Sieht man sich die Blogbeiträge und Instagram Fotos erfolgreicher Blogger an, dann wirkt alles unheimlich aufregend und vor allem sehr teuer. Mode, Handtaschen, Schminke und natürlich Reisen. Heute geht’s nach Paris, morgen nach LA und zurück, um von Hamburg über München nach Berlin fliegen.
Manche verbringen deutlich mehr Zeit in Hotelzimmern als in den heimischen Vier Wänden. Sie sind bei schicken Events und auf tollen Partys eingeladen und kommen in einer Woche mehr rum als andere in einem ganzen Jahr nicht. Top Blogger führen längst ein Leben wie die Stars. Und das sind einige von ihnen ja mittlerweile auch – zumindest die erfolgreichen YouTuber. Und zwar mit allem, was dazu gehört.
Aber etwas Entscheidendes fehlt…
Höher, schneller, weiter: so ist das Bloggerlife
Die erfolgreichsten Blogs sehen längst wie Hochglanz Magazine aus. Die abgebildeten Produkte gleichen denen in der Voque und wahrscheinlich ist die Menge an Werbung und gesponserten Artikel mittlerweile ebenfalls vergleichbar – zumindest bei einigen. Doch der Erfolg gibt ihnen recht. Ganz offensichtlich wollen viele Leser genau das sehen: Luxusreisen, Designer Handtaschen und jede Menge Sterneküche, zwischen sündhaft teuren Klamotten und Cremes, die ein Vermögen kosten. Schließlich wollen wir doch alle möglich lange jung und schön sein.
Doch wollten Blogs nicht genau das Gegenteil sein?
War der ursprüngliche Gedanke von Blogs und Bloggern nicht, dass es um „ganz normale“ Frauen geht, die ihre Vorliebe für Mode, Schminke und Reisen mit anderen teilen? Feierte man Blogger und ihre Streetstyles vor nicht allzu langer Zeit nicht noch dafür, dass sie eben auch mit weniger Geld ein cooles Outfit zusammenstellten und in ihren kleinen Studentenbuden stylishe Möbel vom Schweden mit hübschen Retrostücken vom Flohmarkt kombiniert? Ging es bei Blogs nicht ursprünglich um „das Normale“, nur eben mit mehr Stil, das sich der Durchschnittsbürger auch leisten konnte?
Doch was ist passiert, dass sich Mittzwanziger mit teuren Handtaschen schmücken, die sie Tag für Tag an ihren durchtrainierten Modelarmen in die Flugzeuge dieser Welt zerren? Um irgendwo anders auf ebenso erfolgreiche, stylishe Blogger und Influencer zu treffen und die neuesten Luxusprodukte zu begutachten und anschließend den sozialen Netzwerken zu promoten. Und dafür meist ein hübsches Sümmchen einstreichen, dass den Kauf der nächsten It Bag finanziert, wenn die nicht von Marken und Modehäusern sowieso längst zur Verfügung gestellt werden.
Bedeutet Professionalisierung Realitätsverlust?
Ich bin kein Freund von „Früher war alles besser“- Geheule. Früher war eben früher und heute ist es eben anders. Trotzdem komme ich nicht drum rum, mir immer wieder Gedanken zu machen. Möchte ich ein Teil des Luxus-Zirkus sein? Will ich wirklich ein Vermögen im Kleiderschrank hängen haben, während andere jeden Cent dreimal umdrehen müssen, damit etwas Vernünftiges auf dem Tisch landet?
Bin ich als Blogger zu langweilig, um erfolgreich zu sein?
Muss ich das Luxus-Spiel als Blogger ebenso mitspielen, wenn ich erfolgreich sein möchte? Habe ich keine Chance in der Gunst der Leser, wenn ich nicht jede Woche von A nach B fliege und es mir in teuersten Läden der Stadt gutgehen lasse? Bekomme ich nur dann regelmäßig gut bezahlte Kooperationen mit tollen Firmen, wenn ich beweise, dass ich das Spiel verstanden habe? Glaubwürdigkeit und Markentreue hin und her, ein guter Deal ist ein guter Deal. Die Leser werden es schon schlucken.
Und was ist eigentlich mit unserer Verantwortung als Personen, die jeden Tag hunderte und tausende Leser mit Informationen, Geschichten und Bildern versorgen? Müssen wir nicht wenigstens hin und wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und zwischen all den schön machenden Beautyprodukten und luxuriösen Stoffen, die uns einhüllen, auch ernste Dinge ansprechen? Müssen wir nicht wenigstens hin und wieder daran erinnern, dass es eben nicht normal ist, ein Dutzend Designer Handtaschen zu Hause zu haben und jedes Jahr gleich mehrmals um die Welt zu fliegen, um an den schönsten Stränden dieser Welt am Tan zu arbeiten?
Konsum und Nachhaltigkeit nur selten Blogthemen
Natürlich gibt es hin und wieder auch erfolgreiche Blogger, die ihre Reichweite für soziale Projekte und andere Dinge, die wirklich wichtig sind, nutzen – allen voran wahrscheinlich Maddie von Dariadaria.com. Doch mir scheint, dass noch immer die Ausnahme ist. Dabei ist die Resonanz vieler Leser oft groß. Warum machen wir Blogger das nicht viel öfter?
Weil es doch immer wieder ein paar Moserer gibt, denen jeder Anfang nicht genug ist? Weil wir nicht dazu bereit sind, ein bisschen Gegenwind in Kauf zu nehmen, um wenigstens ein paar Leute zu inspirieren, dass jeder noch so kleine Schritt zählt? Weil wir uns mit solchen Dingen angreifbar machen? Weil uns der Mut für solche Dinge fehlt oder einfach weil wir zu bequem sind?
Wir Blogger tragen Verantwortung.
Warum nutzen wir unsere Plattformen so selten für die wirklich wichtigen Dinge im Leben? Lasst uns wenigstens hin und wieder die weiche Konsumwolke aus all den schönen Lifestyle Artikeln verlassen und über ernste Dinge reden. Traditionelle Medien funktionieren längst nicht mehr als Meinungsmacher und Informationskanäle. Lasst uns kleine Schritte machen. Für eine ganze Generation und vielleicht für all die, die kommen.
Hallo am Sonntag, mir fällt dazu nur ein Satz ein: Die Werte haben sich verschoben. Eigentlich nicht nur das, sondern sie sind auch sehr dehnbar geworden, verzerrt und oft an der Realität vorbei. Ehrlich gesagt, ich sehe mir manche Hochglanz-Blogs ganz gerne an, da kann man prima abschalten, aber damit identifizieren kann ich mich nicht, erwarte das DORT auch nicht. Aber wenn alle Blogs oder sagen wir mal so, die Mehrzahl aller Blogs so wäre, würde ich keine mehr lesen und wäre selbst völlig deplatziert.
Ich möchte Verantwortung übernehmen, die Du ansprichst. Auch, wenn ich nur über Beauty berichte, was ja an sich ein enorm oberflächliches Thema ist, ist mir wichtig, Beautyprodukte zu zeigen, die erschwinglich sind und auch gut funktionieren. Denn die Realität ist eher weniger, dass die Mehrzahl der Frauen sich teils sehr überteuerte HighEnd-Kosmetik kauft. Was auf den ganzen Fashionblogs die Designerkleidchen und Handtäschchen sind, sind auf Beautyblogs die Hourglass Paletten und Tom Ford Lippenstifte. Verantwortung heißt somit für mich, in der Realität zu bleiben. Und ich denke, die liest sich auf meinem Blog ganz gut heraus. Es soll aber nicht heißen, dass ich Anderes verurteile, aber es ist einfach nicht das Alltägliche, „Normale“. Warum sowas dennoch – ja auch von mir – gerne gesehen, gelesen und geliked wird, weiß ich nicht, ein seltsames Phänomen.
Mmh, wie das mit den ernsten Dingen ist, die man womöglich ansprechen sollte, da bin ich zweigeteilter Meinung. Ich glaube, dass viele Personen Blogs lesen, um sich in erster Linie Informationen über ihre Lieblingsthemen zu verschaffen, sich inspirieren zu lassen und auch, um Entspannung und Ablenkung zu finden. Wenn wir nun aber häufiger auf unseren Blogs über schwerwiegende Themen wie Politik, Krieg, Krankheiten und ähnlich harten Stoff schreiben würden, würde man Gefahr laufen, dass die Leser wegbleiben, denn damit möchten sich in ihrer Freizeit vermutlich die wenigsten beschäftigen. Wenn in der Leseliste auf einmal von 30 neuen Beiträgen alleine schon 10-15 über ernste Dinge gehen, nur als Beispiel, na ja, ich weiß nicht.
Wenn man dann noch überlegt, dass im Leben die allerwenigsten Menschen überhaupt Blogger sind und nicht mal Blogs lesen, geht das ganze Thema im großen Einerlei vollkommen unter. Bloggen, die Menschen hinter dem Blog, die Menschen auf dem Blog, die kommentieren, das alles sind nur Randerscheinungen, so sehe ich das, wobei das Thema an sich nicht unterschätzt werden sollte, denn es gibt immer mehr Blogger aus den unterschiedlichsten Themenbereichen, aber immer noch relativ wenig gemessen an der Gesamtbevölkerung. Ich glaube, ich überlasse die ernsten Themen den Berichterstattern der Zeitungen oder Online den entsprechenden Seiten. Ich möchte das nicht unbedingt auf Blogs lesen, was mich im Alltag oft beschäftigt, da setze ich gerne einen Punkt in der Freizeit. Allerdings bin ich ja auch Freizeit- und nicht Fulltime-Blogger, womöglich differenziere ich deswegen so ausdrücklich. Dein Beirag ist aber wieder so geschrieben, dass man ohne Frage ans Nachdenken kommt, das kriegst Du jedes Mal sehr gut hin. Es gibt mittlerweile zahlreiche Deiner Beiträge, die mir wirklich noch länger beschäftigen, dieser Artikel mit Sicherheit auch wieder :) Liebe Grüße!
Vielen Dank für deinen so ausführlichen Kommentar.
Um ehrlich zu sein, habe ich ein bisschen Zeit gebraucht, um darüber nachzudenken und auch das Feedback von dir und anderen richtig einzuordnen.
Leider ist es mir bei diesem Beitrag nicht gänzlich gelungen, das in den Vordergrund zu stellen, was ich gesagt haben wollte.
Deshalb hat auch mich dieser Beitrag länger zum Nachdenken angeregt. Ich danke dir für dein Feedback. Im Übrigen habe ich auch eine Hourglass Palette und einen Tom Ford Lippenstift, die ich ganz großartig finde ;)
Ich liebe schöne Fotos und lese deshalb auch sehr viele Hochglanz-Blogs, weil sie mich inspirieren. Ob politische Themen dorthin gehören, ist sicher fraglich. Aber wie gesagt, ich habe bei diesem Beitrag zu viele Dinge in einen Topf geworfen… Mein Fehler…
Liebe Grüße an dich
Okay :) Deine Hourglass-Palette und Dein Tom Ford-Lippenstift sind Dir auch von Herzen gegönnt. Mir geht es bei solcher „Luxuskosmetik“ eher darum, dass man sie zu schätzen weiß und sie nicht anhäuft wie Balea-Duschgels, Du weißt sicher, auf was ich hinaus möchte. Was die Hochglanz-Blogs angeht, finde ich sie ja auch toll zum Lesen, für die Inspiration usw., mich langweilt es aber auch sehr schnell wieder und ich lese dann lieber die wirklich bodenständigen Blogs, aber das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Als Fehler sehe ich es übrigens nicht, dass Du einige Themen in einem Post verfasst hast, die womöglich so nicht wirklich zusammen gehören, es waren einfach aktuell Deine Gedanken und das macht einen authentischen Blog ja auch aus, dass man mal etwas „daneben greift“, was das Vermitteln von Informationen angeht, denke, das passiert häufiger, auch mir :) Liebe Grüße
Ach natürlich verstehe ich, wie du das meinst. Beim Lippenstift von TF bin ich allerdings schon wieder soweit, dass ich ihn immer nicht benutzen möchte, weil er mir zu schade ist und ich ihn für besondere Anlässe aufheben will. Komplett bescheuert. Deshalb habe ich ja extra einen Nude Lippenstift gekauft. Und ja, ich weiß ihn sehr zu schätzen.
Auch wenn es authentisch ist, auch mal daneben zu greifen. Mich ärgert sowas immer maßlos. Dafür bin ich wahrscheinlich zu perfektionistisch ;).
Liebe Grüße an dich
Ein sehr interessanter Post. Ich habe auch das Gefühl, dass Blogger, die ständig unterwegs sind und Designerteile tragen aktuell beliebter sind. Dabei muss ich sagen, dass ich auch einige dieser Blogger lese und mir selbst auch gerne die schönen Bilder ansehe. Und für die wichtigen Dinge gibt es die Nachrichten. Vielleicht wollen wir / die Leser damit nicht auch noch zusätzlich in der Bloggerwelt konfrontiert werden.
Ich lese auch einige dieser Blogs und ich liebe gute Fotos. Aus dem gleichen Grund werde ich auch immer wieder Vogue und Co. kaufen.
Natürlich gibt es Nachrichten und ich verstehe durchaus den Gedankengang, dass Leser auf Blogs damit vielleicht nicht auch noch konfrontiert werden wollen. Allerdings ging es mir auch darum darüber nachzudenken, ob Blogs nicht eine gewisse Verantwortung haben, weil eben klassische Medien (und Nachrichten) zunehmend für jüngere Leute uninteressanter werden.
Hey, das hast du schön geschrieben. Mein Gedanke des Bloggens war es vor 6 Jahren die Wahrheit gegenüber der meist überstylten Werbung zu stellen.
Mittlerweile sehe ich von vielen Produkttesten aber, jedoch schreibe ich weiterhin über auch günstige Produkte. Warum? Die Jugendlichen mit denen ich arbeite sagen: wir mögen die Luxusblogs nicht, die gezeigten Produkte können wir uns erstens nicht leisten und zweitens werden wir immer neidisch weil wir nicht so schön, dünn und hübsch geschminkt sind.
Ich vermute, dass der Trend einerseits in die Luxus-Blogs (so nenne ich diese) Richtung geht, aber auch ganz klar in die andere Richtung, nämlich: Blogs die etwas vorstellen was erschwinglich ist und zum wahren normalen Leben gehört.
Ich bin gespannt wohin die Richtung am Ende wirklich gehen wird.
Mal zu mir: Ich habe mir nie Vouge oder ähnliche Zeitschriften gekauft, eben weil dort alles perfekt war und es definitiv nicht das war/ ist, was mein reales Leben beschreibt.
Liebe Grüße!
Danke dir, meine Liebe für dein Feedback.
Es ist ganz sicher immer eine Frage der Zielgruppe. Und um ehrlich zu sein, „lese“ ich sehr gerne die Vogue und andere Magazine. Ich liebe großartige Fotos und Luxusprodukte, weil sie zumeist vor allem ästhetisch sind. Ich entscheide ja sogar nach Verpackungsdesign, welchen Joghurt oder welche Seife ich kaufe. Von daher kann ich mich selbst von solchen Dingen nicht freimachen.
Luxusblogs haben also für mich auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung und werden die ganz sicher auch behalten. Für mich sollte es in diesem Beitrag aber vor allem darum gehen, wie viel Luxus/wie viel Aufregendes muss ich als Blogger zeigen, um interessant zu sein – auf der einen Seite. Und auf der anderen Seite aber auch, dass Luxus nicht alles ist und es für meinen Geschmack doch ein bisschen öfter um ernste Dinge gehen könnte. Stichwort Meinungsmache und Bildung – unabhängig von Luxus und Co.
Aber das ist wohl nicht wirklich deutlich geworden.
Hey, ja irgendwie habe ich den Artikel dann etwas missverstanden und diesen gerade mal einer Bloggerin weiterempfohlen die über „große Blogger“ schrieb.
Ich selber bin nicht so auf den Luxus fixiert, ausser bei Deko :P, das muss ich jetzt dringend zugeben :).
Aufregend und Luxus: sicherlich habe die Blogs eine Daseinsberechtigung, ganz sicher sogar.
Frage stellt sich weiterhin nur für mich: wer möchte den Sein und Schein auf die Dauer lesen … und da kommen wir wahrscheinlich zu dem Punkt an dem wir „aneinander vorbei gelesen“ haben: an der Frage, wie viel Luxus muss ich zeigen… ich denke für meinen Teil, es muss gar nich so viel sein :). … und da kommt wieder dein Argument: es kommt auf die Zielgruppe an.
Am Ende ist das doch ein sehr umfangreiches Thema.
Liebe Grüße!
Auf jeden Fall kommt es auf die Zielgruppe an. Das Thema ist wahnsinnig spannend und an vielen Stellen sicherlich auch noch lange nicht am Ende. Ich habe eben durch Zufall mal ältere Beiträge zum Thema bei mir durchgelesen. Das war auch sehr interessant.
Liebe Grüße an dich und natürlich vielen Dank fürs Empfehlen
Ich finde es muss eine gute Mischung geben, zwischen top Hochglanzbildern und einfach mal ganz „normalen“ Texten zu alltäglichen Problemen. Früher haben wir Zeitschriften gekauft, die doch genau das ausgemacht haben, warum sollten Blogs nicht so sein dürfen? Wenn es zu abgedreht wird lese ich die blogs auch nicht mehr! Es gibt einige, die täglich in anderen Hotelbetten schlafen und ihr Leben am Flughafen leben. Das ist für mich unrealistisch und vor allem eins: überhaupt nicht schön!
Liebe Grüße
Jenny
Doch, natürlich dürfen Blogs das auch. Ganz sicher!! Ich liebe großartige Fotos, auch wenn mir dann die Möglichkeit zur Identifikation manchmal fehlt. Die Mischung macht es wahrscheinlich wirklich aus. Ich bin aber selbst noch zu keinem Endergebnis gekommen. Mal sehen, wie sich das alles weiterentwickelt.
Viele liebe Grüße an dich
Liebe Melli,
dieses Thema bewegt mich auch gerade wieder ganz stark und Du hast mit jedem Wort recht, das Du schreibst. Ich finde, das ist ein ganz besonders guter Artikel zu diesen Gedanken und meiner Meinung nach hast Du nicht zu viel durcheinander geworfen. Es ist eben ein sehr vielschichtiges Thema, das sich nicht nur auf einer Ebene anschauen lässt. Was mich auch sehr verwundert ist, dass das Eine das Andere ausschließt… warum kann man nicht nachhaltig sein und trotzdem erfolgreich? Am Dienstag war ich auf einer Podiumsdiskussion, dort wurde genau diese Frage gestellt und ein junges Mädchen antwortete darauf, dass es eben genau diese jungen Frauen sind, die etwas ändern könnten. Schließlich wachsen gerade sie in diese Welt hinein und werden es auf und in dieser Welt auch noch etwas länger aushalten müssen. Hmmmm…. lieber Gruß – Conny
Du bist einfach immer so lieb!! Danke dir, allerliebste Conny!!
Und ich freue mich natürlich sehr, dass du meinem Gedankengang folgen konntest ;). Das Thema ist schwierig und wird uns ganz sicher weiter beschäftigen. Die ganze Szene scheint mir momentan arg in Unruhe. Irgendwann wird man sich vermutlich entscheiden müssen. Ob uns das gefällt oder nicht.
Die Podiumsdiskussion war sicherlich super spannend. Schade, dass es bei uns sowas nicht gibt in der Provinz.
Liebste Grüße an dich und ich hoffe immer noch auf bald!!
Hallo Melli,
das sind Gedanken, die sich im Moment wohl einige machen. Ich kann da nur sagen, es ist der Lauf der Zeit. Die Dinge verschieben sich. Früher waren es die gefeierten Supermodels, heute die Topblogger, die eigentlich auch Supermodels sein könnten…
Es gibt aber noch viele schöne Normalo-Blogs und natürlich macht es die Mischung.
Liebe Grüße
Anja
Wahrscheinlich hast du da komplett recht, liebe Anja. Vielleicht ist es zu viel verlangt und auch gar nicht Aufgabe von Bloggern Verantwortung zu übernehmen. Mittlerweile scheint mir aber fast, dass sie viele es sogar gerne täten, es aber aus Angst vor Reaktionen nicht tun. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickelt.
Liebe Grüße
Da hast du es absolut auf den Punkt getroffen , ich habe mir zu dem Thema auch schon öfters Gedanken gemacht ! Früher als ich nur aktiv Blogs gelesen haben , war es irgendwie noch ein wenig anders . Jetzt wo ich schreibe habe ich auch oftmals den Eindruck, dass das geschriebene nicht so ernst genommen wird , weil ich nicht über so eine Riesen Base oder Glamour verfüge! Für mich steht der Spaß im
Vordergrund- trotzdem freue ich mich natürlich über jeden Leser , den auch die altäglichen Dinge vom Mädchen Nebenan interessieren !!
Liebste Grüße
Tascha
taschasdailyattitude.blogspot.de
Meinst du denn, dass das Geschriebene bei Bloggern, die eine größerer Base haben, ernst genommen wird? Beziehungsweise geht es überhaupt um ernste Dinge? Und denkst du, dass es so etwas wie Verantwortung als Blogger gibt?
Liebe Grüße an dich
Was für ein toller und vielschichtiger Post – mit jeder Menge Fragen. Die Frage ist ja gerade: Haben wir dadurch, dass wir eine Plattform haben, auf der wir unsere Meinung ins Internet schreien, automatisch eine Verantwortung? Oder dürfen wir darauf machen, worauf wir Bock haben?
Diese ganzen Blogger, die momentan so erfolgreich sind und mit ihren Guccitaschen vor Traumstränden posieren, haben zwar nichts mehr mit mir gemeinsam, sodass sie mich irgendwann einfach nicht mehr abholen aber ganz ehrlich: Sie können es! Es gibt FIrmen, die bereit sind, ihnen diese Dinge zu ermöglichen und wenn man ganz ehrlich ist – warum sollten sie es nicht tun? Warum sollte man noch bei Zara einkaufen, wenn pro Woche drei riesige Pakete von den Fashion-Partnern kommen? Und so lange die Zahl auf Instagram steigt, werden auch die Gucci Taschen mehr…Es ist ein erstaunliches Phänomen und die, die dazu gehören wären bestimmt auch ganz schön blöd, wenn sie es nicht ausnutzen würden. Wer würde es denn nicht genauso machen, wenn man die Chance dazu hätte? Die Blase wird bestimmt irgendwann platzen und so lange wird eben aus dem Vollen geschöpft.
Moralisch kann man das ganze von mehreren Seiten betrachten – natürlich kann man eine gesellschaftliche Verantwortung unterstellen, dass man die Pflicht hat als Mensch mit großer Zuhörerschar ein Vorbild zu sein beispielsweise. Man kann das ganze auch utilitaristisch betrachten und den Nutzen mit den Schaden aufwiegen, aber gut das geht jetzt vielleicht zu weit (und eventuell würde die Philosophin in mir dann mit mir durchgehen ;) )
Zu einem wirklichen Schluss komme ich nicht, aber es ist ein schwieriges und wichtiges Thema, dass man auf jeden Fall mal diskutieren sollte – Also danke für den Post :)
Liebst ♥
Lea Christin
von Glasschuh.com
Vielen lieben Dank dir für deinen so ausführlichen Kommentar und deine Sicht der Dinge.
Wie zum Teil schon in vorigen Kommentaren erwähnt, ist mir bei diesem Beitrag irgendwie zu viel durcheinander gegangen, dass die Kernaussagen durcheinander gewirbelt hat. Das war einfach nicht gut.
Ob ich es genauso machen würde, weiß ich gar nicht. Aber ich gönne es jedem, der es mit ehrlichen Mitteln geschafft hat, sich eine große Fanbase aufzubauen, die all das ermöglicht. Meine Absicht war eher zu fragen, ob es nicht hin und wieder Raum für Verantwortung und „wichtige“ Dinge geben muss. Mittlerweile bin ich mir da aber selbst überhaupt nicht mehr sicher. Je länger ich über das Thema und die Szene nachdenke, desto mehr Bauchschmerzen bekomme ich. Aber das ist ein anderes Thema.
Und auf der anderen Seite ging es um mich persönlich: muss ich ein aufregendes, teures Leben führen oder zumindest zeigen, um für eine größere Masse interessant zu sein? Ist es quasi ein MUSS?!
Aber wie gesagt, ich bin im Nachhinein mit dem Beitrag selbst überhaupt nicht zufrieden.
Trotzdem hab ganz lieben Dank für deine Meinung.
Ich hoffe, bis bald mal.
Die Frage nach der Verantwortung und dem Raum für ernste Themen stelle ich mir immer wieder. Das scheint eine Berufskrankheit der schreibenden Zunft zu sein.
Die Antwort lautet, zumindest für mich: Ob dieser Raum da ist, hängt von den Lesern ab. Diejenigen, die glücklich sind mit Blogs über Gucci-Taschen, Stränden und dem Leben auf der Überholspur, wollen eben genau das und keine ernsten Themen. Als jemand, der täglich mit dem wirklichen Leben konfrontiert ist, und der zudem noch Kinder hat, für die er durchaus Verantwortung trägt, will ich mehr. Das müssen meine Leser ganz einfach schlucken oder wegklicken. Ich blogge ausschließlich als Hobby und kann mir diese Einstellung leisten.
Ist es ein Muss, ein „begehrenswertes“ Leben zu führen, um erfolgreich zu sein? Ja, es sieht so aus. Eine Gala hat halt mehr Leser als eine Taz. Vielleicht ändert sich das irgendwann. Aber ehrlich gesagt – ich rechne nicht damit.
Liebe Grüße
Fran
Da bin ich ganz bei dir!! Es scheint tatsächlich eine Berufskrankheit zu sein :)
Und ja, es scheint tatsächlich so zu sein, dass das Exklusive das Interessante ist. Und auch den Vergleich zwischen Gala und TAZ finde ich spannend. Auch wenn ich jetzt beide nicht wirklich lese. Gleiches ließe sich ja auch Vogue und Zeit oder welche Beispiele auch immer übertragen. Ließe sich das Bild Angebot auch auf Blogs übertragen?
Ich glaube auch nicht, dass sich das wirklich ändert. Auch wenn mir das Bauchschmerzen macht.
Liebe Grüße
Ich sehe das genau so wie du. Immer wieder sieht man nur die gleichen Blogger-Mädels mit der 300. Luxustasche und dem Reisepass in der Hand weil es wieder auf Reisen geht.
Natürlich haben diese scheinbar alles richtig gemacht und viel Zeit und Mühe in einen tollen Content gesteckt. Vielleicht gehört auch ein gewisses Quentchen Glück dazu und das Aussehen spielt mit großer Wahrscheinlichkeit eine der wichtigsten Rollen.
ABER genau das Authentische, die Nahbarkeit, die Vergleichbarkeit mit sich selbst .. all das bleibt auf der Strecke. Für mich sind die großen Blogger Stars, die tolle Bilder machen, immer tolle Inspirationen parat haben, aber nicht mehr das Mädchen von nebenan.
xxx Laura von http://www.allthatchoices.com
Da bin ich eigentlich ganz deiner Meinung. Sicher haben die allermeisten unheimlich viel Arbeit und Zeit in den Erfolg gesteckt und machen wunderbare Bilder, die eine tolle Inspiration sind…
Ich finde es trotzdem schade, dass es die „Mittelschicht“, wenn wir es mal so nennen wollen, meiner Meinung nach besonders schwer hat, dabei müsste sie eigentlich die größte Zielgruppe ansprechen.
Ich bin gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickelt.
Die liebe Jenny von Shadownlight hat mir gerade den Link von deinem Blogbeitrag gepostet, weil ich zum Thema „famous Blogger“ auch einen Post geschrieben habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn du meinen Beitrag auch einmal durchlesen würdest:
http://inalicespinkshoes.com/2016/11/01/fromwhereistand/
Ich bin eh der Meinung, dass du posten kannst worüber du willst, ohne Beziehungen zur Branche wirst du eh nie bekannt werden und du wirst auch nie die richtig tollen Aufträge bekommen. Es gibt da ganz oben auf dem Treppchen ein kleines Grüppchen und die schieben sich die Luxus-Kooperationen hin und her und alle anderen dürfen schauen, wo sie bleiben. Und ja, da hast du recht. Schau dir Chiara Ferragni an und dann weißt du alles. Sie konsumiert ja von Pelz bis Alligator Leder alles ohne Moral, jeden Tag was anderes was fern von Ethik liegt. Da ich weder einflussreiche Eltern habe, noch aus der Branche komme und zudem auch noch ein ethisch verantwortungsbewusster Mensch bin, werde ich wohl eh nie erfolgreicher Blogger werden.
Das ist der momentane Stand meiner Sicht.
Viele liebe Grüße
Jasmin
Deinen Beitrag habe ich eben gelesen. Er geht ja in eine ähnliche Richtung thematisch. Trotzdem glaube ich, dass sich Qualität und harte Arbeit am Ende auszahlen werden. Auch wenn es andere sicherlich leichter haben. Aber das ist doch immer und überall so.
Moral und Ethik sind vielleicht aber auch etwas sehr Persönliches, was man auf einem Blog vielleicht eben auch nicht thematisieren möchte. Sicher gäbe es bei mir Grenzen, die ich nicht überschreiten würde. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Liebe Grüße an dich
Ein sehr schöner Beitrag! Ich muss auch zugeben, dass mir der ursprüngliche Gedanke eines Blogs besser gefiel und dass mir die Influencer mit ihrem super schicken Lifestyle langsam fad werden. Natürlich liebe auch ich tolle Reisebilder und schöne Outfitposts, aber das ist nicht das worum es im Leben geht und auch nicht das, was sich die meisten von uns leisten können. Und wenn ich bei einem Lifestyle-Blogger den 30 Reisepost in einem kurzen Zeitraum sehe, verliere ich schon langsam das Interesse den Blogpost überhaupt zu öffnen. Ich sehne mich nach mehr Bezug zur Realität und stimme dir zu, dass Blogger ihren Lesern gegenüber eine gewisse Verantwortung tragen sollten. Liebe Grüße! Ivi
http://www.naomella.com
Hab lieben Dank für deine Worte. Es freut mich, dass es offenbar auch einigen anderen so geht, dass der Bezug zur Realität irgendwie verloren geht und damit manchmal auch das Interesse an den Beiträgen.
Liebe Grüße an dich