Heute ist nicht Sonntag und dies ist nicht der erste Versuch diesen Beitrag zu tippen. X-mal habe ich angefangen zu schreiben, aber es wollte einfach nicht funktionieren. Immer wieder neu, immer wieder anders, immer wieder von vorne. Worte, Sätze und ganze Absätze habe ich geschrieben, dann wieder gelöscht, bis ich den ganzen Entwurf in den Papierkorb geworfen habe. Noch einmal alles auf Anfang. Doch auch jetzt wollen die Wörter nicht, wie ich es gerne hätte. Die Sätze sind verworren, ergeben keinen Sinn und bleiben leere Hüllen für ein Gefühl, das sich nicht beschreiben lässt. Und eigentlich geht das schon seit Wochen so. Tausend Ideen, Millionen Versuche und doch keine Ergebnisse. Nichts, mit dem ich zufrieden wäre, nichts, was meinen Ansprüchen genügen würde, nichts, das ich veröffentlichen würde.
Als ich anfing zu bloggen schien alles so leicht, die Ideen, Texte und Fotos liefen von allein. Ich habe mir keine großen Gedanken gemacht, einfach alles von alleine laufen lassen. Doch je mehr Zeit verging, je mehr Leser dazu kamen, desto größer wurden die eigenen Ansprüche. Mit vielem war ich nicht zufrieden und drückte trotzdem auf „veröffentlichen“. Irgendwann reduzierte ich die Häufigkeit der Beiträge, um aus den einzelnen mehr zu machen. Das klappte mal gut, mal weniger. Doch in letzter Zeit will es gar nicht mehr funktionieren. Vieles erscheint mir langweilig, unbedeutend und eine Wiederholung dessen, was längst schon da ist. Egal ob Fotos, Texte oder Themen irgendwas stimmt immer nicht und wenn es das Wetter ist, das mir einen Strich durch die Shootingpläne macht.
Und nun sitze ich hier, stelle alles und jeden Post in Frage, und kann nicht aufhören zu grübeln – zu zweifeln. Ist das, was ich hier tue, gut genug? Kann ich das, was ich mir vorgenommen habe erreichen? Werde ich meinen eigenen Ansprüchen gerecht? Und kann ich dann noch meine Leser begeistern, berühren oder einfach nur unterhalten? Gibt es einen Weg zurück zu mehr Leichtigkeit, mehr Freude und weniger Zweifeln? Und wenn ja, wo kann ich ihn finden? Gibt es eine Karte? Eine Wegbeschreibung? Oder eine Anleitung? Ich werde suchen…
Meine Liebe Melli,
Mach dir doch nicht so einen Druck. Das was du machst ist gut und wenn du mal nichts machst ist doch auch ok! In erster Linie machen wir das doch schließlich für uns selbst und das soll uns ja auch Freude bringen.
Ich kenne das auch das Gefühl das du beschreibst. Dann nehme ich mir eine künstlerische Auszeit und irgendwann fluppt es von alleine wieder. Oder wir müssen mal wieder einen Tee trinken gehen um dich auf andere Gedanken zu bringen.
Das mittlere Bild ist soooo schön!!!
Genieß die Abendsonne
X
Ka
Danke dir für deine lieben Worte. Wahrscheinlich hast du Recht. Aber einen Tee müssen wir trotzdem dringend mal wieder trinken gehen.
Genieß du mal die Abendsonne für mich mit, ich muss zur Arbeit ;-)
Ich trinke gerade einen Tee von Berlin aus mit euch mit.
Eigentlich kann ich gar nicht so viel dazu sagen, außer, mir geht es auch ab und an so. Meinen nächsten Post habe ich schon wieder um einen Tag geschoben, weil ich abends auch einfach zu müde bin, um mich noch kreativen Ergüssen hinzugeben und einfach nur etwas herunterzuschreiben, um die Leser zu füttern, ist auch doof.
Manchmal habe ich das Gefühl, ich kriege das alles – den Blog und alles was dazu gehört – gewuppt, manchmal denke ich, mein Leben überholt mich und ich komme nicht mehr hinterher. Aber ich darf doch nix verpassen, nicht hinterher sein, weil ich dann nicht dazugehöre, nicht up-to-date bin. Wenn ich überlege, wieviele Stunden ich jeden Tag allein mit dem Wälzen der Social Media Kanäle zugange bin…Twitter, Instagram, Bloglovin‘, Facebook, Pinterest, E-Mails etc. In der Zeit ist ja nix für den eigenen Blog entstanden. Und generell habe ich oft das Gefühl, ich brauche viel zu lange, um einen Beitrag fertig zu machen. Ich habe meine Posts auf zwei bis drei die Woche reduziert und das ist auch schon sportlich, da ist jeder Abend und das Wochenende schnell verplant. Und obwohl es ein Hobby für mich ist, will ich funktionieren, will das Beste draus machen, nein, sogar immer besser werden, um weiterhin in diese auch wunderbare Welt abtauchen zu können…
Es grüßt dich ganz lieb
Stephie
Oh ja, gerne mit uns Tee trinken, auch aus der Ferne ;-)
Und ob du was dazu sagen kannst, das ist doch ein sehr ausführlicher Kommentar. Lieben Dank für deine Ehrlichkeit und das Teilen deiner Gedanken, die sich in großen Teilen ja mit meinen decken. Bei mir kommt vielleicht noch ein manchmal absurder Perfektionismus dazu, der mich dazu treibt, stundenlang an Sätzen und Beiträgen herumzubasteln. Und wenn ich ehrlich bin: dabei kommt selten dann was Besseres heraus als in der ersten Fassung. Dieser Anfälle haben mich schon im Studium immer gequält. Ständig alles verwerfen und von vorne anfangen, weil ja eigentlich alles Mist ist, das kann ich. Sogar ganz hervorragend ;-)
Gerade für die ganzen Social Media Kanäle, Emails und so geht so unglaublich viel Zeit drauf, dass ich hätte ich anfangs nie und nimmer geglaubt, wenn mir das jemand gesagt hätte. Leider lass ich es dann auch da meist zuerst schleifen, weil mich das Leben mal wieder einholt und ich einfach nicht mehr hinterher komme!
Ich schicke dir ganz ganz liebe Grüße in die Hauptstadt
Mmh, die ganze Grübelei führt letztlich zu nichts, so meine Erfahrung. Nur dann, wenn es sich richtig anfühlte zu bloggen, sprich, wenn man nicht im Ansatz darüber nachgedacht hat, ob ein Blogpost gut ankommt oder nicht, ob er inhaltlich folgerichtig gefüllt ist und auch angenehm zu lesen usw. usw., nur dann macht es für mich Sinn.
Ich hatte das sehr oft, gar nicht nachdenken, einfach machen. Spätestens, wenn liebe Kommentare kommen oder überhaupt Kommentare, weißt Du, dass Du auf der „richtigen“ Seite bist und das schafft auch wieder Raum für weitere Ideen.
In Phasen, wo ich für mich das Gefühl hatte, etwas in Frage stellen zu müssen, habe ich mich lieber ganz zurückgezogen und mir ne Pause gegönnt – na ja, und, als es gar nicht mehr ging, habe ich eben aufgehört. Manchmal fehlt mir das Bloggen schon, das gebe ich ehrlich zu und der Reflex, wenn man sich etwas neues gekauft hat oder von etwas sehr begeistert ist, es fotografieren zu wollen und mit anderen zu teilen, ist immer noch oft da. Aber dafür nutze ich jetzt Instagram und das hat den Vorteil, gerade auch, wenn man nicht so kreativ mit der Gestaltung eines Blogposts ist, einfach mal auf diese Community zurückzugreifen. Dort erwartet niemand ausschweifende Reviews oder viel Drumherum.
Vielleicht solltest Du es auch so handhaben, wenn es Dir schwer von der Hand geht oder Du allgemein keine Lust auf Bloggen hast (auch einfach nur „keine Lust haben“ ist erlaubt!), nutz dann andere Möglichkeiten. Auch gar nichts machen ist immer okay, finde ich.
Es ist ja auch mittlerweile sehr, sehr schwer, sich als Bloggerin von anderen Blogs abzuheben. Ich konnte das letztlich nur durch meine immer wieder kritischen Beiträge denn, was Beautyprodukte angeht, habe ich nicht „mithalten“ können, sowohl von den Fotos her nicht als auch von den oft bevorzugten Marken in der Bloggerwelt, was mir auch immer klar war.
Ich wünsche Dir noch eine schöne Restwoche, liebe Grüße
Da hast du wahrscheinlich mehr Recht als du dir vorstellen kannst. Grübeln bringt selten großartige Erkenntnisse und meist auch keine neuen Perspektiven. Aber so eine richtige Pause kann ich mir (zumindest momentan) auch nicht vorstellen. Es ist ja nicht so, dass ich nicht wollte. Im Gegenteil, wahrscheinlich will ich zu sehr unbedingt einen tollen Post veröffentlichen (in welcher Form auch immer). Das setzt mich selbst dann oft so unter Druck, dass einfach nichts dabei herauskommt.
Was mir aber schon einige Male durch solche Blogkrisen geholfen hat, ist ein Themenwechsel, wenn auch nur für den Moment. Sich einfach mal mit etwas ganz anderem beschäftigen. Etwas, worüber man sonst nicht bloggt. Das sollte ich ganz dringend mal wieder machen. Danke dir, für deinen Kommentar, der mich noch einmal ganz anders über die Sache hat nachdenken lassen.
Ich wünsche dir auch eine wunderbare Restwoche, ich hoffe du genießt die Sonne und ganz liebe Grüße an dich
das ist ein sehr nachdenklicher post. aber ich kenne diese phasen. ich stehe oft samstags sehr früh auf, nicht weil ich darüber nachdenken muss was ich bloggen kann, sondern weil ich zu viel habe, was ich bloggen sollte. fotos machen, bearbeiten, schreiben. organisieren und ja… wenn dann das wetter für bilder nicht mitspielt, licht fehlt…, wieder ein strich durch die rechnung. motivationslosigkeit…, aber… wir dürfen uns nicht unter druck setzen lassen, das ist der absolut falsche weg. fühl dich gedrückt.
Danke dir für deine lieben und auch so ehrlichen Worte. Dass es offenbar einigen zumindest hin und wieder genauso geht, macht es irgendwie ein bisschen besser ;-). Ich habe auch Phasen, in denen ich nicht weiß, wann ich was zuerst „bearbeiten“ soll. Gerade dann fällt es mir oft besonders schwer, trotzdem unterschiedliche Beiträge, die immer noch irgendwie was Besonderes sind (zumindest für mich). Klappt leider auch nicht immer und dann ärgere ich mich schon wieder. Besser positiver denken, vielleicht hilft das ja ;-)
Ganz ganz liebe Grüße an dich!!
das kenne ich zu gut. es liegt so viel da was bearbeitet werden muss und es fehlt das gewissen etwas im text. ich merke auch die tage besonders, an denen ich wirklich sehr unzufrieden mit den ergebnissen bin. aber ich denke, dass habe wir alle mal. ich nenne es: schreibblockade.
hab ein schönes wochenende!
Ich kenne das nur zu gut, da hat man Zeit und will was schreiben, aber nichts Vernünftiges kommt dabei zustande.
Die Bilder sagen dabei mehr als viele Worte aus, sie sehen richtig schön aus! Ganz liebe Grüße
Huhu du Liebe,
ich habe mich total über deinen Besuch gefreut. Was für Fotos, ich falle vom Hocker! Wunderschön! :)
Ich weiß, was du meinst und ich denke, dass geht jedem Blogger so, der mit dem Herzen bei der Sache ist.
Eine Zeitlang habe ich mich selbst wahnsinnig unter Druck gesetzt, und zwar mit Zahlen und Fakten. Wie kann ich noch mehr Leser erreichen? Wie wird mein Blog „größer“? Aber ich habe festgestellt, dass es mir eigentlich gar nicht darum geht, sondern Spaß machen soll. Setze ich mich unter Erfolgsdruck, macht das Bloggen aber keinen Spaß mehr. Ich habe einen Job, zwei Kinder, das Haus, da bleibt manchmal gar nicht viel Zeit dafür und es soll für mich ein Ausgleich, ein Ventil sein und nicht eine zusätzliche Belastung. Also habe ich mich davon gelöst. Ich musste lernen, nicht immer nach „mehr“ zu streben und es geht mir besser so.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende – herzliche Grüße – TaTi
Wäh, dass nur mit einem „s“! ;-)
Ein paar Fragen: 1) Was ist das Ziel des Bloggens und 2) was sind die Mitte, um das Ziel zu erreichen? Und: 3) wie lässt sich messen, ob bzw. inwiefern das Ziel erreicht wurde? Bei einer Schreibblockade bzw. Unsicherheiten und Zweifeln könnte das – zugegebenermaßen trockenes – Verfahren vielleicht doch etwas helfen?
Ich persönlich denke, dass Du mit diesem Post schon einiges erreicht hast – selbst wenn das nicht das voreheliche Ziel dabei war: Du hast unsere Aufmerksamkeit gefesselt! :) Denn die Bilder bzw das Gesicht da drauf sind äußerst schön. In diesem Sinne warten wir auf den nächsten Blogbeitrag!
Deine Pia
Deine Fragen sind auf jeden Fall interessant und mit Sicherheit auch sehr sinnvoll. Gerade dann, wenn man sie bei Bedarf auch wieder rausholen kann. Aber über müsste ich mir selbst erst einmal klar werden ;-)
Liebe Dank für das Kompliment!
Und ganz herzliche Grüße an dich
Die Bilder sind total bezaubernd!
Du glaubst gar nicht, wie oft ich etwas lösche, weil ich es nicht gut finde, wie oft ich etwas anfange und dann nicht weiterkomme (gerade jetzt z. B. bin ich im Blogpost meines Reiseblogs stecken geblieben und schau daher lieber bei anderen Blogs vorbei). Und so oft frage ich mich, warum ich es schreibe, wo andere es doch so viel besser hinkriegen.
Wenn ich mich selbst unter Druck setzte, oder wenn mich irgendwelche PR-Samples unter Druck setzen, klappt es noch weniger. Und die Zweifel machen es noch schlimmer….
Und dann gibt es wieder Tage, wo es einfach läuft, wo ich es gut finde, was ich mache, wo es mir Spaß macht, es läuft gut.
Wünsche Dir einen schönen Sonntag!