Runde frei für den nächsten Blogger Beef. Der Streit zwischen Bloggern und Influencer scheint auf einem neuen Level angekommen zu sein. Im Rahmen der Fashion Week wurde vor allem von Bloggerseite wieder fleißig gemosert. „Influencer sollen die neuen Blogger sein? Dabei schreiben die doch meistens überhaupt keinen Blog. Influencer sind keine Blogger. Influencer sind meist verzogene Gören, denen der Erfolg in die Wiege gelegt wurde, weil Mama und Papa ordentlich Kohle haben“. Influencer sind das, was Blogger einmal waren. Die unbeliebte Emporkömmlinge „ohne richtige Ausbildung, denen alles in den Schoß fällt…“
Ausgerechnet Bloggern, die mittlerweile im Online-Medien-Business angekommen scheinen, sind die neuen Influencer ein Dorn im Auge. Sie schnappen ihnen die Plätze in der Frontrow weg. Sahnen die besten Kooperationen ab und müssen eigentlich gar nichts tun, außer hier und dort mal ein Foto von sich an den schönsten Orten, in den schicksten Kleidern zu posten. „Sie sind jung, oberflächlich und haben vom Ernst des (Blogger)Lebens keine Ahnung…“.
Dass nun ausgerechnet Blogger, nachdem sie selbst Jahre lang um Anerkennung bei traditionellen Medienvertretern geworben hatten, mit den neuen Influencern auf Kriegsfuß stehen, ist ebenso schade wie verständlich. Denn hier geht es um Anerkennung, um Aufträge, um Einfluss und die eigene Zukunft.
Und plötzlich werden Blogger zu Richtern
Influencern, das eigene, mühsam erkämpfte Feld einfach überlassen? Mit Nichten geben sich Blogger geschlagen. Sie schreiben und schreiben… Wütende Beiträge, produzieren noch mehr Content, der bei Google gefunden werden kann und trauern einer Zeit hinterher, die noch schneller vorbei zu sein scheint, als sie gekommen war. Einer Zeit, in der mit persönlichen Texten und ein paar Handybildern noch ein Blumenpott im Online-Marketing-Zirkus rund um Beauty, Mode und Lifestyle gewonnen werden konnte.
Doch sind Influencer nicht sogar die besseren Blogger?
Doch während viele Blogger nun selbst zu den Naserümpfern geworden sind, die sie selbst jahrelang von sich überzeugen mussten, frage ich mich: Sind Influencer die besseren Blogger? Ist der Erfolg einer Caro Daur nicht vielleicht sogar der logische nächste Schritt neuer Medien, Werbung und Konsum? Ist es nicht eine folgerichtige Entwicklung, die vor allem Blogger durch ihre zunehmende Professionalisierung in den letzten Jahren vorangetrieben haben? Influencer sind schneller, produktiver und funktionieren ganz offenbar besser als Markenbotschafter.
Blogger haben ihren eigenen Kopf und wollen unabhängig sein
Fakt ist doch, die Informationsflut, die tagtäglich über uns hereinbricht, können wir schon längst nicht mehr überblicken. Wir filtern Nachrichten, Werbung, Unterhaltungsangebote und selbst Mitteilungen unserer Familie und Freunde nach dem Wichtigkeitsprinzip. Je weniger Arbeit wir dazu leisten müssen, desto besser. Denn unsere Zeit ist knapp. Obwohl wir eigentlich nicht mehr, sondern oft weniger Zeit im Büro oder der Firma verbringen, als noch unsere Eltern und Großeltern im Vergleich.
Informationen schnell, aber bitte in kleinsten Häppchen
Wir feiern Nachrichten und Informationen, die für uns so leicht verständlich und eingängig sind, dass wir sie konsumieren können. Auch wenn wir nebenbei im Internet surfen, den Fernseher laufen lassen und noch ein paar Whatsapp Nachrichten mit unseren Liebsten austauschen. Immer uptodate sein, ohne hinter die Kulissen zu gucken. Keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit. Die Männer in den grauen Anzügen lauern schon hinter der nächsten Ecke.
Recherchieren, ausprobieren, Hintergründe und Zusatzinformationen
Wir gucken lieber ein kurzes Tutorial bei YouTube und lassen uns erklären, wie unsere Kamera funktioniert, als uns selbst Zeit für die Bedienungsanleitung und zum Ausprobieren zu nehmen. Warum dann also nicht auch Blogs, Inspirationen und Werbung so schnell wie möglich konsumieren? Statt einen ganzen Beitrag zu lesen, können wir uns auch durch ein paar Bilder scrollen und entdecken auch die neusten Trends, Beautyprodukte und Hotspots. Ganz nebenbei und können zeitlich auch schon einen Tisch beim Szene-Asiaten um die Ecke buchen, der jetzt ganz neu aufgemacht hat.
Sind nicht Influencer die besseren Blogger?
Wenn Influencer genau das machen, was wir an anderen Medien schätzen, nämlich Infos und Inspirationen so schnell wie möglich, verfügbar zu machen, ohne störendes Drumherum, dann beschweren wir uns. Alles zu oberflächlich, zu wenig tiefgründig, nicht nachhaltig und irgendwie beliebig. All das werfen wir Blogger, und ich selbst will mich von solchen Vorurteilen gar nicht freisprechen, Influencern vor. Ist ein Artikel aber zu lang, steigen wir spätestens nach der Hälfte aus oder überfliegen nur die Überschriften und Fotos. Wir sind gelangweilt von zu vielen Informationen, die uns am Ende eigentlich gar nicht interessieren.
Lässt man alles Unnötige weg, bleiben Influencer
Warum dann nicht gleich alles weglassen und sich auf aussagekräftige Bilder, die inspirieren, beschränken? Einen Blogbeitrag schreiben, dauert Zeit. Eine eigene Seite zu pflegen auch. Und kaum ein Blogger besitzt keinen Instagramaccount. Warum nicht nur noch Fotos machen? Liken und kommentieren, wenn am Ende womöglich das Ergebnis das gleiche bleibt? Eine eigene Meinung haben, ist gut und schön, aber lässt sich damit Geld verdienen? Wer arbeitet nicht gerne mit Leuten zusammen, die die eigenen Vorstellungen unkommentiert einfach umsetzen?
Mit Influencern arbeiten ist schneller und unkomplizierter
Denn ob nun Blogger oder Influencer. Ob traditionelle Medien oder neue. Am Ende entscheiden Leser, Zuschauer und Konsumenten, was gefragt ist. Und die Nachfrage bestimmt nun eben einmal das Angebot. Das war schon immer so. Wenn wir also selbst nur Bilder, ohne Hintergründe konsumieren wollen, können wir uns nicht darüber beschweren, wenn sich andere genau darauf beschränken und damit gutes Geld verdienen. Und wenn wir keine echten Meinungen mehr hören wollen, weil sie unbequem und anstrengend sind, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn andere darauf verzichten.
Auch Influencer bekommen nichts geschenkt
Denn eines ist mal sicher: Kein erfolgreicher Influencer liegt den lieben langen Tag auf der faulen Haut, ehe er in wenigen Minuten mal eben ein Selfie vorm Spiegel geschossen und bei Instagram hochgeladen hat. Von nichts kommt nichts – auch nicht bei Influencern. Wie lange haben wir Blogger für Anerkennung gekämpft? Warum behandeln wir nun andere ebenso von oben herab, nur weil sie eine neue, andere Form des erfolgreichen Geldverdienens gefunden haben?
Neid und Missgunst gibt es ganz offensichtlich nicht nur unter Bloggern, sondern auch gegenüber Influencern. Und so bleibt mein Fazit auch das gleiche: Blogger, kümmert euch um eure Sachen. Niemand mag Bloggerbiester, die anderen das Leben schwer machen.
Was meint ihr?
So eine schwierige Debatte. Ich bekomme das immer mehr mit, was da abgeht in den Diskussionen mittlerweile. Ich war dieses Jahr nicht bei der Fashion Week, aber hatte mich auch gewundert weil weniger Einladungen kamen. Das liegt wohl tatsächlich daran, dass Influencer mit ab 50k oder so bevorzugt werden. Klar ist das ärgerlich, wenn wir Blogger weniger eingeladen werden… aber die sehen halt momentan nur die Reichweiten. Ich erreiche auch bei Instagram viel mehr Menschen als in meinen Blogartikeln, doch ich finde so ganz kann man das nicht vergleichen. Auf IG schaut man mal kurz, im Blog liest man schließlich einen ganzen Beitrag und das bleibt auch viel eher hängen.
Da bin ich ganz deiner Meinung. Die Reichweite bei Instagram entscheidet momentan über sehr vieles, was ich persönlich sehr schade finde. Auch weil ich dir in dieser Hinsicht recht gebe, es ist ein ganz anderer Konsum. Ein Bild sehe ich und scrolle ich oft viel schneller weiter (auch wenn das natürlich auch anders sein kann).
Bei mir ist es zumindest auf die gesehen anders. Mein IG Account ist sehr klein. Ich erreiche mehr Leute über den Blog. Zumal ein Blogbeitrag auch noch nach Monaten oder sogar Jahres gelesen wird. Das ist bei IG nicht Fall.
Hui, harte Kost und ich muss ehrlich gestehen, dass ich mich damit noch gar nicht so detailliert auseinander gesetzt habe. Zudem sogar PR´s die Blogger mittlerweile als Influencer bezeichnen oder man sich als Influencer auf bestimmt bezahlte Beiträge bewirbt obwohl mal Blogger ist und hier als Blogger Influencer genannt wird.
Unterm Strich, so sage ich mir:
Überall steckt Arbeit dahinter :) .
Liebe Grüße!
Die Unterscheidung kommt zumeist von Bloggern, die sich gerne in ein anderes Licht rücken wollen als das des typischen Werbegesichts oder Markenbotschafters. Von daher ist die Gleichsetzung auch nicht unbedingt falsch. Vieles liegt vermutlich auch an der Selbstwahrnehmung. Viele Blogger sehen sich Journalisten näher als Influencern… Schwieriges Thema, das sicherlich spannend bleiben wird.
Liebe Grüße an dich
Du hast einen super interessanter Bericht geschrieben!!!
Vieles wusste ich gar nicht! Danke dir!
Hab einen schönen Abend!
xoxo Jacqueline
http://www.hokis1981.com
Hab viele lieben Dank für dein Feedback!!
Ich wünsche dir ein tolles Wochenende!
Ehrlich gesagt, ich mag das Wort „Influencer“ nicht. Für mich ist das Wort absolut negativ behaftet im Sinne von Manipulation und das ist es ein stückweit ja auch, vor allem, wenn manche dieser sogenannten Influencer ihre Werbeartikel nicht mal ordnungsgemäß kennzeichnen. Ich sage immer, ich gönne jedem alles und das meine ich wirklich so, aber mir sind die Menschen aus diesem Bereich teilweise extrem unsympathisch. Was da mit ihnen und Bloggern abgeht, bekomme ich gar nicht mit und das ist auch gut so. Mich nervt diese ständige Präsenz von so vielen Accounts auf zig Plattformen – auf Instagram muss man nur auf große Accounts klicken und in die Bio gucken, was steht da, genau: Influencer. Sorry, ich lasse mich nicht beeinflussen und mag es nicht, wenn Leute sich irgendwelche trendigen Bezeichnungen auf die Jacke pinseln. So ein Theater das alles, bin ich froh, dass ich in diesen Kreisen nicht verkehren muss. Liebe Grüße und morgen ist Freitag :)
Das liegt aber vermutlich daran, dass du eben auch etwas älter als die typische Zielgruppe von Influencern ist. Meist minderjährig. Influencer ist kein schönes Wort, aber letzten Endes geht es ja doch immer um Inspiration und Werbung. Von daher ist die Bezeichnung auch nicht so schlecht… Schwieriges Thema auf jeden Fall…
Die Überpräsenz mag ich auch nicht so gerne. Aber so ist es mit gerade erfolgreichen Promis ja eigentlich auch… Ich würde jeden Falls nicht sagen, dass das etwas ist, was nun Influencer oder Blogger ausschließlich betrifft.
Liebe Grüße an dich
klasse essay!
alles in allem mag ich diese bezeichnung influencer irgendwie gar nicht – wer will sich schon beeinflussen lassen… wobei ich mich durchaus beeinflussen lasse. jedoch eher durch starke persönlichkeiten, die bestimmte werte und ansichten vermitteln.
aber influencer, die wie oben angedeutet, nur „verzogene Gören, denen der Erfolg in die Wiege gelegt wurde, weil Mama und Papa ordentlich Kohle haben“ sind, denen lässt man doch nur ungern den raum zu, einen nachhaltig beeinflussen oder prägen zu können. ich glaube genau hieraus ergibt sich unter anderem auch die ablehnung gegenüber influencern.
liebste grüße,
sarah
http://www.eattraincare.com
Hab lieben Dank dafür!!
Die Bezeichnung ist wirklich nicht so schön, auch wenn sie vermutlich vollkommen richtig ist. Denn genau darum geht es ja eigentlich. Um ein einzelnes Bild eines hübschen Mädchens beeinflussen kann, hängt sicherlich vom Alter ab. Aber mir scheint schon, dass sich gerade sehr junge Leute von Traumbildern bei Instagram sehr beeinflussen lassen. Es bleibt auf jeden Fall spannend!
Liebste Grüße auch an dich!!
Danke für diesen tollen Beitrag, der auf jeden Fall zum Nachdenken anregt! Ich finde die großen Influencer haben den Erfolg verdient, da sie meist auch ziemlich hart dafür arbeiten. Inzwischen gibt es aber auch einfach viele mit vielen Followern, so dass die Differenzierung gar nicht mehr so einfach ist. Mit meinem Instagram Account komme ich mir auf jeden Fall extrem klein vor und bin immer erstaunt, dass gefühlt 90% mehr Follower haben. Ich bin froh, dass ich vom Bloggen nicht leben muss, sonst würde ich mich nun sehr ärgern, dass ich es versäumt habe, bereits von Anfang an mehr auf Instagram zu setzen, als es scheinbar noch möglich war, zu wachsen. Jetzt ist der Zug abgelaufen. Ich denke aber auch, dass Blogs nach wie vor ihre Berechtigung haben und es immer auf das jeweilige Ziel des Kunden ankommt und welche Zielgruppe er ansprechen möchte. Die Instagram-Zielgruppe ist im Schnitt ja sehr jung.
Liebe Grüße
Diana
Danke dir für dein tolles Feedback. Darüber freue ich mich sehr. Ja, es gibt mittlerweile viele mit vielen Followern und es müssen immer mehr sein, damit es noch besonders ist. Wie du weißt, ist mein Account ja noch mal deutlich kleiner als deiner. Mittlerweile ärgere ich mich darüber aber nicht mehr und stecke auch nicht mehr viel Zeit rein. Es bringt sowieso nichts. Dann fokussiere ich mich lieber auf den Blog. Denn ich bin ganz deiner Meinung: alle Plattformen haben ihre Berechtigung, ihren Vorteil und ihre Zielgruppen.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!!
Wow! Mega, vielen Dank für diese Sicht der Dinge. Ehrlich gesagt habe ich mich in Berlin auch aufgeregt, aber gar nicht speziell über „Influencer“ sondern generell darüber, wie wenig es vielen um die „Sache“ geht. Vielen scheint ihr eigenes Auftreten so viel wichtiger zu sein als die Mode, weswegen man ja eigentlich eine Fashion Week besucht. Aber was heißt „man“. Du hast absolut Recht. Man sollte jeden das tun lassen, was es kann und was er tun möchte. Wenn die Firmen gerne mit Influencern arbeiten möchten, sollen sie es machen. Am Ende zählt für mich persönlich, dass mir die Arbeit Spaß macht. Meinen Beitrag zum Thema poste ich am Dienstag, mit deinem kann der allerdings nicht mithalten…
Liebste Grüße aus Freiburg
Neele
Danke dir, liebe Neele für deine Sicht der Dinge.
Um ehrlich zu sein, fand ich es dieses Mal „besser“ als sonst, weil ich das Gefühl hatte, gerade mit der neuen Location im Kaufhaus Jandorf ginge es doch wieder mehr um die Sache, also um die Mode. Schade, dass du offenbar andere Erfahrungen gemacht hast.
Dein Artikel zum Thema wird ganz sicher auch sehr gut sein. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf ihn zu lesen.
Liebste Grüße aus Bielefeld,
Melli
Ich merke gerade, wie wenig Ahnung ich doch von der Materie habe (vermutlich auch, weil ich einfach eine private „Spaß-Bloggerin“ bin, die wenig Interesse an Reichweiten & Co. hat). ): ich habe ja angenommen Blogger sind mit Influencern gleichzusetzen. Oder mangelte es bisher nur an einem Namen für das Mysterium, dass praktisch jeder mit einem IG-Account „groß werden“ (im Sinne von bekannt)) kann? Ich finde es schwierig, beides miteinander zu vergleichen. In einem Bild kann auch viel Arbeit stecken, auch wenn ich davon ausgehe, dass es bei einem Blogpost deutlich mehr ist. Letztlich – und da spielt das Medium dann auch keine Rolle mehr – kommt es doch nicht darauf an, wie viele Follower jemand hat, sondern was er „umsetzt“.
Das kann man so gar nicht sagen. Es gibt sehr viele, die Blogger und Influencer gleichsetzen und vielleicht ist das auch gar nicht falsch. Denn am Ende inspirieren beide. Vielen Bloggern geht es momentan darum, dass sie eben „mehr“ als ein hübsches Gesicht sind und vor allem auch als „Autoren“ wahrgenommen werden wollen. Ich gebe dir total recht! Auch ein Bild kann ganz viel transportieren. Auf jeden Fall! Und es kommt IMMER auf die Umsetzung und den Kontext an. Also ist es wahrscheinlich auch einfach ungerecht zu behaupten, dass hinter Instagramern oder Influencer nichts ist außer schönen Gesichtern und Körpern auf schönen Bildern…
Auf jeden Fall eine spannende Diskussion.
Als ich die Überschrift deines Artikels gelesen habe, habe ich mich erstmal ans „Bein gepisst“ gefühlt. -> Nein! Influencer sind Influencer und Blogger sind Blogger. Und wieso sollten sie besser sein?!
Dann hast du allerdings geschrieben, dass Artikel, wenn sie zu lang sind, nicht mehr gelesen werden und wir eher Fotos und Überschriften überfliegen – Und ja, damit hast du leider recht. Und wenn man das weg lässt… Hm.
Ich muss sagen, dass ich auch etwas angenervt von dem plötzlichen Hype um Influencer bin. Es ist schon so, dass Influencer an den Bloggern vorbeigeschossen sind und das ist etwas, woran wir ordentlich zu knabbern haben. Es ist einfach schade, dass Instagram mittlerweile mehr zu zählen scheint als ein Blog, in dem wirklich viel Arbeit und Herzblut steckt.
Das hat aber nichts mit den einzelnen Influencern zu tun, also kann man es ihnen nicht unbedingt vorwerfen. Die stecken natürlich auch genügend Zeit in ihren Account und verzweifeln an manchen Bildern. (Nur machen wir das auch… nur eben neben dem Blog.)
Ich ärgere mich auch ein bisschen, dass ich Instagram so lange vernachlässigt habe und der Zug mittlerweile schon so ziemlich abgefahren ist.
Ich muss aber auch sagen, dass ich die Instagramwelt als ziemlich „fake“ empfinde, weswegen mir auch etwas die Lust vergangen ist. Sicherlich spielen da auch meine persönlichen Erfahrungen mit rein, aber ich habe gemerkt, dass Blogger um einiges echter und freundlicher sind, als Influencer (oder Influencer die jetzt auch bloggen). Damit meine ich nicht mal speziell Größen wie Caro Daur, sondern eher jene, die mit der Zeit einfach unsympathisch wurden.
Liebste Grüße
Jane von Shades of Ivory
Aus deinem Artikel geht hervor, was ich absolut so unterschreibe: Blogger sind keine Influencer und Influencer sind keine Blogger. Es sind aus meiner Sicht tatsächlich zwei verschiedene – ja wie soll man es bezeichnen – „Berufe“ / Erscheinungen.
Und ja, ich bekenne mich schuldig: Ich lese ganz ganz ganz viele Blogbeiträge nur quer oder schaue mir nur die Überschriften und Bilder an. Das liegt zum einen daran, dass meine Zeit einfach begrenzt ist und man bei der Vielzahl an Blogs und der Postingrate einfach nicht mehr hinterher kommt und zum anderen auch oftmals daran, dass mich vieles nicht (mehr) interessiert.
Manche Beiträge sind so belanglos, die Blogs erreichen mich nicht mehr. Ein Influencer ist schneller und einfach „on point“. Bis der nächste Outfit Post online ist, ist die Zara Jacke eh schon ausverkauft. Vielleicht wird deutlich, was ich damit meine. Ich suche nach Inspiration, die für mich umsetzbar ist. Insbesondere in den letzten zwei Monaten ist es mir aufgefallen als ich nur noch als Bolgleser unterwegs war. Und da hat das schnelllebige Instagram einfach die Nase vorn, egal ob jetzt vom kleinen oder großen Influencer genutzt.
Trotzdem finde ich die Bezeichnung „Influencer“ total abgehoben und daneben. Wenn andere einen als Influencer bezeichnen, okay. Aber sich selbst so zu bezeichnen, zeigt für mich einfach eine klare Selbstüberschätzung. Blogger finde ich sympathischer, Influencer inspirierender (das gilt natürlich nicht pauschal).
Blogs lese ich nur noch, wenn mich die Person interessiert, wenn ich den Blog sympathisch finde. Ansonsten sind die meisten Blogs ohne klare inhaltliche Linie bei mir aus der Aboliste geflogen. Diese persönliche tagebuchartige Bloggestaltung passt meiner Meinung nach einfach inzwischen besser zu Instagram. Inhaltlich klar umrissene Blogs mit richtigem Content, der nicht nur schön anzusehen ist, hat aber nach wie vor eine große Daseinsberechtigung. Aber dann stehen Blogger und Influencer auch irgendwie außer Konkurrenz. Denn letztendlich steht beim Influencer die eigene Person im Vordergrund und nicht der Content.
Wieder ein toller und zum Nachdenken anregender Beitrag! :)
Hallo liebe Melli,
danke für die interessante Darlegung. Es gibt solche und solche Sichtweisen und daher kann man das nicht so genau abgrenzen. Mal lasse ich mich bei Insta inspirieren, aber ich lese auch gerne längere Blogbeiträge. Was ich gar nicht mache ist, Youtube schauen…
Liebe Grüße
Anja
Die Abgrenzung ist vielleicht auch grundsätzlich eher schwierig. Manche Inhalte eigenen sich eben auch mehr für Fotos und Instagram und wieder andere eben mehr um sie ausführlich auf Blogs zu beschreiben oder zu diskutieren. Letzten Endes geht es aber doch immer um Inspirationen auf allen Seiten, denke ich zumindest.
Viele Grüße an dich
Interessante Themenwahl. Ich persönlich finde das Thema sehr schwierig. Aber ich muss sagen, man sollte jeden respektieren und die Arbeit sehen, die hinter dem Ganzen steckt! Wie Du sagst, liegen „Influencer“ auch nicht auf der faulen Haut. Ständig und überall schöne Fotos zu machen, finde ich auch nicht gerade entspannend!
Liebste Grüße
AnnaLucia von http://annalucia.de/
Vielen lieben Dank dafür!! Gegenseitiger Respekt sollte auf jeden Fall immer da sein. Allerdings verstehe ich persönlich auch gar nicht so sehr, warum man unbedingt einen Unterschied machen will. Dass die einzelnen Plattformen unterschiedlich sind und ganz sicher unterschiedliche Leute ansprechen, klar, aber letzten Endes sind zumindest alle professionellen Blogger in irgendeiner Form Influecer. Auch wenn ich das Wort auch nicht so schön finde.
Liebe Grüße an dich
Liebe Melli,
ich persönlich finde die Überschrift schon nicht ganz so gelungen gewählt – denn wie du schon richtig schreibst: in den meisten Fällen haben sich Influencer eine neue Art des Geldverdienens gefunden. Influencer sind nicht gleich Blogger – Influencer ist für mich ein Oberbegriff. Ein Oberbegriff für Menschen mit Einfluss, egal ob sie diesen als Instagramer, Youtuber oder Blogger ausüben. Aus diesem Grund sind sie nicht gleich „die besseren“ Blogger, weil oft sind es ja auch keine Blogger.
Ansonsten bin ich gegen Stutenbissigkeit – „The harder I work the more luck I seem to have“ trifft hier genau ins Schwarze. Natürlich haben manche Menschen die besseren Startbedingungen, aber ich denke, dass wirklich jeder Etwas -egal was, egal ob Influencer, Bürokauffrau oder Bäckerin- erreichen kann, wenn die Person hart dafür arbeitet. Deswegen sollte sich jeder an die eigene Nase arbeiten und für seinen Erfolg – egal in welche Richtung dieser führen soll – arbeiten. Missgunst macht hässlich. Gönnen können ist eine Tugend!
Ganz liebe Grüße,
Tina
Liebe Tina,
danke dir für dein Feedback. Über den Titel kann man sicherlich diskutieren. Eigentlich sehe ich es auch so, dass Influencer eher ein Oberbegriff ist. Denn tatsächlich haben viele keinen Blog. Aber ob Blogs tatsächlich in Zukunft eine Relevanz haben, weiß ich nicht. Die Szene entwickelt sich so schnell… Instagramer ersetzen (nicht nur bei der Fashion Week) immer häufiger Blogger, weil es schneller und unkomplizierter und vor allem leichter überprüfbar ist. Und ja, natürlich ist das zu einfach gedacht, aber ich denke viele Firmen interessiert oft „nur“ die schnelle Platzierung eines Produktes. Und dafür sind wohl Instagram und Co. die besseren Plattformen.
So oder so bleibt es auf jeden Fall spannend.
Liebe Grüße an dich
Wie viele meiner Vorredner hier in den Kommentaren bin ich durch deinen tollen Post erst drauf aufmerksam geworden, dass Blogger und Influencer nicht unbedingt das gleiche sein muss. Ich hatte beide Begriffe bisher auch eher in die gleiche Schublade einsortiert. Wenn mich jemand fragt, sage ich immer, ich bin Blogger. Aber nach deinem Artikel habe ich tatsächlich mal hinterfragt, ob das denn tatsächlich stimmt. Ja, ich habe einen Blog. Aber der kam erst deutlich nach anderen Kanälen wie Lookbook oder Facebook. Oft habe ich mich auch gefragt, ob ich nicht schon viel mehr Instagram-Follower haben könnte, wenn ich mich drauf konzentrieren würde, jeden Tag einige hochqualitative Bilder zu posten, anstatt zu den hochqualitativen Bildern auch noch viel Text auf dem Blog zu schreiben. Trotzdem bin ich froh, auf meinem Blog auch mal umfassender auf ein Thema eingehen zu können als in einer Instagram Caption. In einer Zeit, in der man auf Instagram leicht mal das Gefühl bekommt, der einzige echte Mensch zwischen lauter Bots zu sein, die andere Bilder spamhaft mit „Nice!“ und „Great job! Check out my profile!“ kommentieren, finde ich es besonders wertvoll, wenn ein echter Mensch einen echt durchdachten Text schreibt. Ich glaube deshalb, dass die Blogs immer ihre Daseinsberechtigung haben oder sogar wieder an Popularität zunehmen werden, gerade weil sie sich von dem endlosen Strom an oberflächlichem, austauschbarem Content unterscheiden. In Hinblick auf Firmenkooperationen ist es z.B. für meine Firma wichtig, dass eine Partnerschaft auch über Monate und Jahre hinweg Zugriffe generiert und das ist bei einem Blog deutlich eher gegeben als bei schnelllebigen Medien wie Instagram oder Snapchat.
Vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Kommentar.
Ich habe diese Unterscheidung ja nicht gemacht. Von daher verstehe ich, wenn man es gleichsetzt. Ich verstehe aber auch, warum so viele Blogger mittlerweile darauf so beharren, dass sie Blogger sind (selbst wenn sie auch Influencer sind). Es geht also in der Diskussion vor allem um die Plattformen und die ausführlicheren (ehrlicheren?) Berichte. Aber ob sich das immer so unterscheiden lässt?! Was die Austauschbarkeit betrifft, gebe ich dir aber absolut recht. Zumal ein Blogbeitrag jahrelang noch bei Google gefunden werden kann und wird. Ein Bild bei Instagram „verschwindet“ sehr viel schneller von der Bildfläche, wenn man es nennen möchte.
Gibt es in Deutschland Influencer. Ich kenne keine …. kannst du nich sein paar Beispiele nennen ???