklich“ machen. Ganz liebe Grüße und einen guten Start in die Woche :)
Geschämt habe ich mich eigentlich noch nie. Aber furchtbar geärgert, dass ich manchmal meinen Verstand zu Hause lasse ;-) Aber damit ist ja jetzt hoffentlich Schluss. Ich hoffe nur, dass ich nicht einfach statt Beautysachen andere Dinge im Übermaß einkaufe, wie Notizbücher und -zettel, Washi Tape oder auch Klamotten. Das wäre ja auch nicht der Sinn der Sache. Trotzdem habe ich auch noch ein paar Dinge auf meiner Wunschliste, die ich mir schon irgendwann noch gönnen möchte. Aber Wünsche darf man ja ruhig haben. Wir haben ja alle nicht nur deshalb so viel Kram zu Hause, weil wir so viele Wünsche haben, sondern einfach deshalb weil wir ständig und überall in Versuchung geführt werden.
Liebe Regengrüße an dich
was machst du denn jetzt mir den ganzen coolen Sachen?
Toller Post!
Ja, habe auch schon sehr viel an Sonntagen gemistet!!
Ich habe leider auch viel zu viel! grrr
Ich würde die Sachen die Du nicht mehr brauchst, verschenken an Freunde oder Familie oder was Du auch machen kannst, verkaufen!!
xoxo Jacqueline
http://www.hokis1981.blogspot.com
Ich glaube ich muss noch ein paar Sonntage mehr dazu nutzen. Kleiderschrank und Schreibtisch müssen nämlich auch ganz dringend mal durchgesehen und sortiert werden :)
Ein bisschen was werde ich auf jeden Fall an Familie und Freunde verschenken. Problem daran ist nur, dass sie alle nicht so beautygestört sind und gar nicht viel gebrauchen können. Für den Rest brauche ich noch einen Plan.
Liebe Grüße
Muss mal bei mir auch mal sein…
wieviel sich anhäfen kann einfach unglaublich :D
LG, Irini
Normal ist das Ganz auf jeden Fall nicht :)))
Und ich frage mich, wann habe ich das alles eigentlich gekauft? Und wie viel verbrauche ich wirklich?
Liebe Grüße an dich
wow da ist ja echt einiges bei dir zusammen gekommen. ich verschenke sehr viel und so viel zum wegschmeissen habe ich eigentlich selten :)
liebe montagsgruesse!
Mein Umfeld ist langsam auch mehr als ausreichend versorgt, von daher bleibt immer noch was übrig.
Aber ich habe auch ewig nicht mehr aussortiert. Einige Sachen stammen, auch wenn man das besser nicht laut sagen sollte, noch aus dem letzten Jahrtausend :)
Liebe Grüße an dich
Ich habe schon vor einiger Zeit angefangen, viel bewusster einzukaufen. Ich habe alles ausgemistet, was ich eh nie benutzt habe und dann geschaut, was ich wirklich noch nicht habe und gerne kaufen würde. Inzwischen jage ich nicht mehr jeder LE nach sondern kaufe nur, was ich später auch auf jeden Fall benutze :)
Die ganzen Drogerie LEs haben mir auch den Hals gebrochen. Ich habe dauernd irgendwas gekauft, weil es a) so hübsch aussah und b) ja auch günstig war. Jetzt habe ich viel zu viel Zeug, das ich gar nicht benutze, obwohl ich schon lange nichts mehr gekauft habe, was nicht schon länger auf meiner Wunschliste stand. Aber das Problem lauerte trotzdem noch in meinen Schubladen. Weil selbst wenn ich nur ein einiges Blush benutzen würde, dann würde es wahrscheinlich trotzdem eine Ewigkeit reichen :)
Ich muss sagen, dass ich als Bloggerin total verwöhnt werde und deswegen habe ich mein Kaufverhalten auf ein Minimum runtergeschraubt. Vor 2 Jahren bin ich noch auf LE Jagd gegangen und das habe ich gänzlich abgelegt. Es werden wirklich nur mehr Sachen gekauft, die ich wirklich,wirklich gebrauchen kann. In New York war ich ziemlich brav und das möchte ich auch beibehalten.
In New York war ich gar nicht brav, aber das war ja eine Ausnahmesituation, die auch noch lange geplant war. Meine Schränke sind nicht deshalb so voll, weil ich ein bisschen bei Sephora über die Stränge geschlagen habe, wobei das alles nur Sachen waren, die ich tatsächlich regelmäßig benutze und sogar auch schon einiges davon aufgebraucht habe :)
Ich sollte mir wohl trotzdem ein Beispiel an dir nehmen.
Liebe Grüße an dich
Ohje ich muss dringend auch mal wieder alles ausmisten, da sammelt sich über die Wochen immer so viel Kram an, den man doch nicht benötigt…
Unglaublich was sich da ansammelt, oder?! Und bei dir ist es wahrscheinlich noch viel mehr. Ich habe es ewig nicht gemacht, jetzt war es echt überfällig. So viel braucht kein Mensch ;-)
Das sieht bei mir ganz genauso aus. Ein paar Sachen vom Foto habe ich gleich wiedererkannt: Das Mineral Make-up von Maybelline habe ich auch noch (und heute morgen noch überlegt, ob ich das nicht mal wegschmeißen sollte) und auch den Concealer Roll-on von Garnier (den ich für bzw. gegen Augenringe liebe!).
Bei mir wäre erstmal der Schreibtisch vorrangig, der ist so voll, da kann man nichts mehr dran machen, der dient nur noch zur Ablage.
Schmunzeln musst ich ja bei der Formulierung „…um mich dann […] wieder genauso zu zu ölen“. Dieses ölen gibt’s doch nur in Bielefeld, oder ;-)
Viele Grüße, die Alex
Gibt es das Mineral Make-up überhaupt noch? Ich habe es jeden Falls noch zu Schulzeiten gekauft und das ist eine ganze Weile her ;-)
Ich komme mit dem Rollon leider nicht so wirklich klar. Manchmal ist alles super und dann dann brennt es wieder oder deckt einfach nicht genügend ab. Meinst du das Ölen gibt es tatsächlich nur hier? War mir auf jeden Fall bisher nicht bewusst. Da muss ich mal nachforschen :)
Liebe Grüße an dich
Jau, forsch da mal nach :-)
Ich glaube nicht, dass es das Make-up noch gibt. War auch eins meiner ersten, sollte wahrscheinlich schon aus hygienischen Gründen weg…
Das war auch der Grund, warum ich es jetzt entsorgt habe ;-)
Das liebe Ausmisten sollte ich hier auch endlich mal wieder konsequenter betreiben. Im Herbst hat es ganz gut gelappt, doch dann habe ich es wieder schleifen lassen. Zu viel Kram kenne ich, zu wenig Platz hätte ich eigentlich nicht, doch irgendwann ist jeder Schrank und jede Schublade voll :(
Dooferweise fehlts an der Zeit und so stapeln sich die Dinge munter weiter…
Fehlt die Zeit, wird das Chaos meist erst richtig schlimm. So läuft es jeden Falls bei mir. Dann wird relativ wahllos alles irgendwo hingefeuert oder in irgendwelche Schränke und Schubladen gestopft, wenn sich Besuch ankündigt ;-). Das hat leider zur Folge, dass es dann erst mal aus den Augen und aus dem Sinn ist. Bis zur nächsten Stressphase. Eigentlich dumm, weil das den Stress ja auch nicht weniger macht. Und wenn man ehrlich ist, die meisten Dinge sind doch eigentlich fix wegräumt…
Du hast vollkommen recht. Ich besitze vielleicht nicht so viel wie du, trotzdem schaffe ich es nicht alles zu benutzen und habe schon mehrmals aussortiert, obwohl die Produkte noch benutzbar waren. Deshalb habe ich mir auch in diesem Jahr vorgenommen bewusster Einzukaufen und erstmal mit meinen vorhandenen Produkten auszukommen. Wie lange dieser tolle Vorsatz besteht kann ich aber nicht sagen. Vor allem bei schönen Nagellacken werde ich schwach.
Wie soll man auch alles benutzen, wenn man so viel hat??? :)
Ich habe in den letzten Jahren auch viel zu viel Nagellacke gekauft, obwohl ich sie gar nicht so oft lackiere. Wenn man das Problem erst mal erkannt hat, dann ist es ein erste Schritt in die richtige Richtung. Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben!
Liebe Grüße