Vom Warten auf morgen.
Und schon wieder ist eine Woche rum. Klingt nach „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Aber so ist es auch. Ein Viertel von 2015 ist bereits wieder Vergangenheit, dabei hat es doch eigentlich noch gar nicht richtig begonnen. Woran liegt es, dass wir ständig das Gefühl haben, die Zeit rennt nur so an uns vorbei, ohne dass uns Luft zum Atmen bliebe? Dabei erleben wir jeden Tag 1000 Dinge, treffen die unterschiedlichsten Persönlichkeiten und kein einziger gleicht tatsächlich dem anderen – auch wenn es manchmal so aussieht. Ich glaube wir wissen die Zeit, den Tag, den Moment nicht zu schätzen, weil wir immer mit Warten beschäftigt sind. Warten auf das Große, Tolle, Neue, Einzigartige, Bedeutungsvolle. Jeden Tag. Unser Leben lang.
Wenn wir noch Kinder sind, warten wir auf den Osterhasen und den Weihnachtsmann, auf die Sommerferien, die uns unendlich erscheinen, auf unseren Geburtstag und den Sonntagvormittag, an dem wir fernsehen können, weil unsere Eltern noch schlafen. Wir warten auf den Kindergarten, den ersten Schultag und darauf endlich volljährig zu sein. Machen und tun zu können, was wir wollen. Raus aus der Enge der Kleinstadt in die große weite Welt, die uns offen steht. Wir warten auf den Studienplatz an unserem Wunschort, auf den Ausbildungsplatz in der Firma, in der wir schon immer arbeiten wollten. Wir warten und warten und warten – auf das, was kommt.
Und wenn wir groß sind, dann warten wir auf den richtigen Partner, auf das richtige Jobangebot, das endlich unsere Leistungen honoriert. Wir warten darauf zu heiraten, Kinder zu kriegen, Häuser zu bauen. Und im Kleinen warten wir auf den Feierabend, das Wochenende, den nächsten Urlaub oder einfach den freien Tag, den wir uns schon so lange wünschen. Und während wir warten, verpassen wir all die wunderbaren Momenten und Begegnungen, die das Leben ausmachen. Der Kaffee am Morgen, der die müden Knochen mit Leben füllt. Das Mittagsessen in der Sonne mit der lieben Kollegin, die uns den neusten Klatsch und Tratsch erzählt. Der Feierabend, den wir mit einer leckeren Pizza mit unserer Lieblingsserie genießen. Was zählt, ist der Moment. Jetzt, nicht morgen, schon gar nicht irgendwann.
Alltag ist das Beste, was das Leben zu bieten hat. Denn jeden einzelnen Tag dürfen wir mit unseren Liebsten genießen, ob auf zwei oder auf vier Beinen. Heute kann ich meine Freundin anrufen und ihr sagen, wie gern ich sie habe. Morgen auch. Ich kann jetzt einen Sonntagsspaziergang in der Sonne machen und mich darüber freuen, dass die ersten Blumen blühen. Morgen, am Montag, kann ich mich darüber freuen, dass ich eine Aufgabe habe, einen Job, der mich im besten Fall sogar glücklich macht. Und wenn nicht, dann habe ich die Freiheit, mir etwas anderes zu suchen, das mich ausfüllt. Ob das eine andere Stelle ist oder einfach ein Hobby, spielt keine Rolle. Hauptsache es macht mich glücklich.
Ich kann aufhören zu warten und stattdessen einfach das Leben genießen. Den Weihnachtsmann habe ich sowieso nie gesehen.
Deine Texte sind einfach immer so wunderbar passend und inspirierend. Passend dazu, werde ich jetzt meinen Sonntagskaffee geniessen :)
Ich danke dir meine Liebe und wünsche dir einen fabelhaften Sonntagskaffee und einen guten Start in die neue Woche :)
Toller Text! :) Ich denke das warten kann auch gleichzeitig vorfreude auf bevorstehendes sein – und das ist auch toll! :)
Danke dir, das freut mich :)))
Vorfreude ist wirklich meist etwas sehr Schönes!
Viele Grüße an dich
Hallo Pinkpetzie,
ich habe dich grade eben per Zufall entdeckt und finde dich jetzt schon klasse! Deine Texte sind so wunderbar lustig und inspirieren zum Nachdenken.
Ich bin begeistert und lese auf jeden Fall noch mehr von dir. Weiter so!
Liebe Grüße,
die Zimtprinzessin
Herzlichen Dank, das ist lieb von dir und ich freue mich sehr, wenn dir meine Texte gefallen. Du darfst gerne noch ganz viel mehr lesen ;-)
Herzliche Grüße an dich
Ich danke Dir.
Das freut mich sehr. :)
Liebste Grüße,
Lisa von Ash Blonde
Bin gerade auf deinen Blog gestoßen und muss sagen – RICHTIG GUT. Daumen hoch.
Gruß
Tamara
Oh wie richtig Du mal wieder liegst…!!! Auch wenn ich mich manchmal frage, was das Leben noch so zu bieten hat. Das Warten wird immer unbedeutender. Früher war alles größer, wichtiger und nun? Und irgendwie ist das Warten so unwichtig, weil gerade das Unerwartete so spannend ist.
Viele liebe Grüße!
Hallo meine Liebe :) vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar! Habe mich sehr darüber gefreut, auch eine positive Rückmeldung wegen dieses kritischen Themas zu bekommen :)
Zu deinen Gedanken: Ich habe mir über dieses Phänomen des Wartens, bzw. des zeitlichen Empfindens auch schon des Öfteren Gedanken gemacht (hier kommt dann die Philosophiestudentin in mir zum Vorschein^^) ich glaube wir empfinden alles was wir erleben, immer in Relation zu dem was wir schon erlebt haben. Wenn wir – je älter wir werden – das Leben als immer schneller empfinden, liegt das einfach daran, dass wir den einzelnen Tag in Relation zu der Gesamtheit unseres Lebens betrachten. Der einzelne Tag ist somit wesentlich länger für ein Kind, als für einen Hundertjährigen. Und ich denke, dass das Warten viel mehr ein Hungern nach mehr ist. Ein Nicht-zufrieden-geben, mit dem was wir schon haben. Jemand der alles haben kann, jeden Tag, und kein bestreben danach hat, dieses etwas vielleicht in einem Jahr oder fünf zu erreichen, der lebt doch auch nicht unbedingt im hier und jetzt, sondern müsste ziemlich unzufrieden sein, weil er ja schon alles hat, wonach er streben kann…lehre mich eines besseren, aber ich glaube dass dieses Warten nur der negative Ausdruck für ein Bestreben ist, das uns Menschen einfach ausmacht. Das Bestreben nach mehr, nach Neuem, nach Überraschenden.
Trotzdem ist der Ansatz, sich an dem zu erfreuen, was man gerade im Moment besitzt natürlich unheimlich wichtig und sollte auf keinen Fall weniger wertgeschätzt werden, als das was noch vor einem liegt.
Liebst Christin
von Glasschuh.com
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