Wetter, Klassenerhalt, Ziel, Musik, Coachella, Macbook, Zahnarzt, Angst und wirre Gedanken.
Und noch viel mehr Dinge schwirren mir im Kopf herum, während ich versuche, einen Sonntagsposts zu schreiben. Ich bin mit meinen Gedanken überall und nirgends. Kann mich nicht konzentrieren, nicht auf eine Sache fixieren, bin überall und nirgends. Ich könnte einen, der Sonntage sind… Beiträge, die sowieso schon lange fertig sind, posten. Doch keiner passt zu meiner Stimmung, nicht dass ich sie beschreiben könnte. Sonne, Regen, Schnee, Hagel, Sturm: das Wetter passt sich meine Laune an. Oder ist es anders herum? Wer weiß das schon so genau. Ich bin überall und nirgends.
Das Saisonziel ist erreicht, der Klassenerhalt geschafft. Man muss nicht Meister werden, um etwas zu erreichen, auch nicht in der zweiten Liga. Es sei denn, man ist Bayern München oder so. Drei Spieltage vor Ende alles klar zu machen, fühlt sich seltsam unwirklich an. Das ist nicht Arminia, es nicht bis zur letzten Minute spannend zu machen, manchmal sogar darüber hinaus. Als würde der Ballon einfach langsam seine Luft verlieren, statt mit einem lauten Knall zu zerplatzen. Aber mir soll es Recht sein. Das große Ziel ist geschafft.
Ob ihr es glaubt oder nicht, ich nutze jetzt Spotify, seit ein paar Tagen. Langsam und heimlich habe ich meine Liebe zur Musik wieder entdeckt, die ich solange irgendwo verloren hatte. Wenn Musik nur noch ein Job ist, wenn sie einen nicht mehr berührt, dann verliert sie ihren Reiz und irgendwie ihre Daseinsberechtigung. Ob etwas Maintstream ist oder nicht, interessiert mich nicht, welche Richtung, welches Genre, welche Sprache, das ist für mich nicht wichtig. Wenn Musik mich nicht begeistern kann, brauche ich sie nicht. Sarah Connor, Deichkind, Olli Schulz, K.I.Z. und Kraftklub sind nur eine kleine Auswahl dessen, was ich dieses Jahr schon gesehen habe. Alle waren auf ihre Art gut und eigentlich hätte ich es von keinem vorher erwartet. Aber auch das ist Musik, Überraschung pur. Und obwohl, vielleicht auch gerade weil, Musik mein Job ist, habe ich an dieser Stelle dazu bisher nie was gesagt. Dabei behauptet Google, dass ein Großteil meiner Leser musikinteressiert ist.
Meine Leser mögen Musik
Einen meiner ersten Beiträge auf diesem Blog habe ich damals Philipp Poisel, beziehungsweise seinem Auftritt zusammen mit seinem Projekt Seerosenteich, gewidmet, den ich ein paar Wochen zuvor erleben durfte. Und auch heute noch, über drei Jahre später, gehört dieses Konzert zu den absolut großartigsten, die ich in fast sieben Jahren Kulturjournalismus erleben durfte. Nie im Leben hätte ich mir selbst eine Karte für eine solche Veranstaltung gekauft und wüsste heute nicht, wie sehr es sich lohnt, sich auf Dinge einzulassen, die einem eigentlich völlig fremd sind.
Um so trauriger finde ich es, was drüben beim Coachella Festival abläuft. Ich weiß zwar, wer wann da war und vor allem, was er getragen hat, habe aber vom Lineup eigentlich keinen blassen Schimmer. Geht es nur mir so, oder habt auch ihr das Gefühl, dass Coachella längst zu einer Bühne der Selbstdarstellung geworden ist? Jeder, der was auf sich hält, fliegt hin oder wird eingeladen und macht Fotos über Fotos, natürlich möglichst leichtbekleidet, die dann mit den entsprechenden Hashtags versehen, zum Selbstläufer werden. Der eigentliche Sinn und Zweck dieser Veranstaltung, nämlich die Musik, ist längst zur Nebensache geworden.
Es ist ein bisschen so wie bei den großen Modenschauen, bei denen auch die Mode und Designer längst von Stars, Sternchen und mittlerweile auch Bloggern in den Schatten gestellt werden – zumindest war das mein Eindruck, als ich im Januar zum ersten Mal in Berlin dabei war. Selbstdarstellung um jeden Preis… Mir ist das völlig fremd. Und vielleicht habe ich das falsche Hobby, den falschen Beruf, denn als Blogger ist man zur Selbstinszenierung verdammt, zumindest irgendwie. Ich sagte doch, ich bin überall und nirgends, kann mich nicht konzentrieren, nicht fokussieren…
Bekomme ich ein rosegoldenes Macbook schneller als gedacht?
Seit Tagen, eigentlich schon Wochen läuft mein Macbook, das mittlerweile auch schon viereinhalb Jahre auf dem Buckel hat, nicht mehr richtig. Allein ein Worddokument zu bearbeiten, ist eine Sache von Stunden. Weil sich bei jedem Befehl erst einmal stundenlang das bunte Regenbogenrädchen dreht. Wenn ich dann noch aus Versehen, ein Programm, das etwas mehr Leistung einfordert, wie Photoshop, Illustrator oder Indesign, öffne, dann kann ich mir gleich einen Kaffee und was zu essen holen, so schnell ist an weiterarbeiten nicht zu denken. Und weil ich sowieso ein recht ungeduldiger Mensch bin, bringt mich diese Situation regelmäßig auf die Palme. Das Betriebssystem neu aufzuspielen, hat leider auch noch nicht funktioniert. Also werde ich das Ding wohl oder übel morgen in den Store bringen und hoffen, dass die es in Ordnung bringen können.
Das heißt, wenn ich den Zahnarzttermin in aller Herrgottsfrühe überlebe. Der Termin vor zwei Wochen wurde ja abgesagt und weil ich am Dienstag eh schon einen (weiteren) Termin habe, wäre es doch super praktisch, den anderen, ausgefallenen, vorher noch nachzuholen. Muss ja schließlich alles seine Ordnung haben. Oder eben auch nicht. Denn ich befürchte wieder einmal das Schlimmste. Wenn Ärzte, und dazu gehören Zahnärzte im Besonderen, erst einmal anfangen, etwas zu suchen, dann suchen sie solange, bis sie tatsächlich etwas finden. Und ein Besuch beim Zahnarzt gehört auch bei mir zu dem Schlimmstmöglichen überhaupt. Allein das Geräusch der Nerv tötenden Geräte, verursacht mir eine Gänsehaut, inklusive kaltem Schauer, der mir über den Rücken läuft. Und das gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen? Wer weiß, auf welche Ideen der Zahnarzt dann außerdem noch kommt.
Mein Puls rast, mir bricht der Schweiß aus, wie soll ich heute Nacht überhaupt ein Auge zukriegen? Zahnarzt ist echt der absolute Horror für mich. Und darüber schreiben hilft irgendwie zumindest ein bisschen. Denn es gibt so gut wie niemanden, der gerne zum Zahnarzt geht, und stattdessen ganz viele, die eben solche Panik haben wie ich. Und wenn man das Ganze wirklich einmal nüchtern und sachlich von außen betrachtet, dann ist ein Besuch beim Zahnarzt echte Folter. Anders lässt es sich nicht beschreiben.
Gibt’s was Schlimmeres als einen Besuch beim Zahnarzt?
Denn auf dem Rücken liegend, brechen mindestens zwei Leute einem in Mund herum, während alle Nerven direkt und ohne Umwege zum Gehirn führen, das Alarm schlägt und zur Flucht rät. Adrenalin jagt durch die Adern, lässt das Herz rasen und kann nicht durch Wegrennen oder Kämpfen abgebaut werden, was das evolutionsbedingt einzig Sinnvolle wäre. Stattdessen gilt es, möglichst still zu verharren, das Atmen auf ein Minimum zu reduzieren und am besten auch gleich noch den Schluckreflex zu unterdrücken, der sich ja immer dann, wenn man Schläuche, Bohrer und anderes Gerät im Mund hängen hat, besonders vehement zu Wort meldet.
Und in aller Regel geht es einem hinterher deutlich schlechter als vorher – zumindest ist das bei mir so. Solltet ihr also in den nächsten Tagen nichts von mir hören, der Zahnarzt war’s, damit ihr Bescheid wisst. Und bevor ich nun noch weiter Dinge in einem Text zusammenbringe, die eigentlich rein gar nichts miteinander verbindet, verabschiede ich mich lieber und wünsche euch einen sehr viel besseren Wochenstart als den, den ich erleben werde.
Den kompletten Beitrag zu meinem Outfit findet ihr übrigens hier.
NEIN, es gibt nichts schlimmeres als zahnarzt- angstschweiß, herzrasen… das alles kenne ich. ich hasse zahnarzt :(
klassenerhalt, das habe ich heute auch gehört, freut mich für euch :)
liebe grüße!
Danke dir!! Schön, dass du das genauso siehst, oder auch nicht, denn blöd bleibt es ja trotzdem. Naja geteiltes Leid ist halbes Leid.
Und danke für Glückwünsche, mal sehen, was aus den anderen wird ;)
Liebe Grüße an dich
Ich persönlich liebe ja Zahnarztbesuche, aber ich weiß, dass ich da zur Minderheit gehöre. Ich wünsche dir viel Glück, dass alles gutgeht!!!
Dass man wenig von der Musik bei Coachella gelesen hat, hat mich auch geärgert. Ich weiß nur, dass Guns’n’Roses aufgetreten sind, weil irgendein Instagrammer sich erbarmt hat, nicht nur Selfies zu posten.
Du bist aber schon ein bisschen verrückt. Zahnarztbesuche lieben, das ist nun wirklich absurd :P
Ich finde es auch total schade, von Guns’n’Roses wusste ich noch nicht mal. Mal sehen, wann der Hype ins Gegenteil kippt. Irgendwie ist es ja fast immer so.
Liebe Grüße an dich
Herrje, der Zahnarztbesuch! Ich verschiebe meinen seit zwei Monaten. Aber ich war erst kürzlich da, oder ist schon wieder ein Jahr um?!
Klassenerhalt und der Hermannslauf! Tolle Ereignisse vom Wochenende!
Liebe Grüße,
Alex.
Ich habe auch das Gefühl, dass ein Jahr immer ganz schnell um ist. Im Moment bin ich aber leider Dauergast. Ganz doof.
Und ja, das Wochenende war echt super ;)
Liebe Grüße an dich
Ich höre inzwischen zum Aufstehen endlich wieder Musik und finde vor allem die Playlists auf Spotify top! Auf Konzerte bin ich immer gerne gegangen, aber dieses Musik hören im Alltag zum Abschalten habe ich in letzter Zeit doch sehr vernachlässigt.
Ich freue mich schon auf das diesjährige Rock am Ring, Schlabberlook, Sonnenhut und -brille und ich bin zufrieden. Deswegen mag ich die alternative Szene so gerne, natürlich hat man auch ein paar Selbstdarsteller, aber hauptsächlich geht es um die Musik und darum, Spaß zu haben.
Ich wusste gar nicht, dass du so Angst vorm Zahnarzt hast, du Arme! Mir ist das irgendwie immer erspart geblieben, vielleicht weil mein Zahnarzt ganz nett anzuschauen ist :D Hoffe, es ist bei dir alles gut gelaufen.
Ja, die Playlists sind super. Ich bastle gerade eigene ;)
Ich habe ganz lange Musik nicht mehr zum Abschalten gehört, höchstens im Auto, aber auch dann oft nicht, weil es für mich doch immer mit Arbeit verbunden war, sodass an wirklich Entspannen, dann nie zu denken war.
Rock am Ring wird bestimmt super, du wirst bestimmt viel Spaß haben, vor allem, wenn das Wetter mitspielt.
Gestern habe ich sogar beim Zahnarzt Musik gehört, das war gar nicht so schlecht. Ansonsten war es dieses Mal auch nicht so schlimm.
Ich weiß aber auch nicht, warum ich so Angst habe. Seit ich vor Jahren eine Wurzelbehandlung bekommen habe (aus dem Nichts, ich hatte vorher keine Schmerzen, am Zahn war nichts zu sehen), bin ich schon wochenlang vorher fertig mit den Nerven. Dabei sind die Schmerzen nicht mal mein Problem. Die Geräusche sind unerträglich. Und jetzt habe ich gleich einige Behandlungen vor mir… Ich hoffe, dass es dann irgendwann wieder besser wird. Sonst sterbe ich wahrscheinlich ;)
Hab einen schönen Tag, meine Liebe <3
Ich bin so froh, dass ich noch nie schlimme Erfahrungen beim Zahnarzt erleiden musste, daher gehe ich recht gerne dorthin, muss ich sagen.
Toller Beitrag, sehr interessant geschrieben.
Herzlichst,
Melissa von http://roseoffashion.de/
Dankeschön!! Das kann ich gut verstehen. Bis es bei soweit war, hatte ich auch kein Problem damit. Am Montag darf ich schon wieder hin :(
Liebe Grüße an dich